Die ersten Länderspiele nach dem deutschen WM-Debakel stehen an: Lothar Matthäus hat die Kaderzusammenstellung von Bundestrainer Hansi Flick hinterfragt.
Matthäus sieht Flick-Kader kritisch
Lothar Matthäus ist von Hansi Flicks Kaderzusammenstellung überrascht. Der Rekordnationalspieler kann die Wahl des Bundestrainers nicht ganz nachvollziehen.
Der Rekordnationalspieler sah sowohl den Verzicht auf mehrere arrivierte Kräfte als auch die Nominierung von weitgehend unbekannten Profis kritisch.
„Man muss Hansi selbst fragen, was er sich dabei gedacht hat. Wollen die Spieler eine Pause? Brauchen sie eine Pause? Diese Süles, Sanés, und wie sie alle heißen“, sagte Matthäus in seiner Rolle als Sky-Experte.
Matthäus: Fokus sollte jetzt schon auf EM liegen
Niklas Süle und Leroy Sané gehören ebenfalls nicht zum DFB-Aufgebot wie Thomas Müller und Ilkay Gündogan. Deren Absenz war aber schon im Vorfeld bekannt gegeben worden.
„Ich bin immer noch der Meinung, dass die Nationalmannschaft etwas Besonderes sein muss“, meinte Matthäus und richtete den Blick bereits auf die Heim-EM 2024.
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„Es sind bis zur Europameisterschaft, glaube ich, zwölf Spiele und es fehlen jetzt wichtige Spieler. Es kommen jetzt welche nach, die man eigentlich gar nicht kennt und die auch im Verein nicht den Stammplatz haben, den man haben sollte, um für die Nationalmannschaft nominiert zu werden“, erklärte der 61-Jährige.
Gemeint dürften Profis wie Josha Vagnoman (VfB Stuttgart), Felix Nmecha (VfL Wolfsburg) und Kevin Schade (SC Freiburg) sein, die in ihren Bundesliga-Klubs nicht regelmäßig zur Startformation gehören.
Matthäus sieht „viele Fragezeichen“
„Deswegen gibt es viele Fragezeichen. Ich bin der Meinung, dass man seinen Stamm im Hinblick auf die EM jetzt schon haben und den Spielern Vertrauen schenken sollte, die in den letzten Jahren dazu gehörten und nach wie vor dazu gehören“, monierte Matthäus.
Letztlich müsse man Flicks Entscheidungen aber respektieren. Der Bundestrainer selbst hatte betont, dass er bewusst auf langjährige Stammkräfte verzichtet habe, um auch die bisherigen Hierarchien ein Stück weit aufzubrechen.
Und um kommenden Stars eine Chance zu geben, sich im Team zu präsentieren.