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Formel 1: Lewis Hamilton und Mercedes verspielen WM-Führung in Montreal

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Formel 1: Lewis Hamilton und Mercedes verspielen WM-Führung in Montreal

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Wie Hamilton die WM-Führung verlor

Auf seiner Paradestrecke in Montreal verliert Lewis Hamilton die Spitzenposition. Mercedes-Boss Wolff schlägt Alarm. SPORT1 nennt die Gründe für die Silberpfeil-Schwäche.
Das Rennen in Montreal lieferte einige spektakuläre und kuriose Szenen: Das waren die Höhepunkte beim Formel-1-Grand-Prix von Kanada.
Franziska Wendler
Franziska Wendler
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Führungswechsel in der Formel 1.

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Während Sebastian Vettel mit seinem ersten Ferrari-Sieg in Montreal an Lewis Hamilton in der WM-Wertung vorbeizog, herrschte bei Mercedes Ratlosigkeit. Lediglich Platz fünf stand für Weltmeister Hamilton zu Buche. (SERVICE: Das Renn-Ergebnis aus Montreal)

Für Teamkollege Valtteri Bottas reichte es immerhin zu Rang zwei, eine echte Siegchance hatte er jedoch nicht. (SERVICE: Die Fahrer-Wertung)

"Das ist echt ein scheiß Resultat für uns. Wir haben das ganze Wochenende leichte Fehler reingehauen. Das einzige Gefühl, das ich habe, ist, dass wir jetzt aufwachen müssen. Wir fallen überall zurück", schlug Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Interview mit ORF Alarm. (SERVICE: Die Stimmen zum Kanada-GP)

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Doch warum waren die Silberpfeile auf einer vermeintlichen Mercedes-Strecke nicht ebenbürtig mit Ferrari? SPORT1 begibt sich auf Spurensuche.

Star-Pilot Hamilton von der Rolle

Dass Hamilton im Laufe einer Saison ab und an Wochenenden hat, an denen es nicht hundertprozentig rund läuft, ist bekannt. Doch in dieser Saison häufen sich die Probleme, Hamilton scheint nur mit einem perfekt funktionierenden Mercedes Top-Leistungen abrufen zu können. Ist dies nicht der Fall, hat Teamkollege Bottas immer öfter die Nase vorn - so auch in Montreal.

Natürlich hatte der viermalige Weltmeister mit technischen Problemen zu kämpfen, für die er nichts konnte. Doch Hamilton leistete sich auch so viele Fahrfehler wie man es von ihm an einem einzigen Wochenende selten zuvor gesehen hatte.

Canadian F1 Grand Prix
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So schmiss er im Qualifying einen besseren Startplatz weg, indem er gleich zweimal in der Haarnadelkurve patzte. Im Rennen hatte der Brite eine große Chance Daniel Ricciardo zu überholen, als er beim Messpunkt vor der langen Geraden nur drei Zehntel hinter dem Red-Bull-Piloten lag - dann verbremste er sich, als es darauf ankam. 

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Ex-Teamkollege Rosberg sprach bei RTL sogar davon, dass Hamilton Kampfgeist vermissen lasse. (SERVICE: Die Team-Wertung)

Ausbleibendes Motoren-Update 

Was Hamilton bereits vor Beginn des Rennwochenendes die Laune verhagelte, war das ausbleibende Motoren-Update für den Hochgeschwindigkeitskurs in Montreal. Während Vettel mit verbesserten Ferrari-Aggregaten starten konnte, mussten die Silberpfeile aufgrund von "Qualitätsproblemen" auf ein Upgrade verzichten.

"Das ist ausgesprochen unglücklich. Der Motor macht schon sein siebtes Rennen. Nach rund 7.000 Kilometern muss es an PS fehlen", unkte Hamilton bereits vor dem 1. Freien Training. Nach dem Rennen schob er noch eine Generalkritik an der Motorenregelung hinterher: "Es hat auf jeden Fall mehr Spaß gemacht, als man noch mehrere Motoren zur Verfügung hatte. Der Sport geht in die falsche Richtung."

Angesichts der Tatsache, dass der Abstand zwischen Ferrari, Mercedes und Red Bull in Kanada äußerst gering war, hätte das Motoren-Update tatsächlich entscheidende Zehntel pro Runde bringen können (SERVICE: Der Rennkalender der Saison 2018 im Überblick).

"Der WM-Titel wird in diesem Jahr derjenige holen, der die die wenigstens Fehler macht und jedes einzelne Wochenende die beste Motorentwicklung auf die Strecke bringt", sagte Wolff bei Sky.

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Probleme mit Chassis und Benzin

Der Motor sollte aber nicht das größte Problem von Hamilton im Rennen sein: Chassis-seitige Schwierigkeiten mit der Power-Unit-Kühlung brachte ihn gehörig ins Schwitzen, denn er rechnete jeden Moment mit dem Rennausfall.

"In jeder einzelnen Runde war ich am Abgrund und habe gewartet, dass die Leitung in den Keller fällt. Denn sie ist immer mal gefallen und wiedergekommen", sagte Hamilton nach dem Rennen.

Mercedes sah sich dazu gezwungen, Hamilton früher als geplant in die Box zu holen, um ein paar Kühlöffnungen am Fahrzeug zu vergrößern. Das half tatsächlich - doch der Weltmeister kam hinter Sauber-Pilot Charles Leclerc wieder auf die Strecke. Das kostete ihn so viel Zeit, dass Ricciardo dank eines Overcuts an Hamilton vorbeikam.

Ein weiteres Problem, welches vor allem Bottas betraf, war der Benzin-Verbrauch. Der Finne hatte in der zweiten Rennhälfte auf Vettel aufgeholt und war nur noch drei Sekunden zurück. Doch dann musste Bottas kräftig Benzin sparen und verlor so viel Zeit, dass er sich am Ende gerade noch vor Max Verstappen ins Ziel retten konnte.

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