Michael Preetz saß so gelöst wie eigentlich noch nie im Volkswagen Doppelpass auf SPORT1. Der Geschäftsführer von Hertha BSC hatte auch allen Grund für seine gute Laune.
Preetz will weiter überraschen
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Die Berliner stehen nach zehn Spieltagen und dem 1:0-Sieg beim FC Ingolstadt weiterhin dort, wo sie im Sommer wohl die wenigsten Experten vermutet hätten: mit 17 Punkten auf Rang fünf.
In der Saison 1998/99 hatte man zu diesem Zeitpunkt die gleiche Bilanz - und qualifizierte sich schlussendlich für die Champions League. Kein Wunder also, dass Preetz, der damals noch selbst als Torjäger auf dem Platz stand, in diesen Tagen sein XXL-Lachen aufgesetzt hat.
"Wollen die Mannschaft weiterentwickeln"
"Wir wollen viel mehr als ein Mal überraschen", sagte der 48-Jährige und erklärte die Zielsetzung der "Alten Dame": "Wir wollen versuchen, die Mannschaft weiterzuentwickeln und uns von den Abstiegsplätzen fernhalten. Wenn das gelingt und man in einen Lauf kommt, dann ist auch mal eine Überraschung möglich."
Vater des aktuellen Erfolgs ist Trainer Pal Dardai, den Preetz ausdrücklich lobte: "Er ist der Rekordspieler von Hertha BSC, seit 20 Jahren in Berlin und hat nach dem Ende seiner aktiven Karriere mit ganz viel Hingabe im Nachwuchsbereich gearbeitet", erklärte der ehemalige Profi.
Auf die Frage, ob der Ungar eine Dauerlösung für den Posten des Chefcoachs sein könnte, meinte Preetz: "Wir befassen uns nicht mit der Frage, wie lange Pal noch Trainer ist, sondern unsere gemeinsame Absicht ist es, solange wie es nur geht, erfolgreich zusammen zu arbeiten."
Volle Konzentration auf Hertha BSC
Der momentan eingeschlagene Weg sei "ein Weg, der für uns ganz wunderbar funktioniert", so Preetz weiter. Es entwickele "sich etwas in der Mannschaft und wir haben große Lust darauf, diese Entwicklung weiter voranzutreiben."
Dardai könne sich "sowieso nur vorstellen, zwei Mannschaften zu trainieren: das ist Hertha BSC und die ungarische Nationalmannschaft", ergänzte er.
Der 39-Jährige war bereits von Dezember bis Juli in Doppelfunktion Nationaltrainer seines Heimatlandes, legte den Posten dann aber nieder, um sich auf den Verein konzentrieren zu können.
Preetz lobt Trainer Dardai
Preetz glaubt, dass der Job in der Hauptstadt für Dardai auch weiterhin Priorität hat und eine Rückkehr in den Jugendbereich für ihn mittlerweile nicht vorstellbar ist.
"Wenn man erst einmal am großen Fußball gerochen hat und daran auch Gefallen gefunden hat, dann will man nicht mehr zurück", sagte er.
Dardai bringe außerdem alle Fähigkeiten mit, die ein Fußballlehrer brauche. Der 61-malige Nationalspieler habe "ein Händchen dafür, die Spieler anzusprechen, scheut sich aber auch nicht davor, unpopuläre und harte Entscheidungen zu treffen, die man als Trainer treffen muss."