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DFB-Team: Revolution im deutschen Fußball: Wachsen bald wieder Top-Stars heran?

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DFB-Team: Revolution im deutschen Fußball: Wachsen bald wieder Top-Stars heran?

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Revolution im deutschen Fußball

Die Jugendarbeit im deutschen Fußball erhält einen komplett neuen Anstrich. Der Ausbildungsgedanken soll die Ergebnisorientierung vollständig verdrängen.
Die deutsche U21-Nationalmannschaft steht nach der Niederlage gegen Tschechien bei der Europameisterschaft vor dem Aus in der Gruppenphase. Rudi Völler erkennt Parallelen zur A-Nationalmannschaft.
cmichel
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Markus Krösche, seit 2021 Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt, kritisierte die Jugendarbeit in Deutschland am Dienstag deutlich.

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„Wir müssen die Anzahl der Talente erhöhen - auf der einen Seite der DFB, aber auch wir Klubs. Wir müssen in jedem Klub eine Ausbildungsphilosophie entwickeln und auch unsere Nachwuchstrainer noch besser ausbilden“, stellte er bei Sky klar.

„Meilenstein“ und Revolution im deutschen Fußball

Vor allem das Thema individuelle Förderung soll wieder in den Vordergrund gerückt werden. Joti Chatzialexiou ist Sportlicher Leiter der U-Nationalmannschaften. Er präsentierte am Mittwoch einen „Meilenstein“, wie er es selbst nannte.

Die Junioren-Bundesliga, wie sie aktuell besteht, wird es so ab der Saison 2024/25 nicht mehr geben. Noch ein Jahr spielen die Talente in den drei Staffeln Nord/Nordost, West und Süd/Südwest im Ligen-System gegeneinander. Viele Mannschaften steigen ab, die drei Meister und der Vize der Staffel West kämpften im Frühjahr die Meisterschaft aus.

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Das soll sich zukünftig ändern! Chatzialexiou stellte klar: „Die Reform ist ein Durchbruch im Sinne der Talententwicklung. Unsere Spieler sind die großen Gewinner! Wir stoßen einen Wechsel des Mindsets an: Die Spieler stehen im Zentrum, die Trainer begleiten sie.“

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Der Ausdruck Nachwuchsliga wurde deshalb ganz bewusst verwendet. Die Verantwortlichen wollen auch dafür sorgen, dass Talente den Einstieg in Teams der dritten oder vierten Liga nicht mehr als persönlicher Niedergang nach vier Jahren „Bundesliga“, sondern als echte Chance betrachten.

Zum Modus: Die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten der Vorrundengruppen kommen in die überregionale Liga A der Hauptrunde. Die übrigen Mannschaften in die (ebenfalls überregional ausgetragene) Liga B.

Zur Liga B der Hauptrunde stoßen elf Amateurvereine, die sich über die Regional- beziehungsweise Landeswettbewerbe qualifizieren. Beide Ligen werden erneut in Staffeln aufgeteilt und spielen eine Hin- und Rückrunde.

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Der Deutsche Meister wird unter den Mannschaften aus der Liga A in einer Endrunde ausgespielt. Eine echte Revolution! Kein Stein ist auf dem anderen geblieben.

Individuelle Förderung von Talenten rückt in den Fokus

Spielweise und Ausbildung von Talenten und Trainern sollen von diesem System profitieren.

Ein passendes Beispiel, wie es nicht mehr sein soll, lieferte in der vergangenen Saison etwa Eintracht Frankfurt. Die U19 steckte lange Zeit tief im Abstiegskampf. Daher wurden Talente, die sich in der Hessenliga etablierten und die zweite Mannschaft in die Regionalliga führten, zwischenzeitlich wieder abgezogen, um den Klassenerhalt zu schaffen.

Statt den Fokus auf die individuelle Förderung zu legen, rückte das sportliche Überleben in den Mittelpunkt. Mit der Revolution soll dieser Ergebnisgedanke nicht mehr dominieren, die Klubs mit einem NLZ können nicht mehr absteigen und sich somit auf ihre Kernaufgabe fokussieren.

Seit September 2019, als das „Projekt Zukunft“ ins Leben gerufen wurde, haben die Macher weitere Dinge angestoßen. Die Trainerausbildung hat sich verändert, es gibt neue Lizenzstufen. Beim Thema Digitalisierung gab es ebenfalls große Fortschritte.

Bislang konnten aus dem DFB-Pokal oder der Frauen-Bundesliga keine Daten gezogen werden. Ab sofort steht eine größere Daten- und Faktenmenge zur Verfügung. Dieser Schritt in der Digitalisierung soll auch im Jugendbereich dazu führen, dass enge Begleitung und Objektivierbarkeit der Entscheidungen möglich sind.

Abstand zu Spanien soll verringert werden

Der Abstand zu anderen Ländern soll durch diese Weichenstellungen in Zukunft im Optimalfall wieder verkleinert werden. Am deutlichsten ist der Unterschied zu Spanien, wo enorm viele Top-Spieler aus dem Jugendbereich den Sprung nach ganz oben geschafft haben.

Der Begriff „Top-Spieler“ definiert sich nach der Vereinsqualität: Wo befindet sich der Klub in der Liga und im Fünf-Jahres-Ranking der UEFA. In Deutschland wurden 10,29 Prozent der über 1.000 Talente zu „Top-Spielern“, in Spanien hingegen 15,32 Prozent.

Diese Lücke ist zu groß und gilt es zu schließen. Chatzialexiou blickt daher gespannt nach vorne und formulierte seinen großen Wunsch: „Meine Vision ist es, dass wir langfristig einen größeren Pool an herausragenden Talenten haben werden, als es heute noch der Fall ist.“