Atletico Madrid ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat das Champions-League-Abenteuer des tapferen englischen Meisters Leicester City im Viertelfinale beendet.
Atletico beendet Leicesters Märchen
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Dem Vorjahresfinalisten reichte in einem sehenswerten Rückspiel ein 1:1 (1:0) bei den Foxes, um den letzten Vertreter der englischen Premier League zu eliminieren.
Zuvor hatten bereits Tottenham Hotspur, Manchester City und der FC Arsenal in der Königsklasse die Segel streichen müssen. Das Hinspiel hatten die Spanier vergangene Woche gegen den englischen Überraschungs-Champion mit 1:0 gewonnen. (Alle Ergebnisse im Überblick)
"Ich bin sehr glücklich, weil die Spieler erneut einen außerordentlich guten Job erledigt haben. Der Gegner war extrem stark, sie haben nie aufgegeben und bis zum Ende gekämpft. Wir haben defensiv sehr gut geantwortet", sagte Atletico-Coach Diego Simeone nach dem Spiel.
Huth fehlt gesperrt
Atletico-Eigengewächs Saúl hatte in der 26. Minute für die Führung der Gäste gesorgt, die im Achtelfinale Bayer Leverkusen aus dem Wettbewerb geworfen hatten. Leicester-Torjäger Jamie Vardy ließ die Hausherren in der 61. Minute dann mit seinem zweiten Treffer in der Königsklasse wieder träumen.
Der Tabellenzwölfte der Premier League, der in der Innenverteidigung ohne den gesperrten deutschen Ex-Nationalspieler Robert Huth auskommen musste, hatte auch die erste Chance des Spiels. In der 20. Minute vergab der frühere Mainzer Shinji Okazaki nach Vorarbeit von Vardy eine ausgezeichnete Gelegenheit. (LIVETICKER zum Nachlesen)
Fünf Minuten später gelang dann Saul sein dritter Treffer im laufenden Wettbewerb. Der Nationalspieler köpfte nach einem herrlichen Pass von Filipe Luis unhaltbar für Leicester-Torwart Kasper Schmeichel ein, der einmal mehr den Vorzug vor Weltmeister Ron-Robert Zieler erhalten hatte.
Premiere für Leicester
Für die Hausherren war es zugleich der erste Gegentreffer in der Champions League vor eigenem Publikum.
Mit der Führung im Rücken übernahmen die Gäste das Kommando und ließen Leicester kaum noch zur Entfaltung kommen. Vor 31.548 Zuschauer im ausverkauften King Power Stadium scheiterte der Belgier Yannick Ferreira-Carrasco fünf Minuten nach der Pause am starken Schmeichel. (Die Torjäger der Champions League)
Nach dem Seitenwechsel hatte Leicester, das wieder von seinem zuletzt verletzten Kapitän Wes Morgan angeführt wurde, zunächst Glück, dass Ferreira-Carrasco in der 50. Minute aus kurzer Distanz erneut scheiterte.
Leicester drückt auf Führung
Der eingewechselte Ben Chilwell vergab kurz darauf den möglichen Ausgleich für Leicester, den er dann wenig später mit einem strammen Schuss vorbereitete.
Vardy fälschte zum Ausgleich ab und hatte in der Folge noch weitere Möglichkeiten für die immer stärker werdenden Gastgeber. Das Gästeteam von Trainer Diego Simeone brachte aber mit viel Dusel das Resultat über die Zeit und darf weiter vom ersten Champions-League-Titel in der Atletico-Vereinsgeschichte träumen.