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Werder Bremen: Mario Basler kritisiert Rashica und Co. scharf

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Werder Bremen: Mario Basler kritisiert Rashica und Co. scharf

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Basler knöpft sich Werder-Stars vor

Werder Bremen zeigt sich auch beim Re-Start in beängstigend schlechter Verfassung. Mario Basler nimmt sich bei SPORT1 die Spieler zur Brust - und malt ein düsteres Szenario.
Frank Baumann will trotz der erneuten Pleite Werder Bremens weiterhin an Trainer Florian Kohfeldt festhalten. Der Abstiegskampf sei wie "ein Marathonlauf".
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Die nackten Zahlen machen Angst.

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12 der vergangenen 15 Bundesliga-Spiele verloren, erstmals nach 25 Spielen einer Bundesliga-Saison nur 18 Punkte auf dem Konto. Desaströse 17 Gegentore nach Standards (Liga-Höchstwert), 21 Punkte nach einer Führung verspielt.

Dazu die bittere Erkenntnis: Auch nach dem Re-Start der Bundesliga am vergangenen Wochenende ist bei Werder Bremen nichts besser geworden. (Die Tabelle der Bundesliga)

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Das Team von Trainer Florian Kohfeldt belegt nach dem 25. Spieltag weiter den vorletzten Tabellenplatz. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt bei noch neun ausstehenden Begegnungen, darunter ein Nachholspiel bei Eintracht Frankfurt, schon fünf Punkte. Der zweite Abstieg nach 1980 rückt immer näher. 

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Nach zweieinhalb Jahren im Amt liegen die Grün-Weißen wieder dort, wo sie Kohfeldt im Herbst 2017 übernommen hat: auf dem vorletzten Tabellenplatz. 

Basler: Kohfeldt nicht das Problem bei Werder

Kohfeldt müsse seinen Spielern "jetzt mal in den Arsch treten", fordert der frühere Werder-Profi (1993 bis 1996) Mario Basler im Gespräch mit SPORT1. "Ich kann es nicht verstehen, wenn man seine Spieler nach so einer Leistung wie gegen Leverkusen schützt."

"Kohfeldt ist ein hervorragender Trainer. Ich bin von ihm als Mensch und Trainer überzeugt und er passt hervorragend zu Werder Bremen, aber aus einem Ackergaul kann man eben kein Rennpferd machen", macht der SPORT1-Experte deutlich. 

Mario Basler (l.) bei der Verabschiedung von Otto Rehhagel aus Bremen
Mario Basler (l.) bei der Verabschiedung von Otto Rehhagel aus Bremen

Basler sieht das Problem nicht an der Seitenlinie, sondern auf dem Platz. "Die Spieler haben einfach nicht die Qualität und sind eben nicht Bundesliga-tauglich", meint der Ex-Nationalspieler.

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"Wenn man das Spiel gegen Leverkusen natürlich sieht, was für Gegentore sie bekommen aus einem harmlosen Freistoß, in so einem Fall kann auch der Trainer draußen machen, was er will. Das war amateurhaft, was da abgeliefert wurde. Gegentore ohne Gegenwehr, ohne alles."

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Basler: Bei Rashica schwillt mir der Kamm

Auch Milot Rashica, mit sieben Toren und vier Assists Bremens deutlich gefährlichster Akteur, bleibt nicht von Kritik verschont.

"Auch er baut immer mehr ab. Vielleicht hat er schon einen anderen Verein im Kopf. Dem geht es vielleicht am Arsch vorbei. Wenn ich schon sehe, wie er rum läuft, dann schwillt mir der Kamm, auch wenn er ein toller Fußballer ist. Ich frage mich manchmal, was er auf dem Platz sucht", schimpft Basler.

Zehn Spiele in Folge ist Bremens Toptorjäger nun bereits ohne Tor. Im Sommer soll er für eine möglichst hohe Summe verkauft werden, um in der angespannten finanziellen Lage der Bremer für Entlastung zu sorgen, die Leistungen der vergangenen Monate werden den Marktwert des 23-Jährigen allerdings nicht gerade erhöht haben. 

Milot Rashica (l.) ist derzeit keine große Hilfe für Cheftrainer Florian Kohfeldt
Milot Rashica (l.) ist derzeit keine große Hilfe für Cheftrainer Florian Kohfeldt

Bremer Zahlen des Grauens

Rashica steht sinnbildlich für die erschreckend schwache Bremer Offensive.

Nachdem das Team in der letzten Saison noch 1,7 Tore pro Spiel erzielte, sind es in der laufenden Spielzeit nur noch kümmerliche 1,1 Treffer. Die Chancenverwertung sank im Vergleich zur Vorsaison (16 %) um vier Prozent. Und auch das Glück scheint aufgebraucht.

Während die Bremer 2018/19 (+8) und 2017/18 (+3) unter Kohfeldt noch teils deutlich mehr Tore erzielten, als anhand der Abschlusspositionen (Expected Goals) zu erwarten gewesen wäre, ist es in dieser Saison sogar ein Tor weniger.

Da die Grün-Weißen auch körperlich stark nachgelassen haben (die 182 Sprints pro Spiel sind der niedrigste Wert in dieser Saison und ganze 20 weniger als noch in den 24 Partien 2017/18) und die Kohfeldt-Elf nach Rückstand lediglich drei Punkte holen konnte, drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob Werder überhaupt noch zu retten ist. 

Basler warnt vor zweitem Kaiserslautern

"Ich glaube, dass Werder jetzt ein wegweisendes Spiel vor der Brust hat. Wenn man in Freiburg verliert, dann wird man absteigen", legt sich Basler fest. "Auch direkt absteigen, denn danach kommt Gladbach, danach spielt man auf Schalke. Wenn man in Freiburg verliert, glaube ich, ist die Mannschaft nicht mehr zu retten."

Ob in diesem Fall ein Neuaufbau in der 2. Liga mit Kohfeldt möglich ist?

"Ob man mit ihm nach einem Abstieg weiter machen soll, das muss der Verein klären", sagt Basler - und malt ein düsteres Szenario. "

Wenn man nicht schnell wieder hoch kommt, kann man hier sonst ein zweites Kaiserslautern erleben. Man muss im darauf folgenden Jahr gleich wieder aufsteigen. Ansonsten wird Werder Bremen große Probleme bekommen."