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Deutsche Basketball-Stars über Olympia: "Richtig wildes Gefühl!"

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Deutsche Basketball-Stars über Olympia: "Richtig wildes Gefühl!"

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„Sie lachen sich immer an, sehr süß“

Nyara Sabally und Leonie Fiebich sind nach Olympia wieder in der WNBA gefordert. Bei SPORT1 blickt das Duo zurück auf Paris, berichtet aus dem Liga-Alltag und dem stetigen Zusammenleben.
Im exklusiven SPORT1-Doppel-Interview mit Nyara Sabally und Leonie Fiebich, sprechen die deutschen WNBA-Spielerinnen von New York Liberty und Olympia-Teilnehmerinnen über deren Titelambitionen und ein Schwesterduell.
Alexander Kortan
Alexander Kortan
Nyara Sabally und Leonie Fiebich sind nach Olympia wieder in der WNBA gefordert. Bei SPORT1 blickt das Duo zurück auf Paris, berichtet aus dem Liga-Alltag und dem stetigen Zusammenleben.

Die beiden deutschen Basketballerinnen Nyara Sabally und Leonie Fiebich haben kaum Zeit zum Verschnaufen. Nach dem Aus bei den Olympischen Spielen in Paris mit der Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen Frankreich steht nun die US-Profiliga WNBA wieder auf dem Programm. Mit ihrem Klub New York Liberty sind die beiden Deutschen bereits in die Liga gestartet.

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Im exklusiven SPORT1-Interview berichten die beiden DBB-Spielerinnen vom Olympia-Erlebnis, der Rückkehr in die USA und verraten, wie man sich bei dem ewigen Zusammensein nicht auf die Nerven geht.

Olympia? „Das war so ein richtig wildes Gefühl“

SPORT1: Sie hatten beide einen vollen Sommer: Erst die Olympia-Premiere mit dem deutschen Nationalteam, dann sofort wieder in die USA für die WNBA mit den New York Liberty. An welche Momente aus den vergangenen Monaten denken Sie besonders gerne?

Nyara Sabally: Ich würde natürlich sagen: Olympia. Die Eröffnungsfeier war richtig cool. Und dann war natürlich auch das erste Spiel richtig cool. Das war so ein richtig wildes Gefühl, dass man da auf dem Feld stehen konnte. Jetzt haben wir noch viel vor in der Saison. Deswegen mal schauen, was wir noch so drauf haben.

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Leonie Fiebich: Ich stimme Nyara da zu. In unseren Fall ist auch extrem cool, dass wir das zusammen erleben durften. Wir gehen ja nicht einfach so durch Olympia und jetzt einfach nur wieder hierher zurück. Dadurch, dass wir die Situation miteinander teilen, macht es das ein bisschen einfacher.

SPORT1: Sie sprechen es an, Sie verbringen seit Monaten mehr oder weniger jeden Tag zusammen. Welche Strategie gibt es, sich da nicht auf die Nerven zu gehen?

Sabally (lacht): Ich glaube, da gibt es keine Strategie. Wie Leo schon gesagt hat, das ist halt richtig cool. Man nimmt das auch nicht für selbstverständlich, dass man da zusammen sein kann. Weil es halt immer cooler ist, das zu zweit zu machen. An unseren freien Tagen versuchen wir uns nicht zu sehen - aber irgendwie sehen wir uns dann trotzdem immer.

Fiebich: Wir geben uns schon Raum, also wir sitzen jetzt nicht die ganze Zeit aufeinander. Aber wir sind ja auch vom Vibe her voll gleich. Wenn wir mal einen Kaffee trinken gehen, dann… wir haben irgendwie die gleichen Ziele.

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Man kann „einfach jederzeit die dümmste Frage stellen“

SPORT1: Nyara ist seit Jahren in den USA und hat schon am College hier gespielt. Für Sie, Leonie, ist dieses Land noch immer relativ neu. Wie hat Nyara dabei geholfen, hier anzukommen?

Fiebich: Gar nicht (lacht). Also meine ersten Wochen hier waren eine richtige Umgewöhnung. Ich glaube, da bin ich überall mit Nyara hingegangen. Sie musste mir viele Sachen zeigen und erklären. Und gerade auch hier in der WNBA läuft ja alles ein bisschen anders ab als in Europa. Basketballerisch und auch alles drum herum. Deswegen war es schon cool, jemanden zu haben, dem man einfach jederzeit die dümmste Frage stellen kann.

SPORT1: Wie hat Leonie es geschafft, in so kurzer Zeit eine so tragende Rolle in dieser Liga zu spielen?

Sabally: Sie macht das super, da kann sich keiner beschweren, was sie hier leistet. Für mich ist sie halt auch irgendwie kein Rookie. Klar, hier in der Liga ist sie neu, aber sie spielt schon so lange professionell. Im Endeffekt ist es auch nur Basketball am Ende des Tages. Sie ist schon lange Profi und das sieht man auch auf dem Feld.

SPORT1: Leonie, Sie sind in die Startaufstellung gekommen, weil sich Betnijah Laney-Hamilton verletzt hat. Sie ist jetzt wieder fit und Sie sind noch immer drin. Was hat sich in der Zwischenzeit verändert?

