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Formel 1: Sebastian Vettel & Ferrari nach Fehlstart - das macht Hoffnung

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Formel 1: Sebastian Vettel & Ferrari nach Fehlstart - das macht Hoffnung

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Vettel: "Irgendetwas übersehen wir"

Der Saisonauftakt in Melbourne geht für Ferrari völlig schief. Bei der Ursachenforschung tappt die Scuderia im Dunkeln. Doch Sebastian Vettel hat Grund zur Hoffnung.
Valtteri Bottas fährt beim F1-Auftakt in Melbourne einen ungefährdeten Sieg ein. Lewis Hamilton kann nicht mithalten. Vettel und Ferrari werden vorgeführt.
von Sportinformationsdienst, Stefan Schnürle

Der Rückflug vom anderen Ende der Welt dürfte Sebastian Vettel in diesem Jahr besonders lang vorgekommen sein. 

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Eine herbe Pleite zum Saisonauftakt, das vermeintliche Wunderauto lahmte in Melbourne, und Ferrari fand den Grund einfach nicht. "Wir haben alle Werkzeuge, alle Zutaten, die Daten machen Sinn", sagte Vettel, "aber irgendetwas übersehen wir."

Anstatt des fast schon erwarteten Siegerpokals hatte der Heppenheimer jede Menge Sorgen im Gepäck. Es war an der Zeit, sich den Kopf zu zerbrechen.

Ferrari klar langsamer als Mercedes

So stark der neue SF90 noch bei den Tests in Barcelona wirkte, so unterlegen war er nun beim Großen Preis von Australien den beängstigend schnellen Silberpfeilen.

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Nur Platz vier für Vettel beim Mercedes-Doppelsieg durch Valtteri Bottas und Lewis Hamilton - das so wegweisende fünfte Jahr des Deutschen bei Ferrari beginnt mit einem Rückschlag, der viele Fragen aufwirft.

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"Es ist, als wäre das bei den Wintertests bewunderte Auto in Barcelona geblieben", schrieb die Gazzetta dello Sport. La Repubblica befand knapp: "Ferrari ist für Mercedes auf diese Weise nicht gefährlich."

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Auch Verstappen schneller als Vettel

Doch nicht nur die Silberpfeile, auch Max Verstappen im Red Bull war als Dritter schneller gewesen. Nun seien der vierte Platz und der fünfte für seinen neuen Teamkollegen Charles Leclerc "letztlich nicht so schlecht", sagte Vettel: "Aber fast eine Minute Rückstand auf den Sieger ist natürlich nicht gut." Eher "überraschend" und "schockierend".

Vettels Bolide war "zu langsam", er war "nie wirklich in den Griff zu bekommen", er brachte die Reifen nicht zum Arbeiten - und schien damit ein völlig anderes Auto zu sein als in der eindrucksvollen Saisonvorbereitung.

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"In Barcelona hat das Auto immer gemacht, was ich wollte", sagte Vettel, "wir waren zuversichtlich. Diese Zuversicht habe ich in Melbourne nicht wiedergefunden".

Ferrari tappt bei Problemsuche im Dunkeln

Besorgniserregend ist all das vor allem, weil das Problem des Autos so diffus ist, Ferrari tappt bei der Suche nach der Ursache im Dunkeln. "Haben wir mittlerweile verstanden, warum es so gelaufen ist? Eher nicht", räumte Teamchef Mattia Binotto ein: "Wir müssen einen Schritt zurückgehen und alle Daten analysieren."

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Denn solange das Problem nicht identifiziert ist, kann es auch keine Lösung geben. Es besteht durchaus die Gefahr, dass Ferrari die Schwierigkeiten in die kommenden Rennen in Bahrain (31. März) und China (14. April) mitnimmt und früh wichtige Punkte im Titelrennen liegen lässt.

Mercedes hat dagegen seine Schwierigkeiten aus der Saisonvorbereitung offenbar abgelegt und ist schon wieder weltmeisterlich unterwegs.

Blick auf 2018 macht Scuderia-Fans Mut

Mut macht da ein Blick auf das vergangene Jahr. Damals war Ferrari bei den Tests und auch in Australien deutlich unzufriedener mit dem eigenen Auto, dank glücklicher Umstände konnte Vettel dennoch den Auftakt gewinnen.

"Wir haben damals unsere Probleme durch die Eindrücke des ersten Rennens gelöst und dadurch viel Geschwindigkeit freigeschaltet", erinnert er sich. Es folgten der Sieg in Bahrain und drei Pole-Positions in Serie für Vettel.

Auch bei der Konkurrenz rechnet man damit, dass Ferrari bald zurückschlagen wird und sich nur im Setup geirrt hatte. "Ferrari wird sich sortieren. Die sind irgendwo in eine falsche Richtung abgebogen. Ich glaube, dass sie sich vergriffen haben", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

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Ferrari verliert in langsamen Kurven

Während Ferrari in Melbourne in langsamen Kurven viel Zeit verlor, stimmt die Pace in den schnellen. Die niedrigen Topspeed-Werte sind damit zu erklären, dass Vettel fast das komplette Rennen nicht im DRS-Bereich unterwegs war.

Der Motor und das Fundament des Autos sind gut, daran lässt Binotto keinen Zweifel aufkommen: "Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass wir hier nicht das wahre Potenzial unseres Autos gesehen haben. Und vielleicht war dieses Rennen deshalb am Ende sogar eine wertvolle Lehre."

Zudem ist die Strecke in Melbourne aufgrund ihrer besonderen Charakteristik kein Gradmesser für den weiteren Saisonverlauf. Ein lahmendes Auto beim Saisonauftakt stellt also Vettels Chancen auf den erlösenden ersten Titel mit Ferrari noch nicht infrage.

Kampfeslustig kündigte Vettel an: "Es ist ein langes Jahr. Wir werden zurückkommen."