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Engelhardt über Ära Hörmann: "Für den deutschen Sport ein Tiefpunkt"

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Engelhardt über Ära Hörmann: "Für den deutschen Sport ein Tiefpunkt"

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DTU-Boss rechnet mit Hörmann ab

DTU-Präsident Martin Engelhardt rechnet ein halbes Jahr vor den Neuwahlen im Deutschen Olympischen Sportbund mit DOSB-Chef Alfons Hörmann ab.
DTU-Präsident Martin Engelhardt kritisiert Alfons Hörmann scharf
DTU-Präsident Martin Engelhardt kritisiert Alfons Hörmann scharf
© AFP/POOL/SID/INA FASSBENDER
. SID
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von SID

Martin Engelhardt, Präsident des Triathlon-Verbandes DTU, rechnet ein halbes Jahr vor den Neuwahlen im Deutschen Olympischen Sportbund mit DOSB-Chef Alfons Hörmann ab.

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Im Gespräch mit dem Badischen Tagblatt zählte Engelhardt die Fehler des langjährigen Präsidenten auf und bezeichnete die Ära Hörmann als einen "Tiefpunkt" für den deutschen Sport. Der Wechsel an der Spitze im Dezember sei "eine große Chance, einen Neuanfang wagen zu können".

Neben den öffentlich gewordenen "Defiziten im persönlichen Umgang", die eine Führungskrise im Dachverband des deutschen Sports ausgelöst hatten, "muss man ja aber auch insgesamt sehen, was die Bilanz von Hörmanns Arbeit ist", sagte Engelhardt: "Wenn man da die einzelnen Bereiche betrachtet, angefangen von der Olympiabewerbung, über den Umgang mit der Presse bis hin zu den Verwerfungen mit dem IOC, ist das für den deutschen Sport ein Tiefpunkt."

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Engelhardt (61) kritisierte weiter: "Vieles wurde lange Zeit einfach unter den Teppich gekehrt - und zwar so lange, wie das Geld gestimmt hat. Dafür hat Hörmann durch seine guten Kontakte zur CSU gesorgt."

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Der millionenschwere Mittelaufwuchs habe "etliche Leistungssportverbände zufriedengestellt. Im Gegenzug wurde über vieles hinweggesehen." Hörmann und der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer sind CSU-Parteifreunde.

Engelhardt war bei der letzten Präsidentschaftswahl als Gegenkandidat zu Hörmann ins Rennen gegangen, "um deutlich zu machen, dass wir keineswegs mit allen Handlungen im DOSB einverstanden waren. Ich habe damals auch ein Konzept vorgestellt, das durchaus auch als Kritik am Präsidenten zu verstehen war", sagte er. Bei der Mitgliederversammlung im November 2018 hatte sich allerdings Hörmann deutlich durchgesetzt.

Ob sich Engelhardt im Dezember erneut zur Wahl stellen wird, ließ er offen. "Es wird sicherlich eine Findungskommission geben, diverse Namen von Kandidaten wurden ja schon genannt", sagte der Mediziner: "Aber bevor es um die möglichen Kandidaten geht, ist es zunächst einmal wichtig, dass man ein Anforderungsprofil erstellt und klar wird, was für ein Programm der ein oder andere anstrebt."

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Im Gespräch für die Hörmann-Nachfolge sind Thomas Weikert, Präsident des Tischtennis-Weltverbandes ITTF, Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes NRW, oder auch Clemens Prokop, früherer Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Hörmann waren in einem anonymen Brief mangelnde Führungsqualitäten ("Kultur der Angst") vorgeworfen worden. Nach einer Untersuchung der Ethikkommission erklärte er wie auch Vizepräsident Kaweh Niroomand seinen Rücktritt zum Jahresende, um den Weg zu Neuwahlen freizumachen.