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VfL Wolfsburg: Wout Weghorst im Interview über Labbadia und besondere Hobbys

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VfL Wolfsburg: Wout Weghorst im Interview über Labbadia und besondere Hobbys

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Weghorst: Der etwas andere Torjäger

Wolfsburgs Wout Weghorst spricht bei SPORT1 über seinen Traumstart in der Bundesliga, Bruno Labbadias Abschied und besondere Hobbys. Hier das Interview.
Wolfsburgs Wout Weghorst spricht bei SPORT1 über seinen Traumstart in der Bundesliga, Bruno Labbadias Abschied und besondere Hobbys.
Niclas Löwendorf
Niclas Löwendorf

Wout Weghorst ist der Mann der Stunde beim VfL Wolfsburg.

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Dem Niederländer gelangen seit seinem Wechsel von AZ Alkmaar im Sommer 2018 in der Bundesliga schon zwölf Tore und fünf Vorlagen. Zuletzt war er an allen Toren beim 5:2-Sieg gegen Düsseldorf beteiligt. Auch dank Weghorst sind die Wolfsburger mittendrin im Kampf um die Europa-League-Plätze. (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga)

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Dabei ist der Niederländer alles andere als ein gewöhnlicher Fußballprofi: Im SPORT1-Interview spricht Weghorst über seinen Traumstart in der Bundesliga, den Kampf um Europa, den bevorstehenden Abschied seines Trainers Bruno Labbadia sowie seine besonderen Hobbys abseits des Fußballplatzes.

SPORT1: Herr Weghorst, drei Tore und zwei Vorlagen beim 5:2 gegen Düsseldorf: Ist Ihnen das vorher schon mal gelungen?

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Weghorst: Das war das erste Mal, ich habe noch nicht mal einen Hattrick geschossen - und dann auch noch zwei Vorlagen dazu. Sportlich und individuell war das ein super Spiel.

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SPORT1: Sie haben für einen Profi eine besondere Karriere, haben in den Niederlanden lange nicht professionell gespielt. Wie kam es dazu, dass Sie nicht bei einem großen Verein ausgebildet wurden?

Weghorst: Ich war 17 Jahre alt, fast 18, und mit 20 habe ich mein erstes Spiel gemacht bei den Profis. Für mich war der Weg anders und ein besonderer. Normalerweise bist du dann von Anfang an in einem Profiverein, aber das war bei mir nicht so. Warum das so gekommen ist, weiß ich nicht. Vielleicht habe ich nie genug Talent gehabt oder war nie gut genug, aber am Ende ist mein Weg so gewesen - und das ist auch gut so.

Weghorst schwärmt von der Bundesliga

SPORT1: Wie schwer war dann letztlich der Schritt in den Profifußball?

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Weghorst: Klar, am Anfang war es ein Unterschied. Aber ich bin eigentlich in meiner Karriere jedes Mal ein bisschen höher gekommen, vom Amateur zum Top-Amateur und Profi. Erst in den Niederlanden immer höher - und jetzt hier. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass das gut gelaufen ist. Ich habe glücklicherweise noch nie gemerkt, dass ein Schritt zu groß gewesen wäre.

SPORT1: Welchen Ruf hat die Bundesliga in den Niederlanden? Was hat Sie überzeugt, hierherzukommen?

Weghorst: Ich hatte das Gefühl, dass die Bundesliga sehr gut mit meinem Spiel zusammenpasst. Wie ich die Spiele jetzt gesehen habe, ist da sehr viel Emotionalität, sehr viel Intensität, sehr viel Arbeit. Das Tempo ist hoch. Es sind auch sehr viele Emotionen drin mit den Fans. Das ist immer sehr cool - und das ist wie ich bin und wie ich auch Fußball spiele. Mir war eigentlich klar, dass das gut zusammenpasst. Dass es natürlich jetzt so gut passt, kannst du vorher nur hoffen.

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SPORT1: Was beeindruckt Sie an der Bundesliga? Was ist vielleicht auch anders als in den Niederlanden?

Weghorst: Fast alles. Der größte Unterschied ist das Tempo und die Intensität. Die Spiele sind so viel schneller. Auch wie alles lebt mit den Fans. In den Niederlanden hast du das natürlich auch bei manchen Vereinen, wo es coole Fans gibt. Aber so wie hier, dass du immer wieder 28.000 Fans hast, das ist natürlich sehr cool.

Labbadia überzeugt Weghorst von Wolfsburg

SPORT1: Sie sind momentan Top-Torjäger beim VfL Wolfsburg. Haben Sie damit gerechnet vor der Saison, dass es so gut funktioniert?

Weghorst: Gehofft: ja. Damit gerechnet? Ich weiß nicht. Aber am Ende weiß ich, wie ich arbeite, und dass es die letzten Jahre so immer Erfolg gegeben hat. Ich war auch überzeugt von dem Weg, aber am Ende musst du sehen wie das klappt mit der ganzen Mannschaft, in der Liga, wie wir spielen und wie dein Spiel ist. Aber ja, das ist gut gegangen.

