Was für ein Darts-Spektakel in Blackpool!
Wunder-Cross gegen Smith im Finale
Im Halbfinale des World Matchplays warf sich Rob Cross mit einem Sensations-Comeback ins Finale. Nach einem 9:15-Rückstand holte der Weltmeister von 2018 acht Legs in Folge und warf Daryl Gurney noch aus dem Rennen. Am Ende stand ein 17:15-Erfolg und eines der größten Darts-Comebacks aller Zeiten.
Gurney unglaublich dominant
Dass Cross überhaupt noch die Chance zu dieser furiosen Aufholjagd bekam, danach sah es lange Zeit nicht aus. Zu dominant spielte Gurney. Insgesamt warf der Nordire 15 180er. Rob Cross musste hingegen bis zum 16. Leg (!) auf seinen ersten 180er warten.
Da stand es bereits 10:5 für Gurney und nicht einmal Cross selbst glaubte noch an sich, wie er selbst zugab. "Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an mich geglaubt. Ich freue mich, dass ich im Finale bin, aber ich habe es nicht verdient. Daryl war der bessere Spieler heute", gab er nach dem Match freimütig zu.
Zu diesem Zeitpunkt hatte auch wirklich gar nichts mehr für den Mann aus Pembury gesprochen. "The Voltage" hatte zwischenzeitlich eine Checkout-Quote von 26 Prozent.
Publikum peitscht Cross voran
Aber das Publikum stand zu ihm. Immer lauter wurden die Anfeuerungsrufe für Cross und die schienen ihn zu beflügeln. Beim Stand von 9:15 - mit dem Rücken zur Wand - fand er urplötzlich wieder zu seinem Spiel und startete ebenjenes legendäre Comeback. Acht Legs in Folge entschied er für sich und erreichte tatsächlich noch das Finale.
"Das Publikum hat mich zurück in dieses Spiel gebracht. Das war phänomenal. Ich hatte eine Phase, wo ich überhaupt nicht zu mir gefunden habe und mein Spiel nicht da war", fand Cross eine Erklärung für sein Wunder.
Jetzt das Starterset sichern – hier geht’s zum SPORT1-Darts-Shop| ANZEIGE
Aber ihm ist auch bewusst, dass er sich nicht immer auf so eine magische Nacht verlassen kann. "Morgen muss ich definitiv besser spielen", gab er sich selbst als Marschroute für das Finale mit. (World Matchplay: Finale, ab 20.15 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM auf SPORT1.de)
Smith folgt Cross ins Finale
Im zweiten Halbfinale war es dann eine deutlichere Angelegenheit. Michael Smith setzte sich dort souverän mit 17:10 gegen Glen Durrant durch und duelliert sich nun mit Rob Cross um die Phil-Taylor-Trophy.
Der Mann aus St. Helens übernahm von Beginn an das Kommando und setzte sich schnell mit 6:1 ab. Diesem Rückstand lief Durrant ständig hinterher, konnte den "Bully Boy" aber nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis bringen.
Auch die Statistiken sprechen eindeutig für den Engländer. Er spielte einen 3-Darts-Average von 100.77 und warf 32 Mal 140 oder mehr Punkte. Lediglich bei den 180ern (beide neun) und der Checkout-Quote (47,62 Prozent : 50 Prozent) konnte sein Landsmann mithalten.
Allerdings bekam er zu selten die Möglichkeit, seine Checkouts zu spielen.
Damit macht Michael Smith das erste rein englische Finale seit 2013 (Phil Taylor gegen Adrian Lewis) perfekt und will nun Rob Cross schlagen, um sich den prestigeträchtigen Titel beim World Matchplay zu sichern.
Die Halbfinals im Überblick:
Glen Durrant - Michael Smith 10:17
Rob Cross - Daryl Gurney 17:15
Das Finale:
Rob Cross -Michael Smith