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Basketball: Brittney Griner in Russland festgehalten - plant Putin mit ihr als Druckmittel gegen USA?

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Basketball: Brittney Griner in Russland festgehalten - plant Putin mit ihr als Druckmittel gegen USA?

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Sorgen um Basketball-Superstar wachsen

Die Sorgen um die in Russland festgenommene Brittney Griner werden größer. Immer mehr Stimmen vermuten politische Gründe und befürchten, dass Putin die US-Basketballerin als Druckmittel gegen die USA einsetzen will.
Der frühere Tennis-Profi Sergiy Stakhovsky erzählt im Interview, wie er seine Familie zurücklassen musste, um sein Heimatland gegen Russland zu verteidigen. Er appelliert dabei an die Politik.
SPORT1
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von SPORT1

Die Sorge um Basketball-Superstar Brittney Griner wächst.

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Nachdem in ihrem Gepäck am Moskauer Flughafen Scheremetjewo nach Behördenangaben Kartuschen für E-Zigaretten gefunden worden, die Kannabisöl enthalten sollen, war die US-Basketballerin im Februar festgenommen worden.

Nach russischem Gesetz drohen bis zu zehn Jahre Haft. (NEWS: Alles aus dem US-Sport)

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Die russischen Behörden hatten zwar lediglich erklärt, dass sie eine US-amerikanische Sportlerin wegen dieser Drogenvorwürfe festgenommen haben, die russische Nachrichtenagentur Tass erklärte dann jedoch, dass es sich um Griner handelte.

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Frau von Griner: „Herz setzt jeden Tag kurz aus“

Seitdem schalten sich immer mehr politische Stimmen in die Entwicklung ein. Eine Kongressabgeordnete in Griners Heimatstadt Houston forderte jüngst ihre Freilassung - auch WNBA-Spielerinnen posten auf Twitter „Free Brittney“-Botschaften.

Besonders betroffen von der Situation ist jedoch Griners Frau, Cherelle. Sie schrieb am Montag in einem an Brittney gerichteten Instagram-Post: „Mein Herz setzt jeden Tag, den du nicht bei uns ist, kurz aus. Es gibt keine Worte, die meinen Schmerz beschreiben können.“

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Die Frage, die sich angesichts der Spannungen zwischen Russland und den USA viele stellen, lautet: Hatte die Verhaftung mit dem Russisch-Ukrainischen Krieg zu tun, da Russland Griner als Druckmittel gegen die Vereinigten Staaten einsetzen will?

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„Brittney ist zu politischen Druckmittel geworden“

Für Griners High-School-Basketballtrainerin Debbie Jackson steht das außer Frage: „Mit all den Problemen mit Russland und dem Angriff auf die Ukraine ist Brittney zu einem politischen Druckmittel geworden.“

Jackson hegt auch große Zweifel am Grund für die Verhaftung: „Ist das Teil der Politik? Vieles davon ergibt für mich keinen Sinn, und es fällt mir schwer zu glauben, dass das wirklich so passiert ist.“

Das Problem: Wegen des Kriegs in der Ukraine seien die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Großnationen aktuell „nicht existent“, wie der ehemalige kalifornische Vizegouverneur John Garamendi bei CNN erklärte. „Es wird sehr schwer.“

Am Dienstag hatte sich auch die ehemalige Pentagon-Beamtin Evelyn Farkas geäußert und die Befürchtung aufgestellt, dass die zweimalige Olympiasiegerin mit dem US-Basketballteam zu einer „hochkarätigen Geisel“ werden könne. (BERICHT: Griner eine „hochkarätige Geisel“?)

Dieses Bild soll Brittney Griner in einer russischen Polizeistation zeigen
Dieses Bild soll Brittney Griner in einer russischen Polizeistation zeigen

Brittney Griner überbrückt Pause in der WNBA

Warum sich Griner überhaupt in Russland aufgehalten hatte? Es ist durchaus üblich, dass Spielerinnen die WNBA-Saisonpause mit Spielen in Europa oder Asien überbrücken. Meist aus Geldgründen, da sie nicht annähernd so viel verdienen wie ihre männlichen NBA-Kollegen.

Griner ist dabei alles andere als ein kleiner Name in den USA. Die 2,06 Meter große Texanerin wurde an erster Stelle im Draft 2013 der WNBA gezogen und gilt als einer der besten Basketballerinnen weltweit, womöglich sogar in der Geschichte.

Zudem lebt die 31-Jährige seit neun Jahren offen homosexuell, zeigte ihre Tattoos und fungierte sogar als Model für Männerbekleidung.

„Sie spricht ihre Erfahrungen als lesbische, stolze, schwarze Frau an und repräsentiert damit die offene Gesellschaft. Sie steht für alles, was Putin (Russlands Präsident, Anm. d. Red.) hasst“, wird Christa Wirth, die als Geschichtsprofessorin an der Universität Agder in Norwegen arbeitet, im Tagesanzeiger zitiert.

Griner in einer Reihe mit anderen Vorfällen

Der US-Abgeordneter Colin Allred sieht den Fall Griner in der Reihe anderer Festnahmen von US-Bürgern in Russland.

So wurde Trevor Reed 2019 wegen Widerstands gegen die Polizei zu neun Jahren Haft verurteilt. Bereits 2018 wurde Paul Whelan in Russland wegen des Vorwurfs der Spionage für 16 Jahre in Haft. Die Verurteilten - beides ehemalige US-Marines - bestritten die Vorwürfe.

„Dies ist also nicht das erste Mal in den letzten Jahren, dass ein US-Amerikaner festgenommen und dann entweder ohne Grund oder ohne ausreichende Erklärung festgehalten wurde“, erklärte Allred.

„Russische Strafrechtssystem sehr undurchsichtig“

Doch dabei soll es nicht bleiben: „Mein Büro hat sich mit dem Außenministerium in Verbindung gesetzt, und wir arbeiten mit ihnen zusammen, um zu sehen, wie wir am besten vorankommen. Ich weiß, dass die Verwaltung hart daran arbeitet, Zugang zu ihr zu bekommen.“

Leicht wird das seiner Einschätzung nach nicht: „Das russische Strafrechtssystem ist ganz anders als das unsere, sehr undurchsichtig. Wir wissen nicht viel darüber, wo sie sich gerade in diesem Prozess befindet. Aber sie wird nun schon seit drei Wochen festgehalten - und das ist äußerst besorgniserregend.“

Am meisten Sorgen macht sich aber wohl zweifelsohne Griners Ehefrau Cherelle. Sie wünscht sich nur eins: „Wir warten auf den Tag, an dem wir dich als Familie wieder bei uns haben.“