Viel demonstrativer hätte Paco Alcácer seine schlechte Laune nach außen kaum zeigen können. Während des Trainings am Dienstag kapselte sich der Spanier immer mehr von der Mannschaft ab.
BVB muss bei Alcácer hart bleiben
Auch beim Autogrammeschreiben hinterher wirkte er lustlos. Den Wunsch eines Fans, der ihm gleich zwei Autogrammkarten unter die Nase hielt, schlug er gar aus. "Du hast schon eins", sagte Alcácer.
Das Verhalten des Spaniers ist inakzeptabel – und ein Schlag ins Gesicht für jeden BVB-Fan!
Das Vorgehen des Lustlos-Stürmers erinnert immer mehr an die Fälle Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang, die sich vor zwei Jahren aus Dortmund wegstreikten, um ihre millionenschweren Transfers nach Barcelona und London zu erzwingen.
Seinerzeit sprach BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ein Machtwort: "Wir haben eine klare Ansage gemacht. Der nächste Spieler, der Zicken macht oder streiken will, den lassen wir schmoren. Das ist zwar populistisch, weil wir natürlich auch eine wirtschaftliche Verantwortung haben." Aber es ist eben das einzig richtige!
Der BVB sitzt am längeren Hebel
Auch im Fall Alcácer muss der BVB hart bleiben, darf sich von dem Spieler nicht auf der Nase herumtanzen lassen.
Der BVB sitzt glücklicherweise am längeren Hebel und befindet sich in einer durchaus komfortablen Situation. Wenn sich ein Abnehmer für Alcácer findet, haben die Dortmunder, die ab einer Summe von 30 Millionen Euro gesprächsbereit sind, am Ende sogar noch Gewinn gemacht. Und wenn nicht, dann bleibt Alcácer, der als Joker immer noch eine starke Quote vorzuweisen hat (trifft in dieser Saison alle 117 Minuten), eben im Ruhrgebiet.
Sollte Alcácer in diesem Winter keinen neuen Verein finden, hat vielmehr er ein Problem. Der sensible Stürmer wäre dann dazu gezwungen, sich aufzuraffen und wieder Leistungen zu zeigen. Oder möchte der von Heimweh geplagte Valencianer auf drei EM-Vorrundenspiele mit Spanien vor heimischer Kulisse in Bilbao verzichten?
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Was erwartet Alcácer überhaupt? Der BVB half dem Angreifer im Sommer 2018 aus der tiefen sportlichen Krise, holte ihn aus Barcas dritter Reihe, baute ihn auf und zog später die Kaufoption in Höhe von 23 Mio. Euro.
Alcacer sollte sich selbst hinterfragen
"Ich bin sehr glücklich in Dortmund und in dieser wunderbaren Mannschaft", sagte Alcácer, der kurze Zeit später als gefeierter Held zwölf Hinrundentore auf dem Konto hatte. Kürzlich trat Paco gegen Ex-Klub Barcelona nach. Man habe ihn dort schlecht behandelt. Nicht gerade ein feiner Stil.
Alcácer sollte sich mal hinterfragen, ob nicht vielleicht er das Problem ist. Was erwartet ein Spieler, der immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurde? Dass er es kann, hat er zweifelsohne gezeigt. Im Sommer machte Paco die gesamte Vorbereitung verletzungsfrei mit, bekam das Vertrauen des Trainers geschenkt und erzielte fünf Tore in den ersten vier Spielen.
Es waren allerdings seine bislang letzten Treffer, schließlich schlug das Verletzungspech in Form von Achillessehnen- und Knieproblemen wieder zu. Alcácer entfremdete sich in dieser Phase mehr und mehr von Verein und Mannschaft. Das Verhältnis zu Lucien Favre ist mittlerweile total unterkühlt.
Mit seinem Verhalten schadet Alcácer allen voran sich selbst. Damit zeigt er, dass er unbequemen Situationen aus dem Weg geht und den Konkurrenzkampf gegen einen sieben Jahre jüngeren Zugang (Erling Haaland) scheut.
Wenn Alcácer so weiter macht, ist seine Karriere schneller kaputt als er "Adios" sagen kann!