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Formel 1: Wie Sebastian Vettel sich in Bahrain mit Lüge zum Sieg trickste

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Formel 1: Wie Sebastian Vettel sich in Bahrain mit Lüge zum Sieg trickste

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So trickste sich Vettel zum Sieg

Sebastian Vettel zieht bei seinem dramatischen Sieg in Bahrain alle Register und schreckt auch vor einer Lüge nicht zurück. Aber nur so kann er Bottas in Schach halten.
Sebastian Vettel ließ Valtteri Bottas im Ziel knapp hinter sich
Sebastian Vettel ließ Valtteri Bottas im Ziel knapp hinter sich
© SPORT1-Grafik: Getty Images/dpa
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Diese Fahrt war eines Jubiläums würdig.

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In seinem 200. Grand Prix in der Formel 1 zog Sebastian Vettel alle Register und zeigte eines der stärksten Rennen seiner Karriere.

Auf dem Bahrain International Circuit überzeugte der Ferrari-Pilot nicht nur mit seinen fahrerischen Qualitäten, sondern überraschte die Motorsport-Welt auch mit einem psychologischen Trick.

Nur mit einer Lüge war es ihm möglich, den am seidenen Faden hängenden Sieg nach Hause zu fahren - mit dem winzigen Vorsprung von 0,699 Sekunden auf Mercedes-Pilot Valtteri Bottas. (SERVICE: Das Renn-Ergebnis)

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Pressestimmen Formel 1 Sebastian Vettel Bahrain Ferrari Mercedes Lewis Hamilton
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Formel 1: Pressestimmen zu Bahrain über Vettel und Hamilton

"Zehn Runden vor Schluss habe ich noch gefunkt, dass ich alles unter Kontrolle habe. Das war eine Lüge", berichtete der 30-Jährige nach seinem Husarenritt schelmisch: "Ich hatte nichts unter Kontrolle."

Doch das durften die Rivalen auf keinen Fall mitbekommen. Denn "hätte ich zu diesem Zeitpunkt die Wahrheit gesagt, hätte man das weitergegeben an den Valtteri und dafür gesorgt, dass er Dampf hat bis zum Schluss", sagte Vettel. (Die Stimmen zum Rennen)

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Vettels riskante Strategie

Zu diesem Zeitpunkt hatten er und sein Team entschieden, von der ursprünglich verabredeten Zweistopp-Strategie abzuweichen und mit den Soft-Reifen durchzufahren. (SERVICE: Die Fahrerwertung der Formel 1)

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Das war einerseits die einzige Möglichkeit, Platz eins gegen die immer näher kommenden Verfolger Bottas und Lewis Hamilton in den Silberpfeilen zu verteidigen - andererseits aber auch eine irrwitzig riskante Strategie.

Denn die Pneus, mit denen Vettel schließlich 39 Runden zurücklegen sollte, haben normalerweise eine Lebensdauer von 30 Runden.

Eigentlich sei dies gar nicht möglich gewesen, gab auch Vettel zu. Doch "es hat gerade so gereicht". Das lag einzig und allein an der perfekten Fahrweise des viermaligen Weltmeisters.

Es sei zwar immer schwieriger geworden, die Rundenzeiten einigermaßen konstant zu halten, berichtete Vettel: "Aber ich habe mir die Energie so eingeteilt, dass ich auf der Geraden vollen Boost hatte."

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F1 Grand Prix of Bahrain
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Formel 1: Die Bilder des Rennens von Bahrain

Vettel spart Energie für Geraden 

Bottas kam zwar in den letzten Runden häufiger näher als eine Sekunde an Vettel heran und konnte deshalb zusätzliche Energie für den anvisierten Überholvorgang nutzen. Doch die entscheidende Attacke konnte der Finne nicht setzen, weil sich Vettel seine Energie so geschickt einteilte, dass er auf den Geraden ebenso schnell war.

"Daran hat er zu beißen gehabt", sagte Vettel. Doch nicht nur Bottas trieb er mit seiner fahrerischen Klasse zur Verzweiflung, sondern auch die Bosse von Mercedes.

Die hatte er bereits mit der spontanen Ein-Stopp-Entscheidung auf dem falschen Fuß erwischt. Motorsportchef Toto Wolff dämmerte zu spät, dass auch seine Fahrer mit den Reifen im zweiten Stint mehr hätten puschen können.

"Der Reifen hat sich am Ende als sehr robust erwiesen. Vielleicht hätte man zwischendurch ein bisschen mehr Gas geben können", musste der Österreicher einräumen.

Wolff: "Es wäre mehr drin gewesen"

Wolff schien aber auch mit der Leistung von Bottas nicht hundertprozentig zufrieden zu sein. "Es wäre mehr drin gewesen. Ein Rennen so knapp zu verlieren, ist einfach ärgerlich", erklärte der Mercedes-Boss.

Für Mercedes ist damit der Fehlstart in die Saison perfekt. Nachdem in Melbourne ein Technik-Fauxpas Hamiltons sicher geglaubten Sieg verhindert hatte, führten nun falsche Entscheidungen zur Niederlage gegen Vettel.

Während der Ferrari-Star nach zwei Rennen die Maximalausbeute von 50 Punkten auf dem Konto hat, ist der Druck auf Mercedes nach dem Bahrain-GP weiter gestiegen. (SERVICE: Der Rennkalender der Formel 1)

Vor dem dritten Grand Prix der Saison am kommenden Wochenende in Schanghai liegt Hamilton schon 17 Zähler hinter Vettel zurück. Eine weitere Niederlage darf er sich nicht mehr leisten.

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