Aus Oschersleben berichten Tobias Wiltschek, Daniel Becht und Moritz Blume
Neue Welt – alte Rivalen
© Getty Images
Für Mick Schumacher ist vieles neu in dieser Saison.
Neues Auto, neues Team und eine neue Serie. Den Kartsport lässt er hinter sich, jetzt heißt seine Herausforderung ADAC Formel 4 (Die ADAC GT Masters und die ADAC Formel 4 auf SPORT1).
Eines aber bleibt für den 16-Jährigen zumindest teilweise alt bekannt: seine Konkurrenz.
Schumacher trifft auf alten Bekannten
Viele Nachwuchsfahrer wagen in diesem Jahr den Sprung in den Formelsport, darunter auch David Beckmann, Mike David Ortmann und sein neuer Teamkollege Harrison Newey. Alle drei kennt er bereits aus Kartzeiten.
Mit Beckmann, der wie Ortmann in dieser Saison für das Team Mücke-Motorsport startet, duelliert sich der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher schon seit mehreren Jahren.
"Ich bin schon mit ihm gefahren, als ich neun war", sagte Beckmann bei SPORT1 am Rande der Testfahrten in Oschersleben.
"Einer der größten Erfolge in meinem Leben"
In Kerpen, wo beide das Kartfahren gelernt haben, lieferten sie schon einige heiße Fights auf der Strecke. Bei der Deutschen Junioren-Kartmeisterschaft setzte sich die Rivalität im vergangenen Jahr fort - mit dem besseren Ende für Beckmann.
Nach zehn Rennen entschied die Winzigkeit von drei Punkten zugunsten des gebürtigen Sauerländers. Für Beckmann, der Schumacher auf der letzten Station in Genk den Titel noch entreißen konnte, war es "einer der größten Erfolge in meinem Leben".
Für Schumacher - damals noch unter dem Pseudonym Mick Junior am Start - war es hingegen eine bittere Niederlage, für die er sich in diesem Jahr wohl nur allzu gerne revanchieren würde.
Sein langjähriger Rivale hat ihn jedenfalls auf der Rechnung. "Mick ist ein sehr guter Fahrer. Ich denke, er wird locker in die Top Ten fahren", sagte Beckmann bei SPORT1.
Beckmann schneller als Schumacher
Bei den Testfahrten in Oschersleben fuhr Beckmann meist schneller als Schumacher. Die Zeiten allein sind bei Tests erfahrungsgemäß nicht so bedeutend wie im Qualifying oder Rennen. Einen ersten Eindruck aber vermitteln sie schon.
Das trifft vor allem auf die Zeiten zweier Teamkollegen zu. In diesem Vergleich schnitt Schumacher drei Mal besser ab, ebenso oft hatte Newey die Nase vorn. Der Brite startete 2014 in der Deutschen Kartmeisterschaft in einer anderen Klasse als sein heutiger Teamkollege. Ihre Wege kreuzten sich damals dennoch ab und an.
In dieser Saison werden sie im niederländischen Team Van Amersfoort Racing gemeinsam um Punkte fahren und sich gegenseitig antreiben, erwartet zumindest Team-Geschäftsführer Rob Niessink.
"Die Jungs müssen einander helfen, schneller zu werden. Wir brauchen die Daten der Fahrer für einen Vergleich. Davon werden beide besser", sagte Niessink bei SPORT1.
Saisonstart kommt zu früh
Wer zum Saisonauftakt in Oschersleben Ende April schneller sein wird, ist jetzt noch nicht seriös vorherzusagen.
Dagegen steht jetzt schon fest, dass Beckmann Schumacher erst ab dem zweiten Rennwochenende gefährlich werden kann.
Der Teenager aus Iserlohn wird erst am Montag nach den ersten Rennen 15 Jahre alt und erreicht damit einen Tag zu spät das Mindestalter für einen Start in einem Formel-4-Rennen.