Stolpern verboten!
Auf diese Nordiren muss Löw achten
Wenn Deutschland am Abend in der EM-Qualifikation in Nordirland antritt, steht die Elf von Bundestrainer Joachim Löw unter massivem Druck. (EM-Qualifikation: Nordirland - Deutschland, sb 20.45 Uhr im LIVETICKER)
Durch die 2:4-Niederlage gegen die Niederlande ist der erste Platz der Gruppe C aus eigener Kraft nicht mehr möglich. (Service: Tabellen der EM-Qualifikation)
Selbst die direkte Qualifikation wäre bei einer Niederlage in Belfast in Gefahr. Denn mit Nordirland ist der aktuelle Tabellenführer Gastgeber des Duells. Die Nordiren hielten sich bislang schadlos, gewannen ihre vier bisherigen Duelle (je zweimal gegen Weißrussland und Estland) allesamt und dürfen sich daher Hoffnungen auf den ganz großen Wurf und die damit verbundene Qualifikation machen. Und das auch ohne Fanliebling Will Grigg, der aus Formgründen aktuell keine Rolle im Nationalteam spielt.
Die DFB-Elf sollte das Duell mit der "Green & White Army" also nicht auf die leichte Schulter nehmen. SPORT1 zeigt, auf wen die deutschen Nationalspieler besonders achten sollten.
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JONNY EVANS: Der bekannteste Name der Nordiren. Über 250 Premier-League-Spiele stehen bei dem Innenverteidiger zu Buche. Den Großteil davon absolvierte der 31-Jährige für Manchester United. Zu Saisonbeginn wechselte er zu Leicester City, ist dort unumstrittener Stammspieler.
Er hält die Abwehr der Nordiren zusammen. Und auch bei Standardsituationen sollte Deutschland ein Auge auf Evans haben, gegen Weißrussland traf der ehemalige United-Spieler zur Führung der Nordiren.
Lewis startet bei Farke durch
JAMAL LEWIS: Der in England geborene Lewis ist das vielleicht größte Talent im Team von Nordirland-Trainer Michael O'Neill. Wie der Großteil der nordirischen Abwehrkette spielt auch Linksverteidiger Lewis in der Premier League.
Mit dem deutschen Trainer Daniel Farke schaffte der 21 Jahre alte Lewis in der vergangenen Saison seinen Durchbruch und stieg mit Norwich City in die Premier League auf. Beim Farke-Team ist er gesetzt, ebenso wie in der Nationalelf.
Mit Lewis ist den Nordiren ein cleverer Schachzug gelungen. Aufgrund seines Geburtsortes hätte Lewis auch für England spielen können. Doch die Nordiren waren schneller, sicherten sich Lewis, noch bevor England ihn so richtig auf dem Schirm hatte.
STEVEN DAVIS: Der Mittelfeldspieler ist der mit Abstand erfahrenste Spieler im Team von O'Neill. 107 Länderspiele absolvierte der 34-Jährige, der aktuell für die Glasgow Rangers spielt. Davis ist Kapitän und kommt mit einer Erfahrung von über 300 Länderspielen daher. Er hofft wie seine Kollegen auf "eine dieser speziellen Nächte im Windsor Park, auf die man noch Jahre zurückschaut".
JOSH MAGENNIS: Ihn sollte vor allem die Abwehr der DFB-Elf im Auge behalten. Der 1,88 Meter große Magennis ist ein echter Mittelstürmer. Der 29-Jährige traf im laufenden Wettbewerb bereits zweimal und ist damit Toptorschütze der "Green & White Army". (Service: Ergebnisse und Spielplan)
Magennis war in der Jugend Torwart
Die vergangenen Wochen waren hektisch für Magennis. "Kyle (Lafferty, Anm. d. Red.) und Josh haben gerade erst ihre Vereinssituation geklärt", erklärte O'Neill. Ob es bei Magennis für 90 Minuten reicht, ist unklar.
Magennis war erst vor wenigen Wochen in die englische Championship zu Hull City gewechselt. Er stand in vier der ersten fünf Ligaspielen auf dem Feld, flog zuletzt jedoch mit Gelb-Rot vom Platz. Erst 2008 entschied sich Magennis im Übrigen dazu, als Stürmer aufzulaufen. In der Jugend war er Torwart. Er weiß also, wie gegnerische Torhüter ticken.
KYLE LAFFERTY: Mit 19 Treffern ist Lafferty zweitbester Torschütze in der Geschichte Nordirlands. Der 31-Jährige wechselte erst vor wenigen Tagen von den Glasgow Rangers nach Norwegen zu Sarpsborg 08.
Lafferty ist sogar noch größer als sein Sturmpartner Magennis, er misst 1,93 Meter. Wie Magennis und Evans spekuliert auch Lafferty auf hohe Bälle, denn Standardsituationen sind traditionell eine der Stärken der körperlich starken Nordiren.
Generell werden die Nordiren auf körperbetontes Spiel setzten. Das weiß auch Löw. "Wir müssen gegen Nordirland das Aggressionspotenzial erhöhen", sagte er auf SPORT1-Nachfrage bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. Dazu werden die nordirischen Fans ihre Mannschaft lautstark unterstützen. Die DFB-Elf dürfte also gewarnt sein.