Fiebich: Ich glaube, dass sie auch wieder zurück in die Starting-Five kommen wird. Wir geben ihr einfach gerade ein bisschen Zeit, um wieder reinzukommen. Es ist nicht einfach, aus einem Monat Verletzungspause wieder in Game-Shape zu kommen. Das nimmt ihr einfach auch so ein bisschen den Druck. Und für mich heißt es einfach, weiter meine Rolle auszufüllen, Defense spielen und Energie bringen, egal ob von der Bank oder als Starterin.

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Fiebich: Statistik ist mir eigentlich relativ egal“

SPORT1: Sie haben eine überragende Plus-Minus-Statistik, mit +12,6 die beste aller Starterinnen in der Liga. Bedeutet Ihnen das etwas?

Fiebich: Ne, gar nicht. Statistik-Sachen und so, das ist mir eigentlich relativ egal. Für mich zählt das, was man auf dem Feld sieht und wie es sich anfühlt. Und solange ich irgendwie dem Team helfen kann, bin ich happy.

SPORT1: Sie sind in der WNBA technisch gesehen eine Anfängerin, haben ja aber auch die Erfahrung einer zweimal zur MVP in Spanien gewählten Spielerin. Hat Ihnen das zum Start geholfen? Zählte das für Ihre neuen Teamkolleginnen? Oder haben Sie bei Null angefangen?

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Fiebich: Ich habe von Null angefangen, ehrlich gesagt. Ich glaube, ich musste mir meinen Respekt hier auch erarbeiten im Team, bei den Coaches und bei meinen Mitspielerinnen. Europäischer Basketball ist hier in der Liga und bei den Amerikanern nicht so angesehen. Das war mir aber vorher schon klar.

Sabally-Ansage: „Wir wollen eine Championship gewinnen“

SPORT1: In der Hauptrunde stehen noch acht Partien an, Sie sind bereits für die Playoffs qualifiziert und Spitzenreiterinnen. Welche Ziele gibt es für Sie persönlich und als Team?

Sabally: Unser Ziel als Team ist relativ klar. Wir wollen eine Championship gewinnen dieses Jahr und ich finde, es ist auch echt möglich mit der Squad, die wir haben. Für mich ist es: Jedes Spiel einfach ein bisschen zu wachsen und das Beste zu geben, was ich kann und dem Team zu helfen, Spiele zu gewinnen.

Fiebich: Ja, das Teamziel ist klar, das hat Nyara schon gesagt. Und persönlich will ich Energie bringen, Positivität bringen. Es wird jetzt nochmal schwer, die letzten Spiele so zu Ende zu bringen und dann in die Playoffs zu starten. Wenn wir gute Stimmung im Team haben, dann wird das gut.

SPORT1: Zwei dieser acht Spiele sind in Dallas gegen die Wings. Dort spielt Satou Sabally, Ihre Schwester. Inwiefern ist es noch immer etwas Besonderes, gegen sie aufzulaufen?

Sabally (lacht): Ich finde es cool... Oh Gott, wie oft ich diese Frage in den letzten Wochen gehört habe. Nein, aber es ist echt cool auch für unsere Familie. Die bleiben alle wach und schauen die Spiele. Es ist halt auch nichts, was man oft hat, deswegen ja, das ist cool. Und dann eben auch gegen sie zu spielen und sie auf dem Feld zu sehen, das ist immer lustig. Wir labern immer viel.

Fiebich: Ja, und sie lachen sich immer gegenseitig an. Sehr süß.

SPORT1: Glauben Sie, die Wings schaffen es noch in die Playoffs?

Sabally: Ich hoffe es. Sie haben ein sehr talentiertes Team, definitiv. Also das ist ohne Frage ein sehr gefährliches Team. Die müssen jetzt noch mal ran, wenn sie es schaffen wollen. Klar, ich hoffe, sie schaffen es.

Frauen-Sport? „Es ist noch viel Luft nach oben“

SPORT1: Sie spielen in einer Liga, die stark wächst. Wie Frauen-Sport allgemein enorme Aufmerksamkeit bekommt. Ist gerade die beste Zeit, Athletin zu sein?

Fiebich: Schwere Frage. Ich glaube, es entwickelt sich gut. Es ist aber noch viel Luft nach oben. Man muss immer bedenken, dass wir die ganze Zeit schon hier waren und jetzt erst die Aufmerksamkeit kriegen. Leute tun so, als würde es jetzt erst losgehen, aber es ist schon die letzten Jahre so gewesen. Ich habe nichts als Respekt vor den Frauen, die das vor uns gemacht haben und die sich da durchgekämpft haben, ohne Aufmerksamkeit und ohne genug Geld etc. Respekt an sie von uns.

SPORT1: Was ist Ihre Erklärung, warum gerade jetzt?

Sabally: Ich würde sagen, ein großer Teil hat mit Social Media zu tun. Und auch die Medien stecken mehr Aufmerksamkeit in Frauenbasketball. Das Talent, wie Leonie gesagt hat, war schon immer da. Ich meine, wenn man die Spiele von damals schaut... oh, mein Gott. Das sind ja echt Legenden, die wir kennen, aber viele kennen sie nicht. Jetzt ist es halt erst so, dass die Medien dem ein bisschen Aufmerksamkeit schenken. Und klar, wenn du es den Leuten zeigst, dann werden Sie auch zuschauen, weil es echt ein cooler Sport ist. Es macht Spaß, ist cool zu sehen.