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Deutschland-Gegner giftet nach Aus! "Der Sieg war nicht erlaubt"

Slowenien giftet nach Aus

Slowenien fliegt gegen Deutschland im Viertelfinale aus der Basketball-EM - und schimpft heftig über die Schiedsrichter. Selbst die Medien erheben schwere Vorwürfe.
Luka Doncic und Co. waren mit der Schiedsrichter-Leistung nicht zufrieden
Luka Doncic und Co. waren mit der Schiedsrichter-Leistung nicht zufrieden
© IMAGO/NurPhoto
Slowenien fliegt gegen Deutschland im Viertelfinale aus der Basketball-EM - und schimpft heftig über die Schiedsrichter. Selbst die Medien erheben schwere Vorwürfe.

Deutschland steht im Halbfinale der Basketball-EM - und Slowenien kann es kaum fassen. Spieler, Trainer und Medien des unterlegenen DBB-Gegners schimpften nach dem Turnier-Aus teils heftig über die Schiedsrichter der Partie.

Der eindeutige Tenor: Beim deutschen Kontrahenten fühlt man sich betrogen. Im Mittelpunkt der Kontroverse stand der beste Spieler der Partie, Superstar Luka Doncic.

Dieser hatte sich schon recht früh im Spiel (91:99) vier persönliche Fouls eingehandelt, wie einige seiner Teamkollegen auch war er daher eingeschränkt in seinen Möglichkeiten.

„Schämt euch”: Doncic ist entsetzt

Zu seinem Entsetzen wurde der NBA-Profi der Los Angeles Lakers bereits nach zwei Minuten zum ersten Mal bestraft und bekam ein Technisches Foul. „Das sollte in einem Viertelfinale wirklich nicht passieren, er hätte eine Verwarnung geben sollen. Wir spielen um ein Halbfinale, ich weiß wirklich nicht, wie sie diese Entscheidung getroffen haben“, schimpfte er später.

Mehrfach betonte Doncic (39 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists), dass er sich nicht zu den Unparteiischen äußern wolle - um es dann doch zu tun: „Ich hatte vier persönliche Fouls zu Beginn des dritten Viertels, das ist mir in meinem Leben noch nie passiert.“

Schon unmittelbar nach der Partie soll Doncic zu einem Schiedsrichter gegangen sein und diesen mit den Worten „Schämt euch“ bedacht haben. Das zumindest berichtet die slowenische Zeitung Ekipa.

Slowenien-Trainer: „Müssen uns bei Deutschland entschuldigen“

Sehr deutlich wurde auch Cheftrainer Aleksander Sekulic auf der Pressekonferenz nach der Partie. In einem beachtlichen Monolog zeigte er sich zum einen als fairer Verlierer („Glückwunsch an Deutschland“), konnte zum anderen aber seinen Ärger über die Referees auch nicht verbergen.

„Es schmerzt mich sehr, dass wir heute so wenig Respekt bekommen. Es schmerzt mich, weil ich sehe, wie sehr die Spieler im Umkleideraum leiden”, sagte Sekulic: „Wir haben großartigen Basketball gespielt, ich denke, wir waren die bessere Mannschaft.“

Dann sagte er mit tiefem Sarkasmus: „Ich vermute, wir müssen uns dafür entschuldigen, dass wir so eine schmutzige Mannschaft sind, die im letzten Viertel so viele Fouls macht. Vor allem gegen Deutschland.“

Auch Doncic Teamkollege Alen Omic war außer sich: „Wir können so nicht Basketball spielen. Unser bester Spieler wird nicht so geschützt, wie er es verdient hätte. Er hat innerhalb von zehn bis 15 Minuten drei Fouls kassiert. Was soll das? Er ist der beste Spieler des Turniers. Alle kommen, um ihn zu sehen.“

Das erste Technische Foul für Doncic früh in der Partie hätte „den gesamten Spielverlauf verändert. Für mich ist das nicht normal“, erklärte Omic und verwies auf die Vielzahl an Freiwürfen für Deutschland (37, Slowenien 25). „Wir sind seit zwei Monaten hier, weit weg von unseren Familien, wir wollen gewinnen, und dann passiert so etwas. Wir konnten so nicht gewinnen.“

Presse giftet: „Der Sieg war nicht erlaubt“

Mit ihrer Meinung standen Spieler und Trainer nicht alleine da. Auch die heimische Presse zog ein eindeutiges Fazit.

Die Zeitung Delo schrieb beispielsweise von einem „Horror-Abend“ und titelte außerdem: „Die wütenden Blicke der Slowenen sagten alles, der Sieg war nicht erlaubt.“

Die gesamten 40 Minuten hätten sich die Referees auf die Seite der Deutschen gestellt, heißt es da - zumindest habe dies das Spiel aber nicht direkt entschieden.

Slowenien habe einen „gladiatorischen Kampf“ abgeliefert, aber „ihre Nerven wurden von den Schiedsrichtern mit einer Reihe von grenzwertigen Entscheidungen auf die Probe gestellt.“