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Gold Cup: Wie die Niederlande bei dem Turnier mit Surinam und Curacao mitmischt

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Gold Cup: Wie die Niederlande bei dem Turnier mit Surinam und Curacao mitmischt

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Wie Ajax beim Gold Cup mitmischt

Beim Gold Cup gehören standesgemäß die USA oder Mexiko zu den großen Favoriten. Doch überraschenderweise mischen auch einige Niederländer bei dem Turnier mit.
Ridgeciano Haps, Ryan Koolwijk und Sheraldo Becker (v.l.) spielen beim Gold Cup für Surinam, besitzen wie viele andere Spieler ihres Teams auch die niederländische Staatsbürgerschaft
Ridgeciano Haps, Ryan Koolwijk und Sheraldo Becker (v.l.) spielen beim Gold Cup für Surinam, besitzen wie viele andere Spieler ihres Teams auch die niederländische Staatsbürgerschaft
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Imago
fkunkel
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Bei der EM verabschiedete sich die Niederlande genau wie das DFB-Team im Achtelfinale aus dem Turnier.

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Dennoch sind einige niederländische Fußballer derzeit auf der internationalen Bühne gefordert. Denn im Gold Cup – der Meisterschaft für Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik - steckt mehr vom deutschen Nachbarland, als man zunächst vermuten würde.

Mit Surinam und Curacao zählten ursprünglich zwei ehemalige niederländische Kolonien zum Teilnehmerfeld des Turniers. Doch letztgenannte Nation wurde kurz vor dem Start wegen mehrerer positiver Coronatests ausgeschlossen.

Die Entscheidung wurde auch nicht nach Diskussionen mit dem Verband CONCACAF rückgängig gemacht, obwohl einige Spieler später offenbar negativ getestet wurden.

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Kluivert und Curacao dürfen nicht antreten

Besonders schade für Nationaltrainer Patrick Kluivert. Der langjährige Oranje-Star und Leiter der Nachwuchsakademie des FC Barcelona hatte vom spanischen Top-Klub die Erlaubnis bekommen, beim Gold Cup als Trainer für das Heimatland seiner Mutter zu fungieren. Der eigentliche Trainer Guus Hiddink – ebenfalls Niederländer – erholt sich derzeit noch von einer Corona-Erkrankung.

Das vorzeitige Turnieraus ist bitter, da Curacao in den letzten Jahren eine Strategie etabliert hatte, die langfristig zu größerem fußballerischem Erfolg führen sollte. So hält der Verband nach Spielern Ausschau, die in Europa ihr Geld verdienen und Wurzeln auf der Karibikinsel haben - und das trifft fast nur auf Niederländer zu.

So gehörten dem eigentlichen Kader Profis aus Nijmegen oder Huddersfield an oder beispielsweise mit Vurnon Anita ein ehemaliger Akteur von Ajax Amsterdam und Newcastle United.

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Surinam-Kader mit zahlreichen Ex-Ajax-Spielern

Surinam hingegen wendet diese Strategie erst seit Kurzem an und ist so zum ersten Mal beim Gold Cup dabei. Das kleine Land im Nordosten von Südamerika wird von Dean Gorré trainiert, der früher selbst für Ajax und in England spielte.

Während in den vergangenen Jahrzehnten die Nationalspieler noch alle aus der heimischen Liga stammten, stehen nun viele von ihnen bei europäischen Vereinen unter Vertrag und sind auch auf dem alten Kontinent aufgewachsen.

Lange Zeit war es in dem Land unklar, ob Spieler mit einem Doppelpass für Surinam auflaufen dürfen. Grund war die verbreitete antikoloniale Stimmung, die eine Gesetzesänderung viele Jahre erschwerte.

Auffällig ist, dass fast alle jetzigen Akteure – genau wie ihr Trainer – die Ajax-Nachwuchsabteilung durchliefen.

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Unions Becker aus der Bundesliga beim Gold Cup

Auch ein Bekannter aus der Bundesliga kann diesen Weg vorweisen: Sheraldo Becker von Union Berlin kam in Amsterdam zur Welt und spielte obendrein für sämtliche U-Nationalmannschaften der Niederlande. Für das A-Team reichte es bei dem 26-Jährigen nicht, weshalb er sich vor einigen Monaten für Surinam entschied. Beckers Debüt verlief sehr erfolgreich, als er Anfang Juni gegen Bermuda gleich zwei Tore erzielte.

Aber Becker ist nicht der einzige bekanntere Profi mit Wurzeln in Surinam. Ehemalige Fußballgrößen wie Ruud Gullit, Edgar Davids oder Clarence Seedorf hätten für das Land auflaufen können, und auch ein Elternteil von Liverpool-Star Virgil van Dijk stammt von dort.

Für Becker ist es derweil eine neue Erfahrung, bei einem Turnier auf internationaler Bühne aufzulaufen. "Wir wollen unserem Land zeigen, was wir können. Wir haben viele neue Spieler – und alle freuen sich, für Surinam zu spielen. Der Gold Cup ist die Gelegenheit, uns der Welt zu präsentieren", wird der Stürmer vom Deutschlandfunk zitiert.

Doch die Freude dürfte nach dem ersten Gruppenspiel einen Dämpfer erhalten haben. Die Partie in der Gruppe C verlor Suriname gegen Jamaika um Leverkusens Leon Bailey mit 0:2. Besonders der gegnerische Torhüter André Blake ließ Becker und Co. verzweifeln und wurde zum Man of the Match gewählt.

Am Samstag bekommt die Mannschaft ihre nächste Chance. Auch gegen Costa Rica werden dann fast ausschließlich Spieler aus der Niederlande für Surinam auflaufen.