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Nationalmannschaft: Das bedeutet der Sieg gegen Niederlande für Löw

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Nationalmannschaft: Das bedeutet der Sieg gegen Niederlande für Löw

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Das bedeutet der DFB-Sieg für Löw

Nach dem Sieg der DFB-Elf bei der niederländischen Nationalmannschaft ist die Stimmung wieder deutlich positiver. Ein Dreier, der Mut macht für kommende Aufgaben.
Joachim Löw bastelt weiter am Umbruch der Nationalmannschaft. SPORT1 präsentiert die Lehren aus der Länderspielpause und den ersten Härtetests des DFB-Teams
von Florian Plettenberg, Jochen Stutzky

Nur fünf Minuten nach Abpfiff gönnte sich Joachim Löw eine Erfolgs-Zigarette.

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Im Dunkeln versteckt hinter dem Mannschaftsbus im Inneren der Johan-Cruyff-Arena, pustete der Bundestrainer durch und nahm sich eine kurze Auszeit. Hinter ihm lag ein nervenaufreibender Quali-Auftakt an dessen Ende ein nicht unverdienter 3:2-Sieg gegen die Niederlande stand.

Was hat Löw in diesen Minuten der Abgeschiedenheit gefühlt? Vielleicht verspürte er nach Wochen der Erfolglosigkeit einfach nur Genugtuung darüber, dass die DFB-Elf endlich mal wieder einen starken Gegner bezwang, phasenweise wie im Rausch spielte und der Neuanfang doch noch zufriedenstellend endete - durch den Siegtreffer in der Nachspielzeit. (SERVICE: Tabellen der EM-Qualifikation)

Von einer persönlichen Befreiung Löws, der vielleicht wie nie zuvor in seinen knapp 13 Jahren als Bundestrainer unter Druck stand, wollte Teammanager Oliver Bierhoff indes nicht sprechen.

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"Natürlich tut das der Seele und der Moral gut. Auch wenn man Einwechslungen macht, die aufgehen. Das gibt innere Ruhe", räumte Bierhoff aber ein. (Die Stimmen zum Spiel)

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Löw: "Bin innerlich zufrieden"

Löw wollte dem Erfolg indes keine allzu große Bedeutung beimessen. "Ich empfinde es gegenüber den Kritikern nicht als Genugtuung. Ich bin schon so lange dabei, mit Kritik weiß ich umzugehen", sagte er nach seiner Erfolgs-Zigarette, aber gab auch zu, "innerlich sehr zufrieden" zu sein.

Löw bewies in der Länderspielwoche, dass er nicht nur rigoros hinter seinen Personalentscheidungen steht. Er offenbarte auch, dass er fortan für taktische Variabilität steht. Anders als bei der WM, bei der er fast stoisch und erfolglos am Ballbesitz-Fußball und seinem so geliebten 4-2-3-1-System festhielt.

Gegen Serbien (1:1), anders als in den Spielen zuvor, kehrte er zum WM-System zurück - auch personalbedingt. Seine Elf spielte in der ersten Halbzeit mausgrau und blühte nach der Pause auf.

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Gegen die Niederlande agierte Löw wie schon zum Ende des vergangenen Jahres aber wieder mit einer Dreierkette und vorne stattete er Leroy Sane, Leon Goretzka und Serge Gnabry mit allen Freiheiten aus. Seine Elf spielte so variabel, dass Goretzka klarmachte, dem System keinen Namen geben zu müssen. Die Niederländer waren davon so überrascht, dass Deutschland in den ersten 45 Minuten Power-Fußball mit viel Tempo und Spielwitz zeigen konnte. Dafür fiel die Löw-Elf in der zweiten Hälfte ab. Diesmal jedoch mit glücklichem Ende.

"Die erste Halbzeit war von uns fußballerisch überragend", betonte Löw. Zur zweiten Hälfte sagte der Bundestrainer: "Da konnten wir spielerisch nicht mehr so brillieren und kombinieren. Wir haben den Glauben an den Sieg aber nicht verloren."

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Löw helfen vor allem Ergebnisse

Löws Gefühl behielt recht und so energisch, wie er nach dem Siegtreffer und nach Abpfiff jubelte, sah man ihn auch lange nicht mehr.

Löw weiß, dass er nur mit Erfolgen dafür sorgen wird, rund um die "neue" Nationalmannschaft für Euphorie zu sorgen. Die vielfach eingeforderte Zeit und Geduld nach dem Umbruch hat er nicht. Das zeigten vor allem die Halbzeit-Pfiffe der Fans in Wolfsburg.

Der Holland-Erfolg dürfte den 59-Jährigen zudem darin bestärkt haben, seine verdienten Weltmeister von 2014, Mats Hummels, Thomas Müller und Jerome Boateng, aussortiert zu haben. Auch, wenn vor allem Hummels in der Defensive für mehr Ordnung hätte Sorgen können.

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Der Erfolg gibt einem Trainer aber bekanntlich immer recht und so spielt es auch keine Rolle, dass gegen die Niederlande lediglich vier Spieler in der Startelf standen, die das WM-Aus nicht zu verantworten hatten, und neu einberufene wie Niklas Stark und Maximilian Eggestein sich gar nicht zeigen durften.

Löw übertrieb es auch deshalb nicht mit dem Experimentieren, weil die Ergebnisse in dieser Woche stimmen mussten.

Fazit des Trainers: "So ein Sieg zum Auftakt ist für den Glauben in der neu formierten Mannschaft hilfreich. Er hilft für die nächsten Wochen und Monate. Nichtsdestotrotz weiß ich, dass wir weiter arbeiten müssen."

Löw wird diese Arbeit vorerst ruhiger angehen können. Dank des in letzter Minute geglückten Neustarts.