In der Diskussion um die Zukunft der Formel 1 hat Toto Wolff eine andere Meinung als die Chefs der Königsklasse, zumindest was die Anzahl der Rennen betrifft.
Wolff stellt sich gegen F1-Bosse
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Während Chase Carey von Liberty Media bis zu 25 Grands Prix in den Kalender packen will, vertritt der Motorsportchef von Mercedes die gegenteilige Ansicht.
"Ich würde die Zahl der Rennen reduzieren, um die WM zu einem exklusiven Event zu machen", sagte Wolff im "Spiegel": "Statt 21 nur noch 15 oder 16 Grands Prix. Das bedeutet kurzfristig weniger Einnahmen, aber langfristig wird das Produkt exklusiver und wertvoller."
Damit orientiert sich der Österreicher an den Gesetzen des Marktes: Reduziert man eine Ware bei gleichbleibender Nachfrage, steigt ihr Wert.
Folgen für den Hockenheimring?
Übertragen auf die Veranstalter von Formel-1-Rennen würde dies jedoch bedeuten, dass sie zukünftig mehr Startgebühr an die Promoter zahlen müssten. Für den Hockenheimring in Deutschland ist das keine gute Nachricht. Schließlich haben dessen Betreiber schon jetzt große Mühe, die Veranstaltung zu refinanzieren.
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Auch deshalb gibt es die Überlegungen, Grands Prix wie in Deutschland oder Österreich im jährlichen Wechsel mit den Rennen in Brasilien und Mexiko auszutragen.
Geht es nach Wolff, sollte nicht nur die Anzahl der Rennen reduziert werden, sondern auch die Distanz der Rennen.
"Statt maximal zwei Stunden Renndistanz nur 80 Minuten. Im Schnitt sollte ein Rennen nach 70 bis 75 Minuten fertig sein", so sein Vorschlag. Damit sollten auch wieder mehr junge Menschen für die Formel 1 begeistert werden, "die aufgrund der neuen digitalen Formate ein kürzeres Aufmerksamkeitsfenster haben", so Wolff.