Der Deutsche Judo-Bund (DJB) hat nach einem Vorfall im Trainingslager der Junioren-Nationalmannschaft Untersuchungen aufgenommen. Dies bestätigte DJB-Präsident Peter Frese dem SID.
Neue Vorwürfe im Rassismus-Vorfall
© Imago
Nach einem Bericht der FAZ sei ein deutscher Judoka mit afrikanischen Wurzeln - laut FAZ und Bild handelt es sich um Losseni Koné - von einem Landestrainer übel und womöglich auch auf rassistische Weise beschimpft sowie körperlich angegangen worden.
"Den Vorfall hat es gegeben", sagte Frese: "Am betreffenden Abend hat mich Sportdirektor Ruben Goebel deswegen angerufen, daraufhin habe ich mich an U21-Bundestrainer Pedro Guedes gewandt." Der in Kenntnis gesetzte Rechtsausschuss des DJB habe sofort ein Verfahren eingeleitet und werde sich am kommenden Freitag mit dem Thema beschäftigen.
DJB ruft Trainer für Junioren-WM ab
Bei dem betreffenden Trainer soll es sich um Frank Möller (49), den Olympiadritten von 1996, handeln. "Da widerspreche ich nicht", sagte Frese. Der nicht beim DJB angestellte Möller war daraufhin aus dem Betreuerteam für die Junioren-WM in Marrakesch/Marokko (16. bis 19. Oktober) abberufen worden.
Jetzt aktuelle Sportbekleidung bestellen - hier geht's zum Shop | ANZEIGE
Der junge Judoka war im Trainingslager in Kienbaum im Vorfeld der WM attackiert worden. Zum genauen Ablauf wollte sich Frese nicht äußern. "Ich habe verschiedene Versionen gehört, kann aber nicht sagen, was wirklich passiert ist. Das soll die Verhandlung zeigen", sagte der DJB-Chef.
Die Bild will inzwischen weitere Details zu dem Vorfall erfahren haben. Laut einem Bericht soll Möller Koné geschlagen haben, nachdem dieser sich geweigert hatte, alleine die Reste eines Grillfestes aufzuräumen.
Zudem soll Möller seinem Schützling im Training beim Seilklettern befohlen haben, "seine Kokosnüsse runterzuholen". Dies meldet die Zeitung unter Berufung auf Augenzeugen.