Die Defensiv-Künstler von Juventus Turin stehen erstmals seit zwölf Jahren im Halbfinale der Champions League.
Juventus mauert sich ins Halbfinale
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Italiens Rekordmeister reichte im Viertelfinal-Rückspiel ein 0:0 beim französischen Vizmeister AS Monaco, nachdem er das erste Duell mit 1:0 gewonnen hatte.
"Ich hätte nicht erwartet, dass ich zwölf Jahre warten muss, um erneut ins Halbfinale der Champions League einzuziehen. Wir wollten heute aber um jeden Preis weiterkommen", sagte Juves Schlussmann Gianluigi Buffon.
"Jetzt wird es erst richtig interessant"
Somit platzte der Traum des Klubs aus dem Fürstentum von ersten Einzug in die Runde der letzten Vier seit der Saison 2003/04.
"Wir haben gut verteidigt und hätten es eigentlich verdient gehabt, zu gewinnen oder zumindest ein Tor zu erzielen", sagte Monacos Verteidiger Aymen Abdennour und schob nach: "Wir müssen das jetzt abhaken und uns auf die Ligue 1 konzentrieren, um unser Ziel dort zu erreichen - einen Platz unter den ersten Drei."
Auf die Turiner wartet derweil in der Halbfinal-Auslosung am Freitagmittag ein ganz dicker Brocken, den es am 5./6. und 12./13. Mai auf dem Weg ins Enspiel am 6. Juni in Berlin aus dem Weg zu räumen gilt.
"Jetzt wird es erst richtig interessant. Bei der Auslosung warten drei Top-Gegner, aber wir sind bereit dafür", meinte Defensivspezialist Leonardo Bonucci.
Kaum Highlights
Die Monegassen begannen ihre Aufholjagd mit aggressiven Angriffen. Der designierte italienische Meister aus Turin, der in der Runde zuvor Borussia Dortmund aus dem Wettbewerb geworfen hatte, kam nur zu sporadischen Angriffen. (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Zumeist wurden sämtliche elf Turiner in der eigenen Hälfte gesichtet, selbst die Torjäger Carlos Tevez und Alvaro Morata verrichteten schwerste Defensivarbeit.
Doch bis auf zwei Warnschüsse von Geoffrey Kondogbia blieben die Bemühungen des aktuellen Tabellendritten der französischen Ligue 1 in der ersten Halbzeit ohne Durchschlagskraft. Monaco wollte, biss sich jedoch am massiven Juve-Bollwerk die Zähne aus.
Bei den Gästen versuchte Mittelfeld-Routinier Andrea Pirlo mit seiner Übersicht für entlastende Offensiv-Aktionen zu sorgen. Doch die verpufften zumeist spätesten am Strafraum der Monegassen. Der erste gefährliche Torschuss wurde durch Tevez' Sekunden vor der Halbzeitpause registriert.
Pirlo trifft den Pfosten
Auf der Gegenseite hatte Monaco Pech, als der fällige Elfmeterpfiff von Referee William Collum aus Schottland nach einem klaren Foulspiel an Kondogbia (36.) ausblieb. (SERVICE: Die Statistiken des Spiels)
Bei den heimischen Fans wurden spontan Erinnerungen an dem äußerst fragwürdigen und spielentscheidenden Foulelfmeter für Juve im Hinspiel wach.
Die zweite Halbzeit begann turbulent, zumal Turins Patrice Evra den Ball nach einer missglückten Faustabwehr von Torhüter-Oldie Gianluigi Buffon (50.) auf der Linie klären musste.
In der Schlussphase setzte Monaco alles auf eine Karte, doch Italiens "Alte Dame" bot Paroli und versuchte das Spiel mit zunehmender Ballkontrolle ins Ziel zu bringen. Pirlo (90.) traf kurz vor Schluss per Freistoß den Pfosten.