"Ich bin bei dem besten Klub der Welt und gekommen, um mir einen Platz unter den Besten zu erkämpfen."
Vidal: Krieger ohne Kampfgebiet
Mit diesen Worten hatte sich Arturo Vidal Anfang August beim FC Barcelona vorgestellt. Nach seinem Wechsel vom FC Bayern präsentierte er sich bei seiner Unterschrift im Camp Nou voller Ambitionen.
Doch anstatt das Mittelfeld der Katalanen nach dem Abgang von Kapitän Andres Iniesta zu stärken, hat sich der 31-jährige Chilene nur zwei Monate nach seiner Ankunft zu einem Problemfall entwickelt - auch wegen seines losen Mundwerks.
Kaum Einsatzzeit für Vidal
Die ernüchternde Zwischenbilanz: Vidal stand zwar in neun der bisher zehn Pflichtspiele auf dem Rasen, kam dabei aber bloß auf 176 Einsatzminuten. 900 hätten es maximal sein können.
Nur zweimal durfte der selbsternannte "Krieger", der 19 Millionen Euro gekostet haben soll, von Beginn an mitwirken. Beide Male patzte Barca in der Liga.
Mehr noch: In der Champions League gewährte Cheftrainer Ernesto Valverde Vidal gegen PSV Eindhoven (4:0) nur fünf und gegen Tottenham Hotspur (4:2) gerade einmal drei Spielminuten. Acht von 180 Minuten - in einem Wettbewerb, der Vidals Karriere mit einem Titelgewinn vollenden würde.
Wut über Reservistenrolle
Für den beinharten Mittelfeldspieler gleicht das einer Demütigung.
Nach dem erkämpften Erfolg im Wembley-Stadion machte Vidal aus seinem Frust auch kein Geheimnis. In seiner Instagram-Story veröffentlichte er nach dem Abpfiff ein großes wütendes Emoji.
Anstatt mit Vidal einem gestandenen Profi zu vertrauen, setzt Barcas Coach lieber auf einen Youngster, der Iniestas Nummer 8 geerbt hat und als neuer Xavi Hernandez gilt: Arthur.
Vidal? Valverde baut lieber den nächsten Xavi auf
"Er besitzt Fähigkeiten, die uns sehr guttun. Es ist schwer, ihn vom Ball zu trennen", zeigt sich Valverde höchst angetan von dem 22-jährigen Brasilianer, der gegen Tottenham 87 Minuten im Mittelfeld als Ballverteiler fungierte.
"Er stand in einem wichtigen Spiel in der Startelf und wir hoffen, dass das öfter der Fall sein wird", so der Barca-Coach weiter.
Worte, die Vidal nicht gerne hören wird - zumal die weitere Mittelfeld-Konkurrenz mit Ivan Rakitic, Sergio Busquets, Denis Suarez, Rafinha oder Philippe Coutinho stark ist.
"Hier in Barcelona zu sein, ist eine weit höhere Stufe als bei den Bayern", stellte Vidal nach seinem Transfer fest.
Eine Erkenntnis, die ihn als Krieger ohne Kampfgebiet aber kaum noch begeistern kann...