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Corona: Fragen und Antworten zum DFL-Gipfel mit Christian Seifert

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Corona: Fragen und Antworten zum DFL-Gipfel mit Christian Seifert

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Fragen und Antworten zum DFL-Gipfel

Auf einem "Corona-Gipfel" gibt DFL-Boss Christian Seifert Auskunft über die aktuelle Situation der Bundesliga. SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen.
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert nennt im exklusiven SPORT1-Interview die Hintergründe zum Bundesliga-Stopp bis 30. April.
von Johannes Fischer, Pit Gottschalk

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat sich auf einer außergewöhnlichen Video-Sitzung des DFL-Präsidiums mit den 36 Profiklubs über die unmittelbare Zukunft des deutschen Profifußballs abgestimmt. 

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Wichtigster Beschluss: Die Bundesliga ist weiterhin ausgesetzt - mindestens bis zum 30. April. 

SPORT1 beantwortet die entscheidenden Fragen zum "Corona-Gipfel".  

Wann ist mit einer Fortsetzung der Saison zu rechnen?

Das ist angesichts der Corona-Krise noch immer äußerst ungewiss. Sicher ist: Die Zwangspause in der Bundesliga und der 2. Liga verlängert sich wie erwartet bis mindestens 30. April. Einen entsprechenden Vorschlag des DFL-Präsidiums beschlossen am Dienstag die Bosse der 36 Profiklubs bei der ersten virtuellen Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) einstimmig. Alle Vereine sollen außerdem bis zum 5. April auf Mannschaftstraining verzichten.

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Auch Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hofft darauf, den Betrieb in gut einem Monat wieder aufnehmen zu können. "Idealerweise wäre für uns, wenn das ab Mai wieder möglich wäre", sagte er bei Sky. Man müsse die Saison auf jeden Fall zu Ende spielen, betonte der 64-Jährige, da bei einem Abbruch "alle 36 Bundesligaklubs große finanzielle Leiden haben". 

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Ein Abbruch steht derzeit nicht zur Debatte. "Einen Schlussstrich zu ziehen klingt erstmal gut, wirft aber eine ganze Menge anderer Fragen auf", sagte Seifert im exklusiven Interview bei SPORT1. "Angefangen bei einem erheblichen Risiko für eine Vielzahl für Klubs. Darüber hinaus ergeben sich sehr viele Fragen im sportlichen Bereich, die unter Umständen auch juristische Fragen nach sich ziehen."

Welche Voraussetzungen für eine Rückkehr der Fußballs sind nötig?

Auf der Sitzung wurde auch die Einrichtung einer medizinisch-sportlichen Kommission beschlossen, an der sich alle Vereine mit ihrem Fachpersonal beteiligen.

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"Es ist unsere Verantwortung gegenüber den Akteuren, Konzepte zu entwickeln, wie man bestmögliche Hygiene und Präventionen an den Tag legen kann", sagte Seifert der Bild. "Da wird es sicherlich auch um Tests gehen." 

Laut dem DFL-Boss soll die Taskforce einen "verbindlichen medizinischen Leitfaden schaffen", um eine Rückkehr auf den Platz zu ermöglichen. Es geht auch darum, wie Mannschaften möglichst gut isoliert werden können, damit sie - beispielsweise in der Anreise zu einem Bundesligaspiel - nicht in Kontakt mit Außenstehenden geraten.

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All diese Herausforderungen müssen nun in Detailarbeit angegangen werden, damit (bestenfalls) in viereinhalb Wochen der Ball wieder rollt.

Was würde bei einem Saisonabbruch drohen?

Chaos in jeglicher Hinsicht. Ohne die TV-Einnahmen in Millionenhöhe bricht den Klubs der Großteil ihrer Einnahmen weg, nicht wenige dürften angesichts von Einbußen von insgesamt rund 750 Millionen Euro vor dem freien Fall stehen. "Einige könnten in eine existenzbedrohende Situation geraten, sollte die Saison nicht zu Ende gespielt werden", sagte Seifert.

Laut Bild wurde in der Versammlung darüber gesprochen, dass bis zu vier Bundesligisten und neun Zweitligisten Insolvenz anmelden müssten, falls die Saison nicht bis Juli zu Ende gespielt wird.

Ein Klub, der in Bedrängnis geraten könnte, ist der VfL Bochum. Geschäftsführer Ilja Kaenzig sieht die Westfalen aber sogar für den Worst Case gerüstet: "Wir haben auch Szenarien aufgestellt und sind positiv, dass selbst wenn in der Saison nicht mehr gespielt wird, wir die Krise überstehen werden", sagte Kaenzig bei SPORT1.

Wie weit ist der Solidaritätsgedanke gediehen?

Die Liga zieht in der Krise an einem Strang. "Die Diskussionen, die es sonst in den Sitzungen gibt, sind eigentlich gar nicht mehr vorhanden", schildert Kaenzig. Auch weil "in der Bundesliga sehr solidarisch gedacht wird", glaubt Rummenigge, "dass wir am Ende des Tages hoffentlich alle mit einem blauen Auge aus dieser Problematik rauskommen."

Bester Beweis für die Solidarität der großen Klubs: Die vier Champions-League-Teilnehmer FC Bayern, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen stellten zuletzt gemeinsam 20 Millionen Euro zur Rettung finanzschwacher Vereine zur Verfügung. "Es gibt eine große Solidarität und eine große Betroffenheit, wenn man sich bewusst wird, was auf dem Spiel steht. In der Krise sieht man, dass die erste und zweite Liga zusammenhält", sagt Kaenzig.

Fällt als Konsequenz aus der Krise die 50+1-Regel?

Eine Lockerung der 50+1-Regel ist für die DFL zumindest nicht der erste Lösungsansatz. "Ich bin kein Freund davon, in Extremsituationen mit Extremszenarien zu antworten", sagte Seifert im SPORT1-Interview: "Wir versuchen erstmal, uns im Rahmen eines gewissen Rasters da irgendwie durchzusteuern."

Die 50+1-Regel verhindert im deutschen Fußball, dass Investoren mehr als die Hälfte der Anteile eines Klubs übernehmen. Durch die Ligapause aufgrund der Corona-Pandemie bis mindestens Ende April könnten nun allerdings einige Vereine in wirtschaftliche Schieflage geraten.

Wie geht es weiter?

Seifert sprach während der Pressekonferenz immer wieder davon, dass es nun um Flexibilität gehe und man die Entwicklungen der Pandemie berücksichtigen müsse. "Es gibt nicht diesen einen Plan, wir brauchen strategische und flexible Ideen", sagte er. Auch deshalb wird am 17. April die nächste DFL-Mitgliederversammlung stattfinden.