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Foto von Pep Guardiola in der Bayern-Kabine als Zeichen des Umbruchs

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Foto von Pep Guardiola in der Bayern-Kabine als Zeichen des Umbruchs

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Die Angst vor dem Identitätsverlust

Wie verändert sich der FC Bayern nach dem Wechsel von Bastian Schweinsteiger? Rummenigge sieht Chancen für neue Kräfte, der Druck auf Guardiola wächst.
Pep Guardiola bei seinem Amtsantritt in München
Pep Guardiola bei seinem Amtsantritt in München
© dpa Picture Alliance
Mathias Frohnapfel
Mathias Frohnapfel
von Mathias Frohnapfel

Es ist der 25. Juni 2013. Der Amtsantritt von Pep Guardiola beim FC Bayern. Der Trainer steht selbstbewusst in der Münchner Kabine. Hinter ihm hängen die Bilder der Stars angepinnt über den Spinden, in einer Ecke finden sich die Porträts von sechs Spielern.

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Kein einziger davon spielt mehr für den Klub. Mario Gomez, Mario Mandzukic, Claudio Pizarro, Xherdan Shaqiri, Toni Kroos: alle weg. Und jetzt auch Bastian Schweinsteiger.

Hat also Pep Guardiola den FC Bayern binnen 24 Monaten heftig umgekrempelt? Oder ist das einfach der Lauf der Dinge im Fußball? Nicht wenige Bayern-Fans fürchten, dass ihr Klub seine Wurzeln verliert.

"Für Bayern ein großer Verlust"

Ähnlich äußern sich auch ehemalige Bayern-Stars.

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Ihn mache Schweinsteigers Abgang "sehr traurig", sagte Robert Kovac SPORT1.

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Und Champions-League-Sieger Paulo Sergio warnte:

"Einen wie Schweinsteiger wird es nicht mehr geben. Für Bayern ist das ein großer Verlust."

Protestplakat an der Klubzentrale

An der Säbener Straße soll nach Informationen von Faszination Fankurve in der Nacht auf Sonntag sogar ein Protestplakat angebracht worden sein gegen den Kurs von Guardiola und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.

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Die Pfiffe gegen Schweinsteigers Wechsel waren tags zuvor in der Allianz Arena gellend.

Egal ob man mit Fans in Osterhofen (Niederbayern) oder in Detmold (Ostwestfalen) spricht, die Befürchtungen sind überall ähnlich: Gibt es bald nur noch Schlachtrufe auf Spanisch, mäkelt einer süffisant. Und immer wieder warnt jemand vor der Hispanisierung des FCB.

Spanische Mittelfeldzentrale möglich

Guardiola hat spanische Trainer und Physios mit nach München gebracht, seine Wunschspieler Thiago Alcantara sowie Juan Bernat und Xabi Alonso holen lassen.

Das defensive Münchner Mittefeld könnte künftig womöglich mit Thiago, Alonso und Javier Martinez bestückt sein.

Top-Spieler allesamt. Für viele Anhänger geht aber das bayerische Herz verloren. Für sie wirkt der FC Bayern als Staat von General Guardiolas Gnaden.

Denn so charmant der Katalane öffentlich aufzutreten mag, so kompromisslos ist er in seinen Entscheidungen.

Kein Kampf um Schweinsteiger

"Ich habe gesagt: Mach, was du willst", berichtete Guardiola vom Gespräch mit Schweinsteiger. Der Coach kämpfte also nicht um einen seiner wichtigsten Anführer.

Stattdessen baut er Team und Umfeld weiter nach seinem Geschmack um: die medizinische Abteilung ist nach dem Abgang von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt neu geordnet, mit der Verpflichtung von Douglas Costa machten die Bayern einen weiteren Pep-Wunsch wahr.

Beide Münchner Bosse verweisen zwar eifrig auf die Chancen für junge Spieler wie Pierre-Emile Hojbjerg und Joshua Kimmich und betonen, dass die Klubverantwortlichen alle Transfer-Entscheidungen gemeinsam fällen würden.

Guardiola als Alleinherrscher, dieser Eindruck soll auf keinen Fall aufkommen.  

Dennoch verschreiben sich die Bayern immer mehr ihrem Starcoach, dabei ist dessen Zukunft nach dem dritten Amtsjahr weiterhin ungeklärt.