Julius Kühn hat schon vieles erlebt in seinem Handballerleben - das nicht.
Darum wurde Kühn eingesperrt
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"Ich kam aus der Toilette und dachte: "Scheiße, hier ist ja nicht viel los", erzählte Kühn SPORT1 nach dem Sieg gegen Weißrussland (31:23) und erklärte, wie es zu einer der kuriosesten Szenen in der EM-Geschichte kommen konnte.
Der Rückraum-Riese der deutschen Handballer war nach der Ansprache von Bundestrainer Christian Prokop versehentlich in der Umkleidekabine eingeschlossen worden.
Kühn gegen Weißrussland in Kabine eingesperrt
Zur Halbzeit des Zwischenrundenauftakts führte das DHB-Team komfortabel mit 18:11 - dann kam es zum kuriosen Zwischenfall.
"Ich bin meistens der Letzte in der Kabine, weil ich meistens noch kurz auf der Toilette war. Das war auch der Fall in der Halbzeit", berichtete Kühn und meinte grinsend: "Plötzlich war gar keiner mehr da, die Tür war zu."
Glücklicherweise habe ein Mitglied des Sicherheitspersonals ihn gehört, "der hat dann unseren Teamguide geholt, und der hat mich rausgelassen".
Trommeln befreit
Der Rückraumspieler konnte erst durch lautes Trommeln gegen die Tür auf sich aufmerksam machen und wurde daraufhin befreit. "Das war mit ein bisschen Wut und nicht zu überhören", sagte Kühn.
Rechtzeitig zum Anpfiff der zweiten Halbzeit stand der 26-Jährige, der mit vier Treffern erneut zu den Besten zählte, wieder auf der Platte.
Coach Prokop hatte von dem Missgeschick gar nichts mitbekommen.
"Das darf ich gar nicht so laut sagen, dass ich Julius erst gar nicht vermisst habe", sagte der Bundesstrainer schmunzelnd: "Jetzt nach dem Spiel sind alle da." Er habe erst im Nachgang davon erfahren. "Ich war nicht der Letzte, das ist immer nur vor Anpfiff, dass ich der Letzte bin."
Kühn dürfte sich an den Donnerstagabend noch lange erinnern, denn eingesperrt war er nach dem Toilettengang noch nie.