Achraf Hakimi trat in der 64. Minute eine Wasserflasche um, nachdem er das Feld für Dan-Axel Zagadou verlassen musste, und Kapitän Marco Reus warf das gelbe Tapeverband nach dem Tausch mit Thorgan Hazard wütend auf den Rasen (70.) - der Auswechsel-Frust der BVB-Stars nach dem 5:0-Sieg über Union Berlin ist auch zwei Tage danach noch Thema in Dortmund.
Das steckt hinter Reus‘ Frust
SPORT1 fragte auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale bei Werder Bremen (DFB-Pokal: Werder Bremen - Borussia Dortmund ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) bei Trainer Lucien Favre nach, ob der Wechsel-Frust der BVB-Stars intern noch mal thematisiert wurde.
Die Antwort: "Es ist alles okay. Ich war auch Spieler und weiß wie es ist. Es ist für Hakimi schon geklärt, bei Marco Reus war es speziell." (Die PK zum Nachlesen)
Was genau war denn im Falle Reus "speziell"? Favre auf erneute Nachfrage: "Er hat mir gesagt, dass es okay ist, zwischen uns bleibt und nicht wegen seiner Auswechslung war. Standard-Sachen..."
Nach SPORT1-Informationen soll Reus‘ Frust tatsächlich nichts mit der direkten Entscheidung des Trainers zu tun gehabt haben. Der 30-jährige Nationalspieler soll sich vielmehr über seine eigene eher durchschnittliche Leistung gegen Union geärgert haben. Zudem hätte Reus die letzten 20 Minuten gerne genutzt, um ein weiteres Tor (er traf per Elfmeter) aus dem Spiel heraus beizusteuern.
Kehl: "Man muss es dann auch akzeptieren"
Die Ansprüche im BVB-Kader sind auch durch die Verpflichtungen von Wunder-Stürmer Erling Haaland und Mentalitäts-Monster Emre Can gestiegen. Reus, der sich die Kritik an seiner Person in der Hinrunde zu Herzen genommen hat (fünf Tore, fünf Vorlagen in den letzten sechs Spielen), sagt dazu: "Der Konkurrenzkampf bei uns im Team ist jetzt noch höher. Das ist wichtig, um die Spannung in dieser wichtigen Phase aufrechtzuhalten. Wir haben in den letzten drei Spielen immer fünf Tore geschossen - ich denke, dass es ganz gut läuft. Wir sind auf einem guten Weg."
Unmittelbar nach Schlusspfiff wurde BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl am Samstagabend mit der Reus-Auswechslung konfrontiert: "Der Konkurrenzkampf bei uns ist hoch, wir haben eine starke Bank. Man muss es dann auch akzeptieren. Ich werde mit Marco nochmal sprechen, was es in dem Moment war."
Wie SPORT1 erfuhr, gab es direkt nach Schlusspfiff bereits ein klärendes Gespräch zwischen Reus und Favre, indem der Kapitän noch einmal deutlich machte, dass seine Reaktion nichts mit der Entscheidung des Trainers zu tun hatte. Reus soll dort auch nochmal klargestellt haben, dass sein Handeln nach der Auswechslung vor allem mit Blick auf Hakimis Reaktion zuvor, die Reus im Übrigen nicht mitbekommen haben soll, doch sehr unglücklich war.
Für Reus und Favre ist das Thema jetzt erledigt. Der Kapitän blickt nach vorne: "Ich hoffe, dass wir uns jetzt den nötigen Schwung geholt haben. Denn jetzt kommen stärkere Gegner."