Nein, Alexander Zorniger hat nicht den Lucien Favre gemacht. Er denkt auch gar nicht daran hinzuschmeißen wie Mönchengladbachs zurückgetretener Coach - obwohl der von ihm trainierte VfB Stuttgart nach fünf Spielen - auch wie die Borussia - keinen Punkt auf der Habenseite hat.
Zorniger trotzt Erfolglosigkeit
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Zornigers VfB spielte Schalke 04 bisweilen schwindelig, zielte 26-mal auf das gegnerische Tor - und verlor 0:1, weil Leroy Sane (53.) eine der wenigen Chancen von Königsblau nutzte und Torwart Ralf Fährmann eine überragende Leistung bot. "Wir konnten uns zwischendurch auf der Bank das Lachen nicht verkneifen", so verrückt sei das alles gewesen, sagte Schalkes Trainer Andre Breitenreiter.
Und bezeichnetet die Niederlage für den VfB als "völlig unverdient."
Zorniger war verständlicherweise nicht zum Lachen zumute und ihn trösteten die Worte des Kollegen wenig. "So ein Spiel darfst du niemals verlieren", erklärte er: "Aber wir tun es. In Regelmäßigkeit." Seine offensive Spielweise sei aber weiter "alternativlos, ich wüsste nicht, wo ich ansetzen sollte, außer beim Tore erzielen."
Großer Frust bei Zorniger
Zornigers Miene verriet dennoch großen Frust. "Es hat jeder gesehen, was los war", sagte er, erkennbar genervt vom schier unglaublichen Unvermögen seiner Spieler, selbst beste Chancen nicht nutzen zu können.
Es war zudem nicht das erste Mal, dass die Stuttgarter Spieler die Spielidee des Trainers ad absurdum führten. Am zweiten Spieltag schoss der VfB 28-mal auf das Tor des 1. FC Köln - und unterlag 1:3.
Das ist für den Kopf ganz brutal", haderte Kapitän Christian Gentner. "Chancenverwertung kann man trainieren, aber selbst ohne Training sollte man in der Lage sein, eine von diesen Chancen zu machen", meinte Stuttgarts Sportdirektor Robin Dutt bei Sky.
Er versuchte dennoch, auch Optimismus zu verbreiten: "So bitter das ist: Wir werden ruhig bleiben. Von den Punkten her ist der Saisonstart eine Katastrophe, das tut enorm weh, aber die Mannschaft hat wieder gut gespielt. Deshalb glauben wir an sie. Immer kann es ja nicht so laufen."
"Gutes Gespür, was hier abgeht"
Trotz der erneuten Niederlage blieb es am Sonntag im Umfeld ruhig. Die Anhänger des VfB applaudierten der Mannschaft nach dem Spiel sogar. "Der Fanblock", betonte Zorniger, "hat ein gutes Gespür, was hier abgeht."
Und doch gehen ihm von Spiel zu Spiel die Argumente aus. "Wenn wir vier, fünf, sechs Punkte hätten, würde jeder sagen: Die sind aber so was von auf dem richtigen Weg." Aber so? "Anders kannst du nicht spielen - nur erfolgreicher."
Das hofft auch Sportdirektor Robin Dutt, der Zorniger nicht infrage stellen will - nach dem Spiel gegen Schalke hätte er auch fragen müssen: warum? "Im Fußball tut es auch mal gut, dauerhaftes Vertrauen zu zeigen", betonte er.
Eine Trennung von Zorniger ist, bei allen Diskussionen, kein Thema - das kann sich trotzdem schnell ändern, wenn Stuttgart nicht in Hannover gewinnt oder dann spätestens am kommenden Samstag gegen, genau: Borussia Mönchengladbach.