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Leichtathletik-WM: Thomas Röhler vor Speerwurf-Entscheidung in Doha

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Leichtathletik-WM: Thomas Röhler vor Speerwurf-Entscheidung in Doha

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Röhler: Werfe Streichholz 32 Meter

Olympiasieger Thomas Röhler ist in Doha nur Außenseiter im Speerwurf. Bei SPORT1 erklärt er, wie er es schafft, ein Streichholz 32 Meter weit zu werfen.
Die Leichtathletik-WM in Doha startet in Doha. SPORT1 stellt die Athelten vor, die besonders im Fokus stehen.
Johannes Fischer
Johannes Fischer

In den vergangenen Jahren hat sich das Speerwerfen zu der deutschen Paradedisziplin in der Leichtathletik entwickelt. Die vergangenen Groß-Events - Olympische Spiele, Welt-, und Europameisterschaften - wurden alle von DLV-Athleten gewonnen.

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Besonders erfolgshungrig erwies sich Thomas Röhler, der nach seinem Olympia-Gold 2016 auch den EM-Titel 2018 in Berlin gewann. 

In Doha ist Röhler dagegen nur Außenseiter - weil er seine Planungen bereits auf die Spiele in Tokio im Juli 2020 ausgerichtet hat. Vor seinem ersten Auftritt in der Qualifikation am Samstag (Leichtathletik-WM ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) sprach SPORT1 mit dem 28-Jährigen. 

Japan's Takashi Eto competes in the Men's High Jump heats at the 2019 IAAF Athletics World Championships at the Khalifa International stadium in Doha on October 1, 2019. (Photo by Antonin THUILLIER / AFP)        (Photo credit should read ANTONIN THUILLIER/AFP/Getty Images)
Leichtathletik-WM, Doha, Katar
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DOHA, QATAR - SEPTEMBER 27: Alisa Vainio of Finland is taken off on a wheelchair after the Women's Marathon on day one of 17th IAAF World Athletics Championships Doha 2019 at Khalifa International Stadium on September 27, 2019 in Doha, Qatar. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images for IAAF)
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SPORT1: Bisher war es für Sie eine eher durchwachsene Saison nach gutem Einstand. Zuletzt gab es nur noch mäßige Weiten für Ihren Anspruch. Sind sie trotzdem im Plan für die WM? 

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Thomas Röhler: Ja, definitiv. Man muss die Saison immer richtig einschätzen - gerade im Kontext mit den Olympischen Spielen, die auch sehr eng vor der Nase sind. Als Olympiasieger von Rio liegt ganz klar der Fokus darauf. Trotzdem haben wir alles daran gesetzt, zum Ende der Saison einen Peak zu erreichen. Es ist ein schwieriges, spannendes Jahr, das man von außen nicht verstehen muss. Aber ich und mein Trainer sind happy mit der Situation, es funktioniert alles. Klar wünscht man sich immer mehr Weiten und der Erwartungsdruck von außerhalb ist auch da. Aber nach den extrem guten Jahren haben wir die Entscheidung getroffen, spät zu peaken und den Fokus auf die neue Saison zu richten.

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Röhler nicht im Favoritenkreis: "Kann Vorteil sein"

SPORT1: Für Sie ist es ja sicher ungewohnt, nicht im absoluten Favoritenkreis zu sein. Ist das möglicherweise sogar ein Vorteil? 

Röhler: Das kann definitiv ein Vorteil sein. Ich habe mittlerweile schon aus vielen Positionen geworfen. Als Favorit, als Comebacker, als Angeschlagener, ich kann mit allen Rollen gut umgehen. Ich gehe mit wenig Erwartungsdruck an mich selbst in die WM, fühle mich soweit gut. Die Geschichte, die wir in Minsk (82,31 Meter beim Vergleichskampf Europa - USA am 11. September, Anm. d. R.) gesehen haben, hat mir persönlich schon ganz gut gefallen. Ich bin ziemlich zuversichtlich. 

Der Medaillenspiegel der Leichtathletik-WM

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SPORT1: Ist es denn schwer, eine lange Saison auf diese späte WM auszurichten, weil es so ungewohnt ist? 

Röhler: Die Saison ist ein bisschen aus dem Gesamtkonzept herausgerissen. Wir hatten davor eine normale Zeitplanung, wir haben danach eine relativ frühe Zeitplanung mit den Olympischen Spielen, das passt in den großen Kontext nicht so gut rein. Wenn es immer gleich ist, wäre es ok, man sieht ja aktuell, wie viele Absagen es national und international gibt. Ich und mein Trainer haben aber entschieden: Wir stellen uns dieser Herausforderung, komme was wolle. 

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SPORT1: Sie haben bei einer WM ja noch keine Medaille geholt. Ist das noch ein besonderes Ziel für Sie oder richten Sie Ihren Fokus eher auf die Olympischen Spiele? 

Röhler: Auf die Karriere gesehen ist die WM-Medaille sicherlich noch ein großes Ziel, aber nicht mit jedem Risiko, dass es dieses Jahr sein muss. Vor allem mit Blick darauf, dass die Olympischen Spiele im nächsten Jahr stattfinden. Man darf aber durchaus formulieren, dass Thomas Röhler noch eine WM-Medaille holen will… 

"Vetter ist definitiv einer der Medaillenkandidaten"

SPORT1: Johannes Vetter hat zuletzt mit über 90 Metern seine gute Form gezeigt. Würden Sie sagen, dass er auch der Favorit für die WM ist? 

Röhler: Ja, auf jeden Fall. Auch emotional gesehen. Er ist Weltmeister, hat eine schwierige Saison gehabt, da bringt man den gewissen Hunger, vielleicht auch eine Portion Frust mit. Er ist definitiv einer der Medaillenkandidaten. Ein Geheim-Favorit ist für mich auch Chao-tsun Cheng, der schon sehr gut geworfen hat. Man wird sehen, dieses Jahr ist es nicht so einfach, eine Vorhersage zu treffen wie letztes Jahr. 

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SPORT1: Was haben Sie gedacht, als vor ein paar Jahren Doha als Austragungsort für die WM bestimmt wurde? 

Röhler: Wir sind ja eigentlich jedes Jahr mit der Diamond League dort zu Gast. Klar gibt es da Gerede, was auch nachvollziehbar ist. Als Sportler sieht man das andererseits rein sportlich, sagt sich, die werden das gut austragen. Für uns Speerwerfer sollte das auch gehen, wir brauchen keine Klimapille, aber für Marathon-Läufer ist es natürlich schon schwierig. 

SPORT1: Es heißt, sie können ein Streichholz 32 Meter weit werfen? Stimmt das?

Röhler: Das ist eine Spaßsache, die immer mal wieder auftaucht. Wir haben das mal als spielerische Form im Training gemacht - ich möchte nicht sagen, dass es ein Trainingsbestandteil war. Man baut immer mal wieder kleinere Spielereien und Übungen mit ein. So kam das mal, das ist dann kurz auf die mediale Bühne geraten. Ab es stimmt, ich kann ein Zündholz 32 Meter weit werfen. 

SPORT1: Wie funktioniert das? Das kommt es ja eher auf die Technik, als auf die Kraft an, oder?

Röhler: Das ist eine Mischung aus Darts und Ballwurf. Vom Gefühl wie bei einem Dartwurf, das Zündhölzchen muss nach vorne. Dann kann man es 32 Meter weit werfen.