SPORT1: Welche Argumente hatte Bruno Labbadia im Sommer und warum haben Sie sich für Wolfsburg entschieden?

Weghorst: Direkt am Anfang hat mir der Verein das Vertrauen gegeben. Das erste Gespräch, das ich hier gehabt habe, war mit dem Trainer. Er hat mir direkt das Vertrauen gegeben und gesagt, dass er mich haben will. Dann haben sie ja noch Relegation gespielt und glücklicherweise sind sie in der ersten Liga geblieben. Natürlich gab es auch noch andere Bundesliga-Vereine, aber hier hatte ich immer das Gefühl, dass das Vertrauen da war und dass der Trainer mich auch wirklich gerne haben will. Ich hatte das Gefühl, das ist die Entscheidung, die ich treffen muss.

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SPORT1: Was denken Sie über den Abschied von Bruno Labbadia? Waren Sie enttäuscht?

Weghorst: Ja, klar. Ich bin dem Trainer dankbar, dass er mich geholt hat, und dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, hier in der Bundesliga zu spielen. Am Ende ist es auch der normale Weg im Fußball: Spieler und Trainer kommen und gehen. Natürlich ist klar, dass es zwischen uns sehr gut geklappt hat. Aber das ist eine Entscheidung des Trainers und ich muss dann wieder arbeiten und das Vertrauen des neuen Trainers gewinnen.

"Ziel, mit Wolfsburg Europa zu erreichen"

SPORT1: Momentan liegt Wolfsburg auf Europa-League-Kurs, aber wohin soll es denn mit Ihnen persönlich gehen?

Weghorst: Für mich ist das Ziel, mit Wolfsburg Europa zu erreichen. Es ist eng nach oben, aber es ist auch eng nach unten. Mit Alkmaar habe ich mal in Europa gespielt und das ist einfach super. Da will ich nächstes Jahr gerne spielen. Für mich selbst ist mich weiterzuentwickeln als Spieler und immer besser zu werden mein größtes Ziel. Und so viele Tore wie möglich zu schießen. Ich bin hier an einem sehr guten Platz und ich fühle mich sehr wohl, das Vertrauen ist absolut da, auch vom Sportdirektor. Mit der Mannschaft läuft es gut. Am Ende hast du immer noch Ambitionen und willst so hoch wie möglich kommen. Da müssen wir mal sehen, was die Zukunft bringt. Ich fühle mich einfach wohl hier.

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SPORT1: Wäre die Premier League für Sie ein Ziel, als vermeintlich stärkste Liga der Welt?

Weghorst: Ja, klar. Ich habe immer gesagt, dass das ein Ziel ist, das ich gerne erreichen würde. Aber ich habe auch gelernt, dass man im Fußball nie weiß, wie es läuft. Ich habe früher immer gedacht, dass ich auch gerne Premier League spielen würde. Weil ich jetzt die deutsche Liga kenne und sehe wie es mit mir hier klappt, weiß ich auch, dass ich hier sehr gut aufgehoben bin. Aber wenn in Zukunft vielleicht die Chance kommt, ist es absolut eine Möglichkeit.

Weghorst outet sich als Darts-Fan

SPORT1: Sie haben noch andere Talente neben dem Fußball, Darts zum Beispiel. Sie haben gegen Michael van Gerwen sogar mal ein Leg gewonnen ...

Weghorst: Ja gut, das war mehr Spaß. Bei der Nationalmannschaft haben wir alle ein bisschen gespielt, da habe ich auch ein Leg mit ihm gespielt und zweimal 140 geworfen. Das passiert, wenn ich zehnmal werfe vielleicht einmal. Noch nie eigentlich. Es war auch ein bisschen Glück und lustig, dass ich das geschafft habe. 

SPORT1: Verfolgen Sie Michael van Gerwen sonst auch? Interessieren Sie sich für Darts?

Weghorst: Ja, ich finde es geil. Weltmeisterschaft oder Premier League finde ich immer geil zu schauen.

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SPORT1: Sie haben noch andere besondere Hobbys, waren zum Beispiel jahrelang im Altersheim und haben einen alten Mann unterstützt. Was hat es damit auf sich?

Weghorst: In Holland habe ich das ungefähr zweieinhalb Jahre gemacht. In Alkmaar hatte ich mit einem alten Mann eine richtig enge Bindung, das war wirklich schön und hat Spaß gemacht. Ich bin fast jede Woche vorbeigekommen, er wollte meistens jemanden, der ihm zuhört. Dann sind wir immer spazierengegangen oder solche Sachen, für ihn war das immer cool. 

SPORT1: Wie kommt man dazu, dass man sowas macht? War das freiwillig?

Weghorst: Klar war das freiwillig! In Holland hatten wir so ein Fernsehprogramm mit zwei lustigen Typen, die haben das gemacht, um ein bisschen Aufmerksamkeit auf die älteren Menschen zu lenken. So ist das gekommen, dass ich dann zu meiner Freundin gesagt habe: "Ich fände das geil, sowas auch mal zu machen." Es gibt so viele Leute, die allein sind - und als Fußballer hast du viel Zeit. So ist das entstanden.