Formel-E-Boss Alejandro Agag hat einen Salary Cap in der Formel 1 ins Gespräch gebracht.
Formel-E-Boss: F1 völlig umkrempeln
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"Generell könnte das für den Motorsport eine Chance sein. Und speziell für die Formel 1 könnte es eine riesige Chance sein, das komplette Modell umzustrukturieren", sagte der 49-Jährige bei Motorsport-total.
"Vielleicht ist es eine Gelegenheit für all die Teams, die Einnahmen in gleicher Höhe zu teilen. Ich höre auch von Budget-Obergrenzen in Höhe von 125 Millionen Dollar und so etwas in der Art. Warum dann nicht eine Kostenobergrenze von 75 Millionen Dollar, um es für alle wirklich profitabel zu machen?", fragt Agag.
Große Teams setzen über 300 Mio. Euro um
Noch in dieser Woche wollen der Automobil-Weltverband (FIA) und die F1-Team darüber beraten, die Ausgaben pro Team und Saison zu beschränken - im Gespräch ist eine Obergrenze von 150 Mio. Dollar (137,5 Mio. Euro).
Für Agag bietet die wegen der Coronakrise mehrere Monate nach hinten verschobene Saison in der Königsklasse die Chance für einschneidende Maßnahmen. Bei großen Teams liege der Salary Cap laut FIA-Boss Jean Todt bei über 300 Millionen Euro - viel zu viel für Agag.
"Ich finde nicht, dass es normal ist, dass Teams, die im selben Rennen gegeneinander antreten, komplett unterschiedliche Geldbeträge einstreichen", meint der Spanier bezüglich der Unterschiede zwischen den einzelnen Rennställen. "Und wenn die Leute nicht realisieren, dass die Welt nach dem Coronavirus eine andere sein wird, dann begehen sie einen großen Fehler. Die Chance (für einen neuen Deal, Anm. d. Red.) ist da, und man muss sie ergreifen."
Concorde-Agreement noch nicht unterzeichnet
Für das kommende Concorde-Agreement, das die Geldverteilung regelt, muss der Grand-Prix-Sport ab 2021 noch eine neue Fassung erarbeiten.
"Vielleicht ist es gut, dass das Concorde-Agreement noch nicht unterzeichnet wurde. Denn sie enthielt all die ursprünglichen Dinge, die für die Formel 1 eine Art Belastung darstellen, da einige Teams so viel und einige Teams so wenig verdienen", erklärt Agag. "Das Ungleichgewicht im Concorde-Agreement ist enorm. Vielleicht bietet sich jetzt eine Gelegenheit, das gesamte System völlig umzukrempeln."