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FC Bayern: Die Baustellen im Trainingslager in Katar

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FC Bayern: Die Baustellen im Trainingslager in Katar

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Flicks Baustellen im Trainingslager

Der deutsche Rekordmeister reist am Samstagvormittag ins Trainingslager nach Doha. Ihn begleiten einige drängende Themen, die zeitnah geklärt werden sollten.
Nach dem dem letzten Vorrunden-Spiel wurde Robert Lewandowski an der Leiste operiert. Eigentlich sollte er mit ins Trainingslager mitreisen. Nun wird er doch noch etwas ausfallen.
Martin van de Flierdt
Martin van de Flierdt
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Es hat schon einen Hauch von Routine, wenn die Belegschaft des FC Bayern am Samstagmorgen um 9 Uhr von München in Richtung Doha abhebt, um sich dort auf die Bundesliga-Rückrunde vorzubereiten.

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Bereits zum zehnten Mal sind die Münchner in Katar zu Gast, aller Kritik über die dortige Menschenrechtslage zum Trotz. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nimmt für sich und seine mitreisende Belegschaft in Anspruch, dass er mit Gesprächen vor Ort mithilft, die Lage zu verbessern.

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"Der Dialog verbessert Dinge, das Ignorieren und Kritisieren, wie es in unserem Land regelmäßig stattfindet, hilft nicht, eine Situation zu verändern", meinte Rummenigge im November auf der Jahreshauptversammlung. "Wir haben erreicht, dass sich viele Dinge verändern durch den Fußball."

Die Politik wird aber auch diesmal nicht im Mittelpunkt der Münchner Reise stehen. Denn der Bundesliga-Tabellendritte hat genügend Themen, die bis zur Rückreise am 10. Januar möglichst in die richtigen Bahnen gelenkt sein sollten.

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Der Fall Jérôme Boateng:

Der Weltmeister von 2014 hegte bereits im vergangenen Sommer Abwanderungsgedanken, aber ein Wechsel zu Juventus zerschlug sich. Boateng blieb, wurde aufgrund von Verletzungen seiner Konkurrenten immer wieder benötigt.

In seinen 15 Pflichtspielen der laufenden Saison konnte er seinen Status allerdings nicht nachhaltig verbessern. Daher strebt er nach wie vor einen Wechsel an.

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Laut Sky hat der FC Arsenal Interesse angemeldet, die Bayern seien demnach bei einer Ablöse in der Region von 15 Millionen Euro gesprächsbereit. Auch Flick würde ihm wohl keine Steine in den Weg legen. "Die Entscheidung über seine Zukunft muss Jérôme treffen, weil es seine Karriere ist", sagte er zu dem Thema.

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Die Innenverteidigung:

Flicks Einschätzung zu Boateng verwundert ein wenig, denn die Personalsituation gerade in der Innenverteidigung ist alles andere als rosig.

Abwehrchef Niklas Süle fällt nach seinem Kreuzbandriss wohl für die komplette Rückserie aus, Lucas Hernández setzt in Doha seine Reha nach Innenbandriss im Sprunggelenk fort und dürfte erst Ende Januar wieder einsatzfähig sein. Javi Martínez schließlich fehlt mit seiner schweren Muskelverletzung im Oberschenkel noch wochenlang.

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So stellt sich die Abwehrzentrale aktuell von alleine auf. Neben David Alaba, den Flick auch auf Dauer als Abwehrchef sieht, wird Benjamin Pavard agieren (müssen). Da Nachwuchsmann Lars Lukas Mai die Rolle als Backup nicht wirklich zugetraut wird, benötigt der FC Bayern Boateng de facto noch. Es sei denn, die Bayern verpflichten zeitnah geeigneten Ersatz.

Winter-Transfers:

"Ich sehe unsere Mannschaft und ich weiß, dass es schwierig ist, eine bessere Mannschaft zusammenzustellen", sagte Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic unlängst.

