Im Wettwerfen um die Meisterschaft in der DKB HBL hat der THW Kiel wieder vorgelegt.
Kantersieg für Kiel - Flensburg patzt
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Ungeachtet der schweren Verletzung von Dominik Klein und der daraus resultierenden Personalnot besiegte der Rekordtitelträger den Bergischen HC in eigener Halle mit 32:17 (11:9) und hat gegenüber den Rhein-Neckar Löwen bei einem Spiel mehr nun zwei Punkte und 47 Tore Vorsprung auf den einzigen ernsthaften Widersacher, der am Ostersonntag (ab 17.10 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) zum "High-Noon" in die Ostseehalle kommt.
Einen überraschenden Punktverlust erlitt dagegen der noch amtierende Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt. Bei der HBW Balingen-Weilstetten kamen die Norddeutschen nur zu einem 20:20 (10:8). (DATENCENTER: Tabelle)
THW: Steinar Ege mit starkem Heim-Comeback
Damit zeichnet sich ein enger Kampf um den dritten Tabellenplatz mit dem SC Magdeburg ab, der bei einem ein Spiel weniger auf dem Konto zwei Punkte und 38 Tore Rückstand aufweist. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)
Pokalsieger Füchse Berlin darf derweil weiter auf die Qualifikation für den EHF-Pokal hoffen. Die siebtplatzierten Berliner bezwangen den direkten Verfolger HSV Hamburg in einem umkämpften Spiel mit 28:25 (13:10). Der Rückstand der Füchse auf die sechstplatzierte MT Melsungen beträgt damit noch drei Punkte.
Der THW drehte erst nach dem Seitenwechsel so richtig auf. Nationalspieler Patrick Wiencek war mit neun Treffern der erfolgreichste Spieler auf der Platte.
Stark war auch die Torhüterleistung: Kim Sonne und Steinar Ege, der nach mehr als zwölf Jahren sein Heim-Comeback im THW-Trikot feierte, hielten zusammen 15 Bälle.
Flensburg mit Glück zum Ausgleich
Flensburg ließ offensiv Durchschlagskraft vermissen, kämpfte sich nach einem zwischenzeitlichen 15:19 aber mit letzter Kraft auf ein Unentschieden heran, nachdem Lars Kaufmann Sekunden vor Abpfiff noch einen Gewaltwurf in die Maschen gesetzt hatte.
"Wir haben heute nicht gut gespielt. Vieles ist nicht rundgelaufen, aber wir haben nicht aufgegeben, weiter gekämpft und noch vier Tore aufgeholt. Wir können daher mit dem Punkt zufrieden sein und vor allem mit dem Teamgeist", resümierte Mattias Andersson bei SPORT1.
Der SG-Keeper ergänzte mit Blick auf die Verletzungsmisere: "Wir hatten in den letzten Wochen mit vielen Ausfällen zu kämpfen. Wenn dann immer die gleichen Leute über 60 Minuten Gas geben müssen, wird es irgendwann problematisch."
Balinger Held aus der dritten Liga
Held auf Balinger Seite war Neuzugang Manuel Frietsch. Bis vor kurzem noch in der dritten Liga für die SG Leutershausen aktiv, kam er zur Halbzeit in die Partie und machte im rechten Rückraum das Spiel seines Lebens. Fünf Mal versenkte er den Ball im gegnerischen Tor.
"Es ist einfach unglaublich, ich bin ziemlich sprachlos und muss das erst einmal realisieren", zeigte sich Frietsch bei SPORT1 ungläubig über seine eigene Leistung.
Das Erfolgsgeheimnis hatte ihm der für ihn ausgewechselte Alexandros Vasilakis mit auf den Weg gegeben: "Er hat gesagt: 'Manaka, denk nicht, schieß einfach'. Das habe ich gemacht."
Im Stenogramm:
HBW Balingen-Weilstetten - SG Flensburg-Handewitt 20:20 (8:10)
Tore: Frietsch (5), Nyokas (5), Strobel (4), Djozic (3/3), Vrazalic (2), Foth (1) für Balingen - Elahmar (5), Eggert (4/4), Svan (3), Kaufmann (2), Zachariassen (2), Gottfridsson (1), Nenadic (1) Mogensen (1), Wanne (1) für Flensburg
Zuschauer: 2350
THW Kiel - Bergischer HC 32:17 (11:9)
Tore: Wiencek (9), Vujin (6/1), Sprenger (5), Toft Hansen (3), Ekberg (2), Jicha (2), Lauge Schmidt (2), Canellas Reixach (1), Duvnjak (1), Palmarsson (1) für Kiel - Preuss (5), Gutbrod (4), Oelze (4/1), Nippes (2), Gunnarsson (1/1), Artmann (1) für Bergischen HC
Zuschauer: 10.285