Nur einmal Gold in den olympischen Klassen und das Ende einer langen Siegesserie: Deutschlands erfolgsverwöhnte Rennsport-Kanuten durften am ersten Finaltag der Europameisterschaften in Belgrad weniger jubeln als erhofft.
Brendels Gold-Serie reißt dramatisch
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Für den einzigen Triumph sorgten am Samstag zum Abschluss die Titelverteidiger Peter Kretschmer und Yul Oeltze im Canadier-Zweier. Das Weltmeister-Duo aus Leipzig und Magdeburg setzte sich über 1000 m knapp gegen die Rumänen Leonid Carp/Victor Mihalachi durch.
Brendels Serie reißt
Zuvor hatten sich weitere Hoffnungen des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) nicht erfüllt, sogar Sieggarant Sebastian Brendel hatte das Nachsehen. Nach zuletzt vier EM-Triumphen in Folge musste sich der dreimalige Canadier-Olympiasieger aus Potsdam im Einer auf seiner Paradestrecke 1000 m seinem tschechischen Dauerrivalen Martin Fuksa geschlagen. Im Ziel betrug der Rückstand des 30-Jährigen gerade einmal 87 Hundertstelsekunden.
Gegen Fuksa hatte Weltmeister Brendel bereits Ende Mai beim Weltcup in Duisburg verloren. Allerdings betrug sein Rückstand auf der Wedau fast 3,5 Sekunden. Fuksa hatte ihm zudem in 3:42,385 Minuten den inoffiziellen Weltrekord entrissen. Der minimale Abstand von Belgrad könnte ein Indiz dafür sein, dass sich Brendel auf einem guten Weg Richtung WM in Portugal (23. bis 26. August) befindet. Beim Saison-Höhepunkt will er seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Gold-Träume platzen
Kurz nach Brendel platzte auch bei Max Rendschmidt der Traum vom EM-Gold. Der Doppel-Olympiasieger von Rio (K2 und K4) musste sich im Kajak-Einer über 1000 m mit Bronze zufrieden geben. Der 24-Jährige von der KG Essen lag im Ziel 2,32 Sekunden hinter dem siegreichen portugiesischen Titelverteidiger Fernando Pimenta, der sich in einem Herzschlagfinale gegen Balint Kopasz aus Ungarn durchsetzte.
Wie Brendel wurden im K2 auch Max Hoff/Marcus Groß entthront. Die Titelverteidiger verloren das Duell mit den serbischen Weltmeistern Marko Tomicevic/Milenko Zoric deutlich. Im K4 der Frauen reichte es beim Sieg von Ungarn nur zu Platz sechs. Gold für die deutsche Mannschaft gab es in den nichtolympischen Klassen für die Magdeburgerin Nina Krankemann im Kajak-Einer über 1000 m.