Fände sich allerdings eine hochkarätige Defensivkraft, die innen und außen verteidigen kann, könnten die Münchner zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen wären sie in der Abwehrzentrale für weitere Verletzungen abgesichert, zum anderen müsste Joshua Kimmich nicht mehr als Außenverteidiger aushelfen und könnte fest im zentralen Mittelfeld eingeplant werden.

Lukas Klostermann, dessen Name die Runde machte, wird RB Leipzig nicht im Winter an einen direkten Titelkonkurrenten abgeben - auch wenn sich mit Benjamin Henrichs ein Nachfolger bereits mit den Sachsen einig ist, an dem auch die Bayern Interesse hatten. Ob Pep Guardiola Joao Cancelo von Manchester City sofort ziehen lässt, ist zudem fraglich. Selbiges gilt auch für Leroy Sané.

Lewandowski-Backup für den Fall der Fälle:

Bayerns Torjäger hatte sich noch am Tag des letzten Hinrundenspiels einer lange fälligen Leistenoperation unterzogen, bei der ein Kunststoffnetz zur Stabilisierung eingesetzt wurde.

Zwar sei der Heilungsverlauf bislang planmäßig, verkündeten die Münchner am Freitag, doch das Trainingslager muss Lewandowski wie auch Kingsley Coman (Kapseleinriss im linken Knie) sausen lassen.

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Schafft es Lewandowski nicht wie angedacht zum Rückrundenstart am 19. Januar bei Hertha BSC, muss Flick eine B-Lösung präsentieren. Erste Option wäre eine Versetzung von Serge Gnabry von außen in die Mitte.

"Mir persönlich gefällt der Serge in der Mitte sehr, sehr gut", sagte Kimmich bereits im Oktober, als Gnabry im DFB-Team zum wiederholten Mal in dieser Rolle überzeugte. "Da kann er von seinem Spektrum noch mehr zeigen."

Joshua Zirkzee hat mit seinen beiden entscheidenden Treffern bei seinen Kurzeinsätzen vor der Winterpause gezeigt, dass er zum Joker taugt. Dahinter kämpft Fiete Arp nach ausgeheilter Armverletzung um eine Bewährungschance.   

Konkurrenzkampf Neuer vs. Nübel:

Der Schalker Torhüter Alexander Nübel ist noch nicht einmal beim FC Bayern, da provoziert seine Verpflichtung zum Sommer schon erste Reibungen.

Denn Manuel Neuer ist wieder zu voller Leistungsstärke zurückgekehrt und sieht keinerlei Veranlassung, seinem potenziellen Nachfolger in der kommenden Saison rund 15 Pflichtspiele zu überlassen, was ihm Salihamidzic laut Sport Bild nahe gelegt hatte. Das Thema wird heiß diskutiert werden und auch Einfluss auf Neuers Vertragsverhandlungen haben.

Diesen potenziellen Brandherd unter Kontrolle zu halten, dürfte in Katar nicht einfach werden, zumal der künftige Vorstandsboss Oliver Kahn auf seiner Einstandspressekonferenz am 7. Februar sicher dazu gefragt werden wird.

Flick muss sein Profil weiter schärfen:

Für den Trainer geht es darum, in Doha die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Aufholjagd des Bundesliga-Tabellendritten zu legen. Wenn ihm das gelingt, würde er weiter Argumente sammeln für eine Weiterbeschäftigung als Cheftrainer über den Sommer hinaus.

"Ich spüre das absolute Vertrauen. Es spricht nichts dagegen, dass man weitermacht, wenn es erfolgreich verläuft", sagt Flick gelassen. "Gehen wir einfach davon aus, dass die Spiele und Ereignisse weiterhin passen. Und wenn nicht, hat der Verein ausreichend Zeit, sich nach einem anderen Trainer umzuschauen."

Eine Rückkehr ins zweite Glied hat Flick zuletzt ausgeschlossen. Seine Zukunft als Bayern-Chefcoach hat er nun selbst in der Hand.