Im Kräftemessen der aktuell stärksten Mannschaften Europas hat der FC Bayern in der Champions League gegen den FC Arsenal den Kürzeren gezogen.
Champions League: "Unglaubliches Statement" - Bayern kassiert erste Pleite
Arsenal sorgt für erste Bayern-Pleite
Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany verlor gegen den Spitzenreiter der Premier League mit 1:3 (1:1) und kassierte damit die erste Pflichtspiel-Niederlage in dieser Saison. Die Traumserie von 18 Spielen ohne Niederlage ist damit gerissen, die Tabellenführung der Königsklasse vorerst verspielt.
Gnabry: „Man muss auch mal akzeptieren, dass man verliert“
„Ich weiß nicht, ob sie jetzt mehr Galligkeit hatten, aber man muss auch mal akzeptieren, dass man verliert. Wir haben eine super Serie gehabt, ich glaube nicht, dass wir jetzt irgendwas abreißen lassen müssen, sondern wir müssen einfach weitermachen wie bisher“, sagte Serge Gnabry bei DAZN.
„Arsenal ist ein sehr starker Gegner, sie haben nicht umsonst alle ihre Spiele bisher gewonnen. Sie hatten eine Phase, in der sie uns mit vielen Eckbällen hinten rein gepresst haben. In der zweiten Halbzeit ist uns nicht mehr viel gelungen“, ergänzte Gnabry.
Jurrien Timber (22.) brachte die für ihre Standardstärke bekannten Gastgeber nach einer Ecke in Führung. Lennart Karl (32.) glich für die Bayern nach einem sehenswerten Spielzug aus und sorgte für das erste Gegentor für Arsenal im laufenden Wettbewerb. Doch Noni Madueke (69.) und Gabriel Martinelli (76.) ließen die Gunners im zweiten Durchgang erneut jubeln - und zeigten den Bayern damit die Grenzen auf.
Arsenal-Torschütze Madueke: „Unglaubliches Statement“
„Ich hätte mir kein besseres Spiel für mein erstes Tor für Arsenal aussuchen können“, sagte Madueke nach seiner Torpremiere für Arsenal bei TNT Sports. „Ich bin so froh, dass die Mannschaft auch gewonnen hat. Das ist ein unglaubliches Statement, aber wir wissen, wie viel Arbeit wir investiert haben.“
Mit weiterhin zwölf Punkten aus fünf Spielen haben die Bayern ihr ausgerufenes Ziel für die Ligaphase, die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale, dennoch fest im Blick.
Neuer bei Timber-Treffer im Fokus
Arsenal begann druckvoll, die Bayern waren vor allem in der Defensive gefordert. Das Führungstor war zu dem Zeitpunkt verdient, sorgte aber für Diskussionen. Bei der Ecke von Bukayo Saka wurde FCB-Torhüter Manuel Neuer von Timber leicht touchiert und beim Herauslaufen gestört, sodass er gegen den Torschützen einen Tick zu spät kam.
Die Bayern um Trainer Vincent Kompany protestierten vehement, doch Schiedsrichter Marco Guida erkannt den Treffer an.
Auch aus dem Spiel wurde Arsenal gefährlich - mit den Waffen der Bayern: Nach einem hohen Ballgewinn landete der Ball bei Eberechi Eze, dem vor Neuer allerdings die Klarheit fehlte (31.).
Genialer Moment bringt den FC Bayern zurück ins Spiel
Die Münchner taten sich in der Folge schwer, für Entlastung zu sorgen. Ein genialer Moment brachte den Rekordmeister zurück ins Spiel: Joshua Kimmich schlug den Ball von der Mittellinie aus rechts raus auf Serge Gnabry, der direkt auf Karl im Sechzehner querlegte - und der 17 Jahre alte Youngster verwertete volley zum Ausgleich.
„Perfekt gespielt, alles im ersten Kontakt“, schwärmte Karl-Berater Michael Ballack bei DAZN: „Lennart mit einem super Abschluss.“
Das Momentum kippte kurzzeitig in Richtung der Gäste. Außenverteidiger Josip Stanisic vergab die Chance auf eine glückliche Führung vor der Pause (35.).
Die Gunners mussten noch vor der Pause verletzungsbedingt wechseln. Noni Madueke ersetzte den angeschlagenen Leandro Trossard (38.).
Bayern-Fehler begünstigen Arsenal-Tore
Nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren spielbestimmend und vor allem bei Standards gefährlich. Mehrmals rettete Neuer in höchster Not. Deutschland-Schreck Mikel Merino scheiterte nach zwei gefährlichen Ecken (55./58.), Innenverteidiger Cristhian Mosquera nach einem Freistoß aus dem Halbfeld (61.).
Ein Solo von Karl blieb eine der wenigen Münchner Chancen (56.). Stattdessen nahm der Druck der Gastgeber zu.
Beim erneuten Rückstand war der Bayern-Keeper machtlos. Nach einem Fehlpass von Dayot Upamecano landete der Ball bei Riccardo Calafiori, dessen Flanke verwertete Madueke aus kurzer Distanz.
Beim dritten Gegentreffer sah Neuer nicht gut aus, als er beim Herauslaufen gegen den durchgestarteten Martinelli zu spät dran war, der Joker hatte anschließend das leere Tor vor sich.