Der frühere BVB Kapitän Marcel Schmelzer hat erstmals den Grund für die Abgabe der Kapitänsbinde genannt.
Darum gab Schmelzer die Binde ab
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"Den Ausschlag gaben einige Gespräche mit Personen, deren Meinung mir wichtig ist, zum Beispiel Jürgen Klopp", sagte Schmelzer im kicker.
Der 31-Jährige führte weiter aus: "Sie sagten zu mir, im Moment spiele kein Marcel Schmelzer beim BVB, den sie kennen würden. Ich war irritiert, wusste nicht wie sie es meinen. Dann erklärten sie es mir: 'Wir haben das Gefühl, du willst es den Fans recht machen, dem Trainer, den Mitspielern, dem Klub. Aber was ist mit dir? Du setzt dich zu sehr unter Druck. Versuche es dir recht zu machen!' Sie hatten ins Schwarze getroffen."
"Das passte alles nicht zu mir"
2016 wurde er unter Thomas Tuchel zum Dortmunder Kapitän und behielt die Spielführerbinde auch unter Peter Bosz. Im Rückblick sieht Schmelzer dieses Amt etwas anders: "2016 wäre es rückblickend sicher besser gewesen, dankend abzulehnen - oder aber sich anders zu verhalten, als ich es mit Binde getan habe."
Er habe sich "verstellt, weil mir oft gesagt wurde, ein Kapitän müsse sich in bestimmten Dingen so und so verhalten, er müsse mehr delegieren, auch mal ein Machtwort sprechen. Aber das passte alles nicht zu mir."
Schmelzer gab vor anderthalb Jahren das Kapitänsamt bei den Dortmundern ab, wo inzwischen Marco Reus die Binde trägt. "Für mich ging es nur darum, in der ersten gemeinsamen Saison mit Lucien Favre sportlich wieder eine gute Rolle zu spielen. Bis zu meiner Verletzung am 5. Spieltag ist der Plan auch voll aufgegangen."
Schmelzer war sich mit Verein einig
Seither kommt Schmelzer kaum noch auf regelmäßige Einsätze bei den Dortmundern und stand laut eigener Aussage im vergangenen Sommer vor einem Wechsel. "Es war von meiner Seite aus alles geklärt mit einem Verein aus dem Ausland", erklärte er. Dieser habe ihm zusätzlich eine Stelle als Trainer im Trainingskomplex - parallel zum Spielbetrieb - angeboten.
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"Der BVB aber gab mich nicht frei und man sagte mir deutlich, dass ich in der neuen Saison gebraucht werde. Dass ich eine wichtige Rolle einnehmen soll und als erster Back-up auf der Linksverteidiger-Position eingeplant bin", meinte Schmelzer. Doch der Linksverteidiger kam in der Hinrunde nur zwei Mal für wenige Minuten zum Einsatz.
Einen Wechsel im Winter schließt Schmelzer aus, kündigt aber an: "Der Fokus liegt auf dem kommenden Sommer. Wenn sich bis dahin an meiner Situation in Dortmund nichts geändert haben sollte, würde ich gerne ins Ausland wechseln, noch mal etwas Exotisches machen."