Home>Fußball>Bundesliga>

Oliver Kahn beim FC Bayern vorgestellt: Die Kernbotschaften

Bundesliga>

Oliver Kahn beim FC Bayern vorgestellt: Die Kernbotschaften

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Was Kahns Kernaussagen bedeuten

Der "Titan" will auch als Bayern-Boss Erfolgshunger vorleben - aber nicht mehr wie früher als Spieler sein. Die wichtigsten Botschaften der Antritts-PK.
14 Jahre lang hat Oliver Kahn für die Bayern gespielt und dabei alles gewonnen. Jetzt ist er zurück beim Rekordmeister. In neuer Funktion, aber mit altbekanntem Elan.
mhoffmann
mhoffmann

Eine neue Ära beim FC Bayern München ist offiziell eingeläutet.

{ "placeholderType": "MREC" }

Oliver Kahn, der Karl-Heinz Rummenigge im Jahr 2022 als Boss des deutschen Rekordmeisters ablösen wird, ist offiziell als Vorstandsmitglied des Klubs vorgestellt worden.

Bei einer Pressekonferenz in der Allianz Arena skizzierte der 50-Jährige zusammen mit Präsident Herbert Hainer seine Ziele, seine Vorstellungen und gab einen Vorgeschmack, wie er sich als Führungskraft nach innen und nach außen präsentieren will.

Oliver Kahn: Seine Karriere beim FC Bayern und im DFB-Team
Oliver Kahn: Seine Karriere beim FC Bayern und im DFB-Team
Oliver Kahn: Seine Karriere beim FC Bayern und im DFB-Team
Oliver Kahn: Seine Karriere beim FC Bayern und im DFB-Team
+33
XXXXXX

Auch zur aktuell heikelsten Personalfrage bei Bayern äußerte er sich, der Verpflichtung von Schalkes Torwart Alexander Nübel als kommenden Konkurrenten für Stammkeeper Manuel Neuer.SPORT1 ordnet Kahns wichtigste Aussagen ein.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Nur, was sich weiterentwickelt und verändert, bleibt lebendig."

Als kommender Boss des Klubs möchte Kahn "die Erfolgsgeschichte des Vereins fortschreiben" und "vielleicht noch eine Schippe drauflegen". Kahn will dafür die Grundlagen legen, auf allen Ebenen ("Es geht nicht nur um den sportlichen Bereich, es geht ums Ganze").

Mit konkreten Aussagen hielt er sich vor Beginn seiner Einarbeitungszeit aber zurück. Er wolle sich erst die nötigen Einblicke verschaffen, "um sinnvolle Aussagen zu machen, was man verändern kann". Viele Bayern-Fans werden gern hören, dass er keinesfalls verändern will, wofür der abgetretene Präsident Uli Hoeneß lange bürgte: "Die Menschlichkeit, das familiäre Element, dass die Spieler sich wohl fühlen, wird in den nächsten Jahren vielleicht wichtiger als je zuvor."

Oliver Kahn während seiner Vorstellung beim FC Bayern
Oliver Kahn ist seit 1.1. Vorstandsmitglied bei der FC Bayern München AG
Uli Hoeneß beim Spiel des FC Bayern gegen Mainz
MUNICH, GERMANY - SEPTEMBER 21: Sporting director Hasan Salihamidzic of Bayern Munich looks on prior to the Bundesliga match between FC Bayern Muenchen and 1. FC Koeln at Allianz Arena on September 21, 2019 in Munich, Germany. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)
+30
Die Bayern-Bosse: Mit wem Kahn ab sofort "hart diskutieren" will

Erlebe bei MAGENTA SPORT alle Sky Konferenzen der Fußball-Bundesliga und der UEFA Champions League live und die Highlights auf Abruf! | ANZEIGE 

"Der sportliche Bereich ist die Kompetenz von Hasan Salihamidzic."

Es war auffällig, dass Kahn den Sportdirektor und designierten Sportvorstand Hasan Salihamidzic mehrfach lobend erwähnte - auch im Zusammenhang mit dessen Arbeit im Nachwuchsförderungsbereich.

{ "placeholderType": "MREC" }

Mit Blick auf die Kritiker von außen, die Salihamidzic immer noch als Notlösung in dem Job sehen, setzte Kahn damit das klare Signal, dass er Salihamidzic nicht in Frage stellt und ihm die Federführung im sportlichen Bereich überlässt. Er werde sich bei Transfer-Fragen zwar auch einbringen, sagte Kahn, aber als "Teamplayer", nicht als Befehlsgeber.

