Filip Kostic bekam nach der Gala gegen seinen Ex-Klub den verdienten Abgang.
Eintracht Frankfurt träumt von CL
Unter tosendem Applaus und mit einer Umarmung von Trainer Adi Hütter durfte der Matchwinner von Eintracht Frankfurt beim 3:0 (1:0) gegen den abstiegsbedrohten VfB Stuttgart zwei Minuten vor dem Schlusspfiff vom Platz. Kostic hatte seinen Job erledigt: Dank des "Doppelpackers" und seines serbischen Landsmanns Luka Jovic stürmt der DFB-Pokalsieger scheinbar unaufhaltsam der Champions League entgegen. (Der LIVETICKER zum Nachlesen)
Bobic schielt auf Champions-League-Ränge
Bei den Hessen ist Träumen erlaubt. Sportvorstand Fredi Bobic schielt mit einem Auge bereits auf die Champions-League-Plätze. "Diese Tabellensituation ist sehr verlockend und das gibt uns Kraft und Stärke für die nächsten Spiele. Aber die Messe ist noch nicht gelesen", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic bei Sky nach dem fünften Ligasieg in Folge, durch den die Hessen den vierten Tabellenplatz übernahmen. "Träumen darf man immer", pflichtete ihm Trainer Adi Hütter bei.
Ein Sonderlob vom Boss erhielt Kostic: "Filip hat alle Anlagen, die man braucht. Er kann die linke Seite allein beackern, das macht er sensationell." (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga)
Der Serbe traf in der 45. und 64. Minute für den letzten deutschen Europacup-Vertreter, der keines seiner bisherigen 14 Pflichtspiele in diesem Jahr verloren hat. "Es ist ein besonderer Tag für mich, auch wenn es mir für meinen Ex-Verein leidtut. Ich bin in der besten Phase meiner Karriere. Es läuft sehr gut diese Saison."
Begeister vom Lauf seiner Mannschaft ist auch Abwehrspieler Martin Hinteregger. "Es läuft perfekt für uns. Wir spielen guten Fußball und machen unsere Arbeit. So kann es weitergehen und jetzt stehen wir auf Platz vier. Das ist schon richtig geil", sagte er bei Sky.
Jovic erhöhte in der 84. Minute mit seinem 16. Saisontor. Der VfB, der nur eine seiner zurückliegenden zwölf Partien gewonnen hat, bleibt auf dem Relegationsplatz. Am Samstag kommt der Vorletzte 1. FC Nürnberg zu einer vorentscheidenden Partie in die Schwabenmetropole.
Weinzierl hadert mit 45. Minute
"Es war entscheidend, dass wir in der 45. Minute den Rückstand kriegen. Es ist was ganz anderes, wenn man mit 0:0 in die Kabine geht. Das war der Knackpunkt", sagte Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl: "Das Ergebnis ist bitter. Aber so wie in der ersten Halbzeit müssen wir agieren und dann auch die Punkte holen. Das Ziel ist, den Klassenerhalt am letzten Spieltag in der eigenen Hand zu haben."
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Die 50.000 Zuschauer in der Frankfurter Arena sahen schon in der 3. Minute die erste große Eintracht-Chance. Topstürmer Jovic, der angeblich von mehreren internationalen Spitzenklubs umworben wird, konnte zumindest in dieser Szene nicht vollstrecken. Kurz darauf setzte VfB-Verteidiger Marc Oliver Kempf den Ball nach einer Ecke von Gonzalo Castro per Kopf an die Latte (6.).
Die Stuttgarter, die ohne den gesperrten Santiago Ascacibar auskommen mussten, hatten die gefürchtete Frankfurter Offensive in der Folge überraschend gut im Griff. Das sah auch Ex-Nationalstürmer Mario Gomez, der von Weinzierl zunächst auf die Bank gesetzt wurde. Dafür durfte Kapitän Christian Gentner mal wieder von Beginn an auflaufen. (SERVICE: Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)
Die Frankfurter, bei denen der Serbe Mijat Gacinovic fehlte, ließen die sonst gewohnte Wucht im Angriff vermissen - obwohl Hütter sein "magisches Dreieck" (Jovic, Ante Rebic, Sebastien Haller) auf den Platz geschickt hatte.
Elf Tage vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Europa League bei Benfica Lissabon wirkten die Hessen in allen Mannschaftsteilen unkonzentriert. Die Frankfurter Führung Sekunden vor der Pause fiel mehr oder weniger aus dem Nichts. Beim vierten Saisontor von Kostic sah VfB-Torwart Ron-Robert Zieler nicht gut aus.
Die Gäste konzentrierten sich trotz des Rückstands weiter auf die Defensive, ein Konter reichte den Hessen zum zweiten Treffer. In der 79. Minute griff Weinzierl zu seinem letzten Strohhalm und brachte doch noch Gomez. Das nächste Tor fiel aber auf der Gegenseite durch Jovic.