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Thiagos Weg raus aus dem Schatten

Nach Jahren im Schatten von Andres Iniesta und Co. ist Bayern-Star Thiago mittlerweile auch in Spaniens Nationalelf gesetzt. Das hat mehrere Gründe.
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© Picture Alliance
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von Kerry Hau

Die spanische Presse feierte ihn schon in seinen jungen Jahren als einen der talentiertesten Mittelfeldspieler aller Zeiten. Eine feste Größe war Thiago Alcantara in der spanischen Nationalmannschaft aber lange nicht.

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Beim historischen WM-Triumph 2010 noch für zu grün hinter den Ohren befunden, verpasste er die EM 2012 und die WM 2014 verletzungsbedingt. Und bei seinem ersten großen Turnier, der EM 2016, wirkte der Profi des FC Bayern nur als Teilzeitarbeiter mit.

Diese schweren Zeiten sind mittlerweile vorüber. Thiago fährt - falls er gesund bleibt - im Sommer als unverzichtbarer Stammspieler nach Russland. SPORT1 erklärt, warum.

- Umbruch

Spaniens Nationaltrainer Julen Lopetegui sortierte nach seinem Amtsantritt im Juli 2016 auch in die Jahre gekommene Größen wie Iker Casillas oder Cesc Fabregas aus.

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Von dem radikalen Umbruch, den Lopeteguis Vorgänger Vicente del Bosque verschlafen hatte, blieb nicht einmal Thiagos Bayern-Kollege Javi Martinez verschont.

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Sergio Ramos, Gerard Pique, Jordi Alba, Sergio Busquets, David Silva und Andres Iniesta sind die letzten Verbliebenen der Goldenen Generation, die von 2008 bis 2012 den Weltfußball dominierte. 

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Lopetegui paart diese geballte Erfahrung mit jugendlicher Frische. Hier zählt Thiago zu den großen Anführern. Gemeinsam mit Real Madrids Ballkünstler Isco sowie den Routiniers Iniesta und Silva hat er die gefürchtete Passmaschine Spanien kräftig aufpoliert.

Das hat Weltmeister Deutschland am vergangenen Freitag eine Halbzeit lang zu spüren bekommen. Argentinien erwischte es beim 1:6 am Dienstag noch übler, Thiago steuerte zum Schützenfest einen Treffer bei.

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- Trainer

Lopetegui ist Thiagos großer Mentor und Förderer. 

Bei der spanischen U21 arbeiteten beide schon sehr erfolgreich zusammen und holten 2013 den EM-Titel. Thiago war bei dem Turnier der überragende Mann.

"Thiago gefällt mir. Aber nicht nur mir, sondern uns allen", sagte Lopetegui nach dem 1:1 in Düsseldorf zu SPORT1: "Er ist ein wichtiger Spieler, dem wir vertrauen und der uns noch viel Freude bereiten wird."

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Und der Bayern-Star selbst betonte in einem Interview mit der Sportzeitung Marca: "Es ist normal, dass ich mich unter Lopetegui wohler fühle als zuvor."

Thiago bekommt jetzt endlich die Verantwortung, die er sich lange gewünscht hat. Unter del Bosque spielte er im zentralen Mittelfeld oft nur die zweite Geige und stand im Schatten seines Idols Xavi Hernandez.

Aus diesem Grund verließ er 2013 schließlich auch den FC Barcelona in Richtung München. Der 26-Jährige: "Mir gefallen Herausforderungen. Und für mich gibt es noch einige Herausforderungen. Ich mag es, Verantwortung zu übernehmen, aber auch zu lernen und mich zu verbessern. Ich stehe noch nicht am Ende meiner Entwicklung."

- Lernbereitschaft und Fitness

Wie viel Lernbereitschaft er an den Tag legt, zeigt sein Verhalten im Spiel ohne Ball. Galt Thiago früher noch als Spieler für die Galerie, ist er sich heute für keinen Weg nach hinten zu schade.

"Ich denke, das sieht man in der Bundesliga", sagte Thiago: "Ich gehe mehr in die Zweikämpfe, habe in der vergangenen Saison die meisten Bälle erobert. Ich habe die Defensivarbeit nie ignoriert, aber sie wird von Mal zu Mal wichtiger für mich. Ich will immer alles tun, um meiner Mannschaft zu helfen."

Das ist nur möglich, wenn er sich im Vollbesitz seiner Kräfte befindet. Thiagos Krankenakte ist bekanntlich prall gefüllt. Seine letzte schwerwiegende Verletzung liegt aber schon dreieinhalb Jahre zurück. Damals zog er sich einen Innenbandriss im Knie zu und fiel fast sechs Monate lang aus.

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"Die vielen Verletzungen haben mich mental stärker gemacht", glaubt der Rechtsfuß. So stark, dass ihn nur noch sein eigener Körper davon abhalten kann, seine erste WM zu bestreiten.

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