Ein litauischer Fan hat nach den rassistischen Rufen seiner Landsleute im Duell mit Deutschland bei der Basketball-EM am Samstag nun für eine große Geste gesorgt. Er stellte sich beim Aufwärmen für die Partie des DBB-Teams gegen Großbritannien extra direkt hinter die deutsche Bank und hatte eine Botschaft dabei.
Basketball-EM: Große Geste nach Rassismus-Eklat - Litauen-Fan wendet sich an Schröder
Schröder reagiert auf Fan-Geste
Er breitete seine Litauen-Flagge aus und zeigte auch einen Text. Dort stand: „Dennis, wir lieben dich. Es macht keinen Unterschied, ob du weiß oder schwarz bist. Es gibt keinen Platz für Rassismus in unseren Herzen. Wir entschuldigen uns, wenn wir deine Gefühle verletzt haben.“
Dennis Schröder bekam die Geste mit und bedankte sich: „Das ist wirklich stark. Am Ende des Tages geht es da nicht um mich oder meine Person. Es geht um die ganze Welt, dass das nicht mehr so passiert. Ich habe viel in meinem Leben schon durchgemacht, um mich geht es also nicht. Aber ich finde es geil, dass die Fans am Start sind, mich supporten. Mir haben auch viele geschrieben. Da bedanke ich mich natürlich bei jedem einzelnen.“
Was war zuvor passiert? Schröder verriet direkt nach der dritten Vorrundenpartie gegen Litauen, dass einige Fans auf dem Weg in die Kabine „Affengeräusche“ in seine Richtung gemacht haben. Zunächst befand der deutsche Kapitän zwar auf die Stimmung angesprochen: „Es war geil. Auch eine geile Atmosphäre. Die litauischen Fans reisen immer mit.“
Handgemenge zwischen Deutschland und Litauen
Doch „zur Halbzeit haben sie aber Affengeräusche gemacht und das ist eine Sache, die ich nicht akzeptieren kann. Rassismus auf dieser Welt, das gehört nicht hier hin.“
Aufgrund der Szenen kam es auch zwischen den Teams auf dem Weg in die Kabinen zu einem Handgemenge. