Am Samstag steht ein absolutes Box-Highlight auf dem Programm.
So kann Canelo der Coup gelingen
In der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas fordert der Mexikaner Saul "Canelo" Alvarez den WBO-Champion Sergey Kovalev heraus. Für "Canelo" ist es der erste Kampf im Halbschwergewicht, der 29-Jährige ist WBC-Champion im Mittelgewicht und steigt damit gleich zwei Gewichtsklassen auf.
Alvarez, der sich wegen seiner roten Haare Canelo (dt. "Zimt") nennt, ist ganze acht Zentimeter kleiner als sein Konkurrent und viel unerfahrener in der neuen Gewichtsklasse - er befindet sich also eigentlich in der klassischen Außenseiterposition.
Gewicht von "Canelo" bleibt stabil
Aber gerade in der Vorbereitung auf den Kampf, der in der Nacht auf Sonntag ab 2 Uhr vom Streamingdienst DAZN live übertragen wird, hat er einen womöglich entscheidenden Vorteil: Die meisten Boxer wiegen in der wettkampffreien Zeit deutlich mehr als vor dem Kampf und senken ihr Gewicht erst in der letzten Woche durch Entwässerung des Körpers.
"Canelo" hingegen bringt auch in der Zeit, in der er nicht auf einen Fight hinarbeitet, rund 80 Kilogramm auf die Waage. Somit ist er schon sehr nah am neuen Wettkampf-Limit (79,38 Kilogramm) und muss für den Fight gegen Kovalev gar nicht wirklich abnehmen.
Da das Hinarbeiten auf die Gewichtsklasse extrem kräftezehrend und belastend sein kann, könnte diese Tatsache am Ende zum entscheidenden Vorteil für den Mexikaner werden.
"Canelo" ist sehr explosiv
Bedenken bleiben trotzdem. Denn bei einer Körpergröße von 1,83 Metern und 80 Kilogramm sind Zweifel erlaubt, ob Alvarez wirklich athletisch ist. Die Stärken des Mittelamerikaners liegen woanders: Mit seiner Beweglichkeit im Oberkörper, seinem guten Auge und seiner Explosivität gehört er zu den besten Konterboxern der Welt.
Gefürchtet sind auch seine Schläge zum Körper. Kein anderer Boxer kann ihm in diesem Punkt aktuell das Wasser reichen. Ein Blick auf seine Vita verrät zudem: An Erfahrung mangelt es dem Mexikaner nicht. 55 Profikämpfe hat er bereits auf dem Konto, nur ein einziges Mal musste er sich geschlagen geben.
Mit dieser Bilanz hat er sich auch in den USA einen Namen gemacht. Dort ist er derzeit der einzige Boxer, der als Pay-per-View-Fighter gilt, also für den eine breite Masse bereit ist, Geld zu zahlen, um seine Fights live verfolgen zu können.
"Canelo" wegen Dopings gesperrt
Alvarez hat eine Bilderbuch-Karriere hingelegt. Doch vor zwei Jahren sorgte der Profiboxer auch für negative Schlagzeilen. Ein positiver Dopingtest auf Clenbuterol verpasste ihm einen Dämpfer. Das Arzneimittel sorgt dafür, dass der Körper schnell Muskelmasse aufbaut und auch im Ruhezustand mehr Körperfett durch den Stoffwechsel verbrannt wird. Die Folge des Eklats: sechs Monate Sperre.
Seine Dopingsperre hat "Canelo" abgesessen. Nun will er in Las Vegas für die große Überraschung sorgen.