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Formel 1: Valtteri Bottas wird für Sebastian Vettel zur Gefahr

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Formel 1: Valtteri Bottas wird für Sebastian Vettel zur Gefahr

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Darum wird Bottas Vettel gefährlich

Valtteri Bottas' Sieg in Sotschi lässt Vettels Vorsprung auf Hamilton anwachsen. Gleichzeitig aber wird der Finne selbst zum Konkurrenten für den Deutschen.
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© SPORT1-Grafik: Eugen Zimmermann/ Getty Images/ dpa picture alliance
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Auf den ersten Blick spielte das Ergebnis des Russland-GP Sebastian Vettel in die Karten.

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Auch wenn der Ferrari-Pilot den Sieg knapp verpasst hatte, konnte er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Lewis Hamilton ausbauen.

Ist der Weg zu Vettels lang ersehnten Titel für die Scuderia nun also leichter geworden? Mitnichten.

Denn Sotschi-Sieger Valtteri Bottas gibt sich nicht mit diesem einen Erfolgserlebnis zufrieden, sprach schon kurz nach seinem ersten Grand-Prix-Triumph in der Formel 1 vom Ziel, Weltmeister werden zu wollen. Seinen Rückstand auf Vettel verkürzte er auf 23 Punkte, den auf Hamilton auf zehn

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SPORT1 nennt Gründe, warum Bottas Vettel im Titelkampf tatsächlich gefährlich werden könnte.

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Selbstbewusstsein

Nach dem völlig überraschenden Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg am Ende der vergangenen Saison entschied sich Mercedes unter großem Zeitdruck für Bottas als Nachfolger.

Der Finne kam so unverhofft zu seiner großen Chance, die er nun konsequent zu nutzen sucht. "Ich habe immer an meine Fähigkeiten geglaubt", sagt der 27-Jährige: "Wenn du denkst, dass du nicht gewinnen kannst, dann solltest du zu Hause bleiben."

Sein Selbstbewusstsein demonstrierte der ehemalige Williams-Pilot schon am Start des Russland-Rennens, als er von Platz drei aus bis zur ersten Kurve die beiden vor ihm gestarteten Ferrari-Piloten Vettel und Kimi Räikkönen überholte - mit einem gewagten, aber gekonnten Manöver.

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Fahrerisches Können

Wie sich Bottas Runde für Runde von Vettel absetzen konnte, unterstreicht nicht nur, wie schnell er sich an seinen neuen Dienstwagen gewöhnt hat.

Viel flüssiger als sein höher gehandelter Teamkollege Hamilton bewegte er den Silberpfeil über den Kurs am Schwarzen Meer. Dabei gelang es ihm auch besser, die empfindlichen Reifen über weite Strecken des Rennens in dem kleinen Temperaturfenster zu halten, in dem sie optimal funktionieren.

Auf den ultrasoften Pneus konnte er schon früh den entscheidenden Vorsprung auf Vettel herausfahren, den er zum Rennende hin trotz der Attacken des Ferrari-Stars souverän verteidigte.

Einstellung

Bottas lässt sich durch nichts und niemanden aus der Konzentration bringen. Als ihm nur noch wenige Meter zum ersten Sieg fehlten, verordnete er sogar seinem eigenen Team Funkstille.

In seiner bedingungsglosen Fokussierung auf das Wesentliche folgt er in die Fußstapfen seiner erfolgreichen Landsleute Keke Rosberg, Kimi Räikkönen und vor allem Mika Häkkinen, der 1998 und 1999 im McLaren-Mercedes Weltmeister wurde.

Er weiß, dass er keine besseren Voraussetzungen für einen WM-Titel vorfinden kann als bei den Silberpfeilen. Deshalb verfolgt er seinen Traum auch in der täglichen, akribischen Arbeit mit seinen Mechanikern. Die Rivalität zu seinem schillernden Stallgefährten Hamilton wird dabei immer mehr zum Ansporn.

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Die Bilder des Rennens von Sotschi

Konterstärke

Es ist gerade erst zwei Wochen her, als sich Bottas beim Bahrain-GP der Stallorder bei Mercedes beugen und Hamilton vorbei lassen musste. Eine Entscheidung, an der er mächtig zu knabbern hatte.

Es sei "das Schlimmste" gewesen, "was du als Rennfahrer hören kannst", sagte er damals sichtlich geknickt.

Auch wenn er in Sotschi keinen Zusammengang zwischen den beiden Ereignissen herstellen wollte: Die Enttäuschung über die Degradierung in Bahrain dürfte ihn für Sotschi zusätzlich motiviert haben.

Der bessere zweite Fahrer

An der grundlegenden Hierarchie bei Mercedes hat Bottas' Sieg jedoch nichts geändert. Sollte es in Zukunft zu einer ähnlichen Situation kommen wie in Bahrain, wird Hamilton auch weiterhin bevorzugt.

Doch auch in seiner Funktion als Hamiltons Gehilfe kann Bottas Vettel wertvolle Punkte im Kampf um den Titel kosten. Denn nach den bisher gezeigten Leistungen ist es wahrscheinlicher, dass Bottas Vettel hinter sich halten kann als Räikkönen Hamilton.