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Schach-WM: Datenpanne bei Fabiano Caruana gegen Magnus Carlsen

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Schach-WM: Datenpanne bei Fabiano Caruana gegen Magnus Carlsen

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Peinliche Datenpanne von Caruana?

Panne oder Absicht? Bei der Schach-WM gelangt ein Werbevideo des Herausforderers Fabiano Caruana ins Internet. Soll Titelverteidiger Magnus Carlsen verwirrt werden?
Schach-WM 2018: Magnus Carlsen vs. Fabiano Caruana endet erneut mit Remis
Schach-WM 2018: Magnus Carlsen vs. Fabiano Caruana endet erneut mit Remis
© Getty Images

Im sonst eher ruhigen Pressezentrum herrschte urplötzlich helle Aufregung. Wenig später überschlugen sich die norwegischen Medien mit Sondermeldungen, die Tageszeitung Dagbladet schrieb vom "Schach-Schock". Ein von Herausforderer Fabiano Caruana ins Internet gestelltes Werbevideo enthüllte Eröffnungsvarianten sowie seine Helfer für das laufende WM-Duell mit dem norwegischen Titelverteidiger Magnus Carlsen. Peinliche Datenpanne oder eine geplante falsche Fährte?

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Kurz nachdem der Clip am frühen Dienstagmorgen online war, wurde er auch schon wieder gelöscht. Zu spät. Die norwegischen Journalisten hatten das nun nicht mehr so geheime Team des US-Amerikaners längst enthüllt und präsentierten sie, als seien sie einem Spionage-Thriller entschlüpft.

Teams ein gut gehütetes Geheimnis  

Die Männer: Alejandro Ramirez (30), mit 15 Jahren zweitjüngster Großmeister der Welt, und Leinier Dominguez (35), ehemaliger Weltmeister im Blitzschach. Zuvor waren nur der Usbeke Rustam Kasimjanow und Christian Chirila (27) aus dem Team bekannt. Aus Carlsens Umfeld weiß man nur von Peter Heine Nielsen (45) und dem Franzosen Laurent Fressinet (36). Wer wem hilft, ist normalerweise ein wohl gehütetes Geheimnis.

In dem mehrminütigen Clip, der wohl in der Villa des amerikanischen Milliardärs und Schachmäzens Rex Sinquefield gedreht wurde, war zudem für einen kurzen Moment ein Computerbildschirm eingeblendet, der erkennen lässt, mit welchen Eröffnungsvarianten sich Caruana unter anderem befasst: der Russischen Verteidigung, Grünfeld oder dem Damengambit, das im zweiten des auf zwölf Partien angesetzten Duells im Holborn College in London tatsächlich auf das Brett kam.

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Angesprochen darauf auf der Pressekonferenz nach dem vierten Remis im vierten Spiel antwortete der 26 Jahre alte Caruana knapp: "Kein Kommentar." Der ein Jahr ältere Carlsen gab an, die Sequenz noch nicht gesehen zu haben, versicherte aber: "Ich werde es mir anschauen." Nach dem Ruhetag am Mittwoch geht es am Donnerstagnachmittag mit der fünften Partie weiter.

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Schwierige Situation für Caruana

Hat der seit 2013 amtierende Weltmeister Carlsen dann einen entscheidenden Vorteil im Rennen um die Titelverteidigung? Oder handelt es sich nur um eine falsche Fährte des Herausforderers in der sonst so geheimnisumwobenen Welt rund um die beiden besten Schachspieler der Welt? "Das ist ganz schön dramatisch für Caruana", sagte Jon Ludvig Hammer, ehemaliger WM-Sekundant Carlsens.

Bis auf die erste Partie, die erst nach sieben Stunden Spielzeit endete und die zweitlängste in der Geschichte der WM war, hatte Caruana wenig Mühe, die Angriffe Carlsens abzuwehren, der im vierten Duell mit der Englischen Eröffnung wirkungslos blieb.

"Alle Informationen haben einen Wert und es ist normalerweise schwierig, Infos über die Vorbereitungen des anderen Teams zu erhalten", sagte Carlsens Manager Espen Agdestein der norwegischen Zeitung Verdens Gang. Für das Preisgeld von einer Million Euro muss sich sein Schützling etwas Neues einfallen lassen, Datenpanne hin oder her.