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Rafael van der Vaart: Darum muss der FC Bayern de Ligt holen

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Rafael van der Vaart: Darum muss der FC Bayern de Ligt holen

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V.d.Vaart: FCB muss de Ligt holen

Der ehemalige Profi Rafael van der Vaart spricht im SPORT1-Interview über Oranje, Nationalspieler Leroy Sane, Serge Gnabry und rät dem FC Bayern zu einem Transfer.
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Reinhard Franke
Reinhard Franke

Rafael van der Vaart bestritt 109 Länderspiele für die niederländische Nationalmannschaft. Wenn es um Oranje geht, ist er ein Experte.   

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Der frühere Nationalspieler, der in seiner Karriere unter anderem für den Hamburger SV und Real Madrid spielte, war am Sonntag natürlich auch im Stadion und sah die 2:3-Niederlage von Oranje gegen die deutsche Elf.

Im November 2018 beendete er seine aktive Laufbahn beim dänischen Klub Esbjerg fB, jetzt fühlt sich der 36-Jährige in neuer Rolle als TV-Experte wohl.

Im SPORT1-Interview spricht van der Vaart über das Duell vom Sonntag, Nationalspieler Leroy Sane und gibt dem FC Bayern einen Rat.

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SPORT1: Herr van der Vaart, wie geht es Ihnen nach Ihrem Karriereende?

Rafael van der Vaart: Mir geht es sehr gut und ich fühle mich in meinem Job als TV-Experte unglaublich wohl. Es läuft alles gut. Ich bin viel in den Niederlanden unterwegs, natürlich auch immer gerne in Hamburg. Ich bekomme viele Anfragen, war auch in Norwegen. Das ist eine gute Geschichte.

SPORT1: Wie bewerten Sie das 2:3 von Oranje gegen die deutsche Elf?

Van der Vaart: Vor dem Spiel haben wir natürlich wieder gedacht, dass man das Spiel gegen die Deutschen gewinnen wird. Vorne haben sie eine enorme Qualität. Da sind sie brutal stark und das haben sie in der ersten Halbzeit gegen Oranje wieder gezeigt. Das war unglaublich. Im zweiten Durchgang hat man dann aber gesehen, was den Deutschen noch zu einer Weltklasse-Mannschaft fehlt. In der Defensive gibt es extreme Schwächen. Da merkt man, dass sie noch nicht so lange in der Formation zusammenspielen.

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SPORT1: Wie sehen Sie den Vergleich zwischen dem niederländischen und deutschen Fußball?

Van der Vaart: Beide Nationen sind wieder auf einem guten Weg. Oranje kam von ganz unten. Bei den vergangenen beiden großen Turnieren nicht da sein zu können, das hat allen weh getan. Die Deutschen haben über die WM gemeckert, aber sie waren zumindest bei der EM 2016 und bei der WM 2018 dabei. Und den Confed Cup hat Deutschland mal eben mit der dritten Mannschaft gewonnen. Jetzt gibt es einen Umbruch, wohin es gehen kann, hat man gestern gesehen. Es war ein geiles Spiel.

SPORT1: Sie haben nach dem Spiel von Leroy Sane geschwärmt.

Van der Vaart: Ich bin ein großer Fan von ihm. Das ist Fußball. So, wie er spielt, da muss man ins Schwärmen kommen. Er ist so gut. Schon der erste Ball, den er angenommen hat, war perfekt. Er ist da einfach ideal an den Gegenspielern vorbeigelaufen und hat dann auch noch ein herrliches Tor geschossen.

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SPORT1: Was macht Sane so wertvoll?

Van der Vaart: Es gibt im Fußball nicht mehr die klassische Nummer 10, so wie ich eine war. Und da kommt man automatisch auf einen Jungen wie Sane. Er ist im Dribbling so unglaublich stark, so schnell, aber trotz der Schnelligkeit hat er am Ende auch noch das Auge für die Übersicht. Das haben nicht viele Spieler. Normalerweise sind die ganz schnellen Spieler ein bisschen blind. Aber Sane sieht in solchen Momenten auch noch den Mitspieler. Ich bin einfach begeistert von seinem Spiel, das sieht immer toll aus.

SPORT1: Bei Guardiola ist er Stammspieler. Glauben Sie, eine Rückkehr in die Bundesliga ist möglich?

Van der Vaart: Die Bundesliga ist nach wie vor eine der stärksten Ligen der Welt. Sie ist immer noch sehr attraktiv für jeden Spieler. Warum soll er nicht eines Tages zurückkommen? Schalke wird es nicht werden, aber warum nicht Bayern München? Im Augenblick denke ich aber, dass er für die nächsten Jahre sein Glück in Manchester gefunden hat. Dort hat er alles, was er braucht. Guardiola ist der perfekte Trainer für Sane. In Deutschland gibt es eigentlich nur einen Klub für Sane - und das sind die Bayern.

SPORT1: Matthijs de Ligt ist auf der anderen Seite einer der neuen Stars bei Oranje. Wie sehen Sie ihn? Der FC Bayern und auch der FC Barcelona sollen starkes Interesse am Innenverteidiger haben.

Van der Vaart: Bayern muss de Ligt holen, er ist absolut ein Spieler für die Münchner. Ich würde ihm raten, dorthin zu gehen, obwohl ich auch immer gesagt habe, dass er gut zu Juventus Turin passen würde. Bei den Bayern spielen in der Innenverteidigung Niklas Süle, Mats Hummels und Jerome Boateng, aber es ist nicht klar, ob Hummels und Boateng bleiben werden. Da wäre also Platz für de Ligt. Der Junge ist ein Riesentalent, hat viel Qualität, auch wenn er gegen die Deutschen zwei, drei kleine Fehler in seinem Spiel hatte.

SPORT1: Was macht ihn so besonders?

Van der Vaart: De Ligt ist erst 19 Jahre und hat eine Ausstrahlung und ein Selbstbewusstsein wie ein 30-Jähriger. Er kommt richtig gut rüber in Interviews, wirkt sehr klar im Kopf, bodenständig und erwachsen. Das ist ein Spieler, der lässt auch nach Fehlern den Kopf nicht hängen und macht immer weiter. Er ist schon jetzt ein ganz großes Vorbild für viele Talente in den Niederlanden.

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SPORT1: Auch ein anderer Innenverteidiger ist schwer angesagt: Ist Virgil van Dijk der beste Innenverteidiger der Welt?

Van der Vaart: Das ist schwer zu sagen. Er hat alles, um der Beste in der Welt zu sein. Er ist groß, hat Ausstrahlung und ist bei Liverpool ein absoluter Führungsspieler. Da macht er es überragend. Er muss das auf lange Sicht zeigen. Aber er hat alles und ist auf einem guten Weg zum besten Innenverteidiger der Welt. Ich sehe ihn sehr gerne auf dem Platz. Ähnlich wie Guardiola für Sane ist Jürgen Klopp in Liverpool der perfekte Trainer für van Dijk. Bei ihm bekommt er 100 Prozent Vertrauen und ist zweiter Kapitän. So ein Verein wie Liverpool zahlt nicht einfach so 80 Millionen Euro für so einen Spieler.

SPORT1: Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Van der Vaart: Ich lasse mir erstmal dieses Jahr Zeit, um genau zu schauen, was ich machen will. Gerade ist wie gesagt alles cool. Das, was ich jetzt mache, bereitet mir viel Spaß, dafür gibt es auch ein bisschen Geld. Mal schauen, was ich auf lange Sicht machen werde.