"Nübels Verpflichtung ist eine sehr kluge strategische Entscheidung gewesen."

Ein heikles Thema, aber gerade als "Torwart-Titan" a.D. konnte Kahn nicht nichts dazu sagen. Kahn meisterte den diplomatischen Balance-Akt, dabei niemandem auf die Füße zu treten: Er machte deutlich, dass der Deal mit dem Schalker Keeper in seinem Sinne ist, lobte Nübel für die "extrem mutige" Entscheidung, frühzeitig zu Bayern zu gehen - und relativierte damit auch seinen eigenen, im April 2019 geäußerten Rat an Nübel, lieber bei Schalke zu bleiben: "Jeder muss seinen eigenen Weg gehen", sagte er nun.

Zugleich gab er sein Bestes, auch den zuletzt hörbar irritierten Stammtorhüter Manuel Neuer zu besänftigen. Mehrfach verwies Kahn auf den von Nübel bekundeten Willen, dass er "von Manuel Neuer lernen will" und deutete damit an: Das Problem, das die meisten Experten zwischen Neuer und Nübel heraufziehen sehen, werde vielleicht gar keines.

Ansonsten hielt Kahn sich mit konkreten Aussagen zurück, Neuers Vorwurf, dass der Klub den Inhalt interner Gespräche öffentlich gemacht hat, ließ er unkommentiert. Als versteckte Mahnung an Salihamidzic ließ sich allenfalls deuten, dass Kahn später, als es um seine generelle Vorstellung von Kommunikationskultur ging, anmerkte: "Wenn Diskussionen intern bleiben, wäre das nicht schlecht - aber das ist beim FC Bayern auch nicht so einfach."

Jetzt das aktuelle Trikot des FC Bayern bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE

"Ich werde nicht durch den Meeting-Raum grätschen."

Wer von Kahn als Vorstandschef dieselbe Impulsivität wie früher auf dem Platz erwartete, wird enttäuscht sein. "Emotionalität ist sehr wichtig. Im Unternehmerischen ist Emotionalität aber nicht unbedingt die beste Idee", antwortete Kahn auf die Frage, ob die Bayern-Fans ihn im neuen Job auch mal als "Vulkan" erleben würden.

Alexander Nübel ist beim FC Schalke außen vor
Alexander Nübel erwischte Mijat Gacinovic von Eintracht Frankfurt mit voller Wucht
Schalke's German goalkeeper Alexander Nuebel (C) argues with the Referee Felix Zwayer after beeing shown a red card during the German first division Bundesliga football match Schalke 04 v Eintracht Frankfurt in Gelsenkirchen, on December 15, 2019. (Photo by INA FASSBENDER / AFP) (Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)
Schalke's German goalkeeper Alexander Nuebel (C) argues with Referee Felix Zwaye (L) and Frankfurt's Dutch forward Bas Dost after beeing shown a red card during the German first division Bundesliga football match Schalke 04 v Eintracht Frankfurt in Gelsenkirchen, on December 15, 2019. (Photo by INA FASSBENDER / AFP) / DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO (Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)
+25
Nübel neu im Kreis der Kungfu-Kicker - Wenn Torhüter freidrehen

Nicht nur dieser Satz, Kahns ganzer Auftritt sandte die klare Botschaft: Kahn will nicht als polterndes Rumpelstilzchen auffallen, sondern als moderne, seriöse und besonnene Führungskraft. Keine autoritäre One-Man-Show, sondern ein integrativer Charakter: "Die Zeiten haben sich verändert, man sollte viele Meinungen einfließen lassen. Hier ist jeder gefragt, Verantwortung zu übernehmen."

"Wir wollen uns nicht erlauben, die Meisterschaft abzugeben."

Kahn machte überdeutlich, dass er sein erstes Halbjahr als Bayern-Funktionär nur sehr ungern ohne Titel beenden würde. Die achte Meisterschaft in Folge ist sein klarer Anspruch, trotz der noch immer spürbaren Folgen des Krisenherbst unter dem entlassenen Trainer Niko Kovac.

Explizit hielt Kahn auch fest, dass er Kovac' Nachfolger Hansi Flick nicht nur die Schale zutraut, sondern dass er auch den Champions-League-Titel für "möglich" hält. Kahn mag als Funktionär leisere Töne anschlagen als früher auf dem Platz, den Erfolgshunger aber lebt er weiter vor.