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Boxen: Hauptverfahren gegen Felix Sturm wegen positiver Dopingprobe eröffnet

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Boxen: Hauptverfahren gegen Felix Sturm wegen positiver Dopingprobe eröffnet

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Sturm droht neuer Ärger

Felix Sturm droht weiterer Ärger. Das Kölner Landgericht eröffnet eine Hauptverfahren gegen den ehemaligen Box-Weltmeister. Ihm droht eine Haftstrafe.
Oscar De La Hoya - Felix Sturm
Oscar De La Hoya - Felix Sturm
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Für Felix Sturm sind schwere Zeiten angebrochen. Während der frühere Profibox-Weltmeister am Mittwoch in einem Haftprüfungstermin um eine Freilassung aus der Justizvollzugsanstalt Köln kämpfte, sickerte die nächste Hiobsbotschaft durch.

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Nach der Verhaftung wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung droht dem 40-Jährigen auch wegen seiner positiven Dopingprobe von vor drei Jahren ein juristisches Nachspiel.

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Gegen Sturm ist nun doch ein Hauptverfahren vor dem Landgericht Köln eröffnet worden. Der 2. Strafsenat des Oberlandesgericht Köln ließ die Anklage gegen den gebürtigen Bosnier wegen des Verstoßes gegen das Gesetz gegen Doping im Sport (AntiDopG) und wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu.

Sturm droht Haftstrafe

Erst im Januar hatte das Landgericht in Köln die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt, da angeblich kein hinreichender Tatverdacht gegen den Ex-Champion, der weder vom Weltverband WBA noch vom Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) gesperrt worden war, bestanden hätte.

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Diese Einschätzung teilte der Strafsenat nicht. Er kommt nach vorläufiger Bewertung zu der Erkenntnis, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung höher sei als die eines Freispruchs. Im Falle einer Verurteilung wegen einfacher vorsätzlicher Körperverletzung droht Sturm eine Geldstrafe oder eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren. Bei Selbstdoping reicht das Strafmaß von Geldstrafe bis zu drei Jahren Freiheitsentzug.

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Die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA begrüßte die Entscheidung. "Die Anklage der Staatsanwaltschaft Köln ist fundiert und umfassend begründet", sagte NADA-Vorstand Lars Mortsiefer dem SID.

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Positive Dopingprobe bei WM-Kampf

Sturm war nach seinem Sieg am 20. Februar 2016 in Oberhausen in der WM-Revanche gegen den Russen Fjodor Tschudinow in A- und B-Probe positiv auf die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol getestet worden. Er hatte seinen WBA-Titel im Supermittelgewicht im Oktober 2016 niedergelegt und seitdem auch nicht mehr im Ring gestanden. Sein Kampfrekord steht bei 40 Siegen, fünf Niederlagen und drei Unentschieden.

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Der Strafsenat betonte, dass für Sturm unverändert die Unschuldsvermutung gelte. Zudem sei die Entscheidung für eine Eröffnung des Hauptverfahrens ohne Bezug auf seine Festnahme vor einer Woche wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.

Zur Festnahme war es Medienberichten zufolge am vergangenen Freitag auf der Fitness-Messe FIBO in Köln gekommen. Sturm, der mit Geburtsnamen Adnan Catic heißt, hatte sich seit 2016 vorwiegend in Bosnien aufgehalten und war für die Beamten nicht zu greifen.

Rückkehr in den Ring unwahrscheinlich

Der fünfmalige Titelträger stattete der FIBO einen Besuch ab, weil er für einen Sportgerätehersteller wirbt. Dabei war er den Beamten ins Netz gegangen.

Durch die juristischen Kämpfe wird ein Comeback von Sturm im Boxring immer unwahrscheinlicher. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, Sturm könne in einem Kampf gegen Ex-Weltmeister Arthur Abraham antreten. Der gebürtige Armenier bestätigte dem SID, dass ein Kampf geplant gewesen sei. "Ja, wenn dann nur Sturm, einen anderen Gegner gibt es nicht", sagte Abraham: "Es gibt schon Gespräche, aber noch keine Details."

Es scheint aber fast so, als würden die Gerichte zuerst Fakten schaffen.