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Coronavirus: Bundesministerien reagieren auf Hilferuf der Klubs

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Coronavirus: Bundesministerien reagieren auf Hilferuf der Klubs

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Corona: Hilft die Politik den Klubs?

Die Coronakrise hat die Sportwelt fest im Griff. Profiklubs fürchten um ihre Existenz und rufen nach Hilfe - SPORT1 hat bei zwei Bundesministerien nachgefragt.
Gernot Tripke spricht nach dem Entfall der Playoffs von katastrophalen Folgen für Liga und Vereine. Er fordert politische Hilfe, um die Schäden aufzufangen.
Stefan Thumm
Stefan Thumm
Christopher Mallmann
Christopher Mallmann

Das Coronavirus legt nicht nur immer mehr die Sportwelt lahm, für einige Klubs wird er durch den drohenden Einnahmenverlust gar zu Gefahr für die Existenz.

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"Der Profisport braucht jetzt Hilfe von ganz oben", sagt Björn Seipp, Geschäftsführer der HSG Wetzlar, bei SPORT1. "Es geht hier nicht mehr nur um Tore, Punkte und Siege, sondern ums wirtschaftliche Überleben."

Die Corona-Krise und die Sportwelt - alle Absagen, Themen, Interviews, Debatten hier in der Übersicht!

Das klingt drastisch, ist in den Zeiten von Corona aber leider nur zu realistisch. Geisterspiele, Spielabsagen oder gar Saisonabbruch. Die Horrorszenarien überschlagen sich für Klubs und Verantwortliche gerade in kleineren und damit weniger finanzstarken Ligen. Manche - so wie Handball-Bundesligist Wetzlar - geraten in Gefahr.

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Innenministerium: "Keine Haushaltsmittel des Bundes zur Verfügung"

Hilfe soll nun von der Politik kommen, der Bundesregierung. Bleiben also zwei Fragen: Was kann sie tun? Und wichtiger: Was will sie tun? SPORT1 hat nachgefragt beim Bundesinnenministerium, das auch für Sport zuständig ist.

"Der deutsche Sport ist autonom organisiert", erklärt BMI-Sprecherin Katja Ullrich-Zeßner und weist auf die Selbstbestimmung und Eigenverantwortung der Klubs hin (Subsidiaritätsprinzip): "Danach wird eine Förderung generell nur dann gewährt, wenn die Zuwendungsempfänger ihre eigenen Finanzierungsmöglichkeiten voll ausgeschöpft haben."

So werden beispielsweise DFB oder DFL "aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage seitens des Bundes nicht finanziell unterstützt", teilte das BMI weiter mit. Daraus folgt auch: "Für den Sport auf Ebene der Vereine – unabhängig davon, ob diese auf Profi- oder Amateurebene angesiedelt sind – stehen keine Haushaltsmittel des Bundes zur Verfügung. Dies gilt auch für die Profi-Ligen."

Das heißt: Das Bundesinnenministerium erteilt den Profiklubs, die auf eine finanzielle Zuwendung gehofft hatten, eine Absage. Ein wenig Hoffnung bleibt dennoch. Denn das Ministerium verweist auf zweierlei.

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Wirtschaftsministerium verweist auf Kredite

Zum einen werde sich der Sportausschuss des Bundestages "mit den Auswirkungen des Coronavirus auf Sportveranstaltungen mit deutscher Beteiligung" beschäftigen. Zum anderen sei "mit Blick auf mögliche wirtschaftliche Hilfen für von der Corona-Lage betroffene Wirtschaftsunternehmen auch im Bereich des Sports" das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie "der richtige Ansprechpartner".

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SPORT1 fragte auch hier nach.

"Zur Unterstützung von Unternehmen stehen kurzfristig wirksame Instrumente bereit", teilte Sprecher Korbinian Wagner mit: "Bei kurzfristigen Liquiditätsproblemen können Unternehmen z.B. mit Bürgschaften und KfW-(Betriebsmittel-) Kredite unterstützt werden. Voraussetzung ist, dass es sich um ein gewerbliches Unternehmen handelt."

Damit könnten Klubs zumindest kurzfristig Löcher durch den Ausfall der Einnahmen stopfen - das Problem würde durch eine Kredit allerdings nur in die Zukunft verschoben.

Klubs können sich über Corona-Hotline informieren

Was bedeutet das nun konkret für Klubs aus der HBL, BBL oder DEL? Die Behörde verweist auf eine "Corona-Hotline", die am 27. Februar gestartet wurde. Ebenso könne das Bundesgesundheitsministerium in Fragen von "Entschädigungen auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes" im Einzelfall aktiv werden.

Fazit: Aussicht auf "Hilfe von ganz oben" haben Klubs, die durch das Coronavirus existentiell bedroht scheinen, aktuell nur in Teilen. Kredite ja, Subventionen nein. 

"Ob darüber hinaus weitere Hilfen erforderlich sind, wird die Bundesregierung in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Lage prüfen", teilte auch das Innenministerium mit.

Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen. Nicht in den Zeiten von Corona.