Der 1. FC Köln schleicht sich nur sehr behäbig an die Europapokal-Plätze der Fußball-Bundesliga heran. Durch das müde 0:0 zum Auftakt des 14. Spieltages bei Darmstadt 98 verpassten die Domstädter den vorübergehenden Sprung auf Rang sechs.
Nullnummer mit Schiri-Auswechslung
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Die Lilien feierten hingegen mit Tennis-Star und "Bratwurst-Queen" Andrea Petkovic als Glücksbringer einen hart erkämpften Punkt.
"Wir haben nicht alles richtig gemacht, sonst wäre mehr drin gewesen. Es ist aber schwer, hier zu bestehen. Daher nehmen wir den Punkt mit", sagte FC-Trainer Peter Stöger bei Sky, während Lilien-Trainer Dirk Schuster erklärte: "Mit dem Punkt können wir ganz gut leben. Wir wollten wieder in die Spur finden, das haben wir geschafft. Wir haben alles gegeben."
Stürmische Anfangsphase ohne Tore
Die 17.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor warteten in der ersten Halbzeit, nach der Schiedsrichter Deniz Aytekin verletzt ausgewechselt (Muskelfaserriss) und durch den vierten Offiziellen Christian Dietz ersetzt wurde, vergeblich auf den von Lilien-Trainer Dirk Schuster angekündigten "heißen Tanz". (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kamen beide Teams zwar immer wieder zu Torchancen, insgesamt fehlten aber entweder Konzentration oder das Quäntchen Glück. Sowohl der Schuss von Darmstadts Jan Rosenthal (8.) als auch der von Kölns Marcel Risse (15.) ging knapp vorbei.
Lilien-Torwart Christian Mathenia musste erst in der 24. Minute eingreifen, als er den Schuss von Matthias Lehmann stark parierte. Kölns einziger Stürmer Anthony Modeste, der in den ersten neun Pflichtspielen der Saison noch neun Treffer erzielt hatte, erwischte eine völlig gebrauchte Anfangsphase und vertändelte reihenweise Bälle in aussichtsreicher Position. (Die Daten des Spiels im Datencenter)
Petkovic löst Wettschulden ein
Die Hausherren, die in den vier Spielen zuvor nur ein Pünktchen geholt hatten, waren in der ersten Hälfte insgesamt engagierter und hätten erneut durch Rosenthal (35.) in Führung gehen können. Auch Sandro Wagner vergab eine gute Gelegenheit (44.).
Schuster, der als Spieler in der Saison 1997/98 beim erstmaligen Bundesliga-Abstieg der Domstädter dabei war, hatte nach dem 1:3 zuletzt beim FC Ingolstadt "ein paar Sachen klipp und klar angesprochen" und sein Team folgerichtig auf drei Positionen verändert. Die Kölner traten nach dem 0:0 gegen den FSV Mainz 05 mit nur einem Wechsel in der Startformation an.
Einen besonderen Wechsel hatte es am Darmstädter Bratwurststand gegeben. Tennis-Star Petkovic löste am Freitagabend ihre verlorene Wette vom Saisonbeginn ein und verteilte mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor dem Anpfiff Currywurst und Brötchen. Die wohl berühmteste Tochter Darmstadts sah aber auch in der zweiten Halbzeit ein nur selten spannendes Fußballspiel.
Genauso wenig wie Lukas Podolski, der am heimischen Fernseher mit den Geißböcken mitfieberte.
"Letzte Verbissenheit fehlt"
Beide Teams versuchten zwar immer mal wieder, in die Nähe des gegnerischen Tors zu kommen - wirklich gefährlich wurde es aber lange nicht. Nach gut einer Stunde scheiterte der eingewechselte Simon Zoller mit seinem Versuch, ein Hackentor zu erzielen.
Somit blieb für Köln die dritte Nullnummer in den letzten vier Spielen. Trainer Peter Stöger monierte bei Sky: "Die letzte Verbissenheit, die fehlt uns. Die müssen wir uns wieder erarbeiten."
die Darmstädter dagegen bleiben die Remiskönige der Liga. Die Nullnummer ist schon die sechste Punkteteilung des Aufsteigers in dieser Saison. Trainer Dirk Schuster nahm den Punkt "trotzdem gerne mit".
"Mit dem Punkt können wir ganz gut leben. Wir wollten wieder in die Spur finden, das haben wir geschafft. Wir haben alles gegeben", sagte er bei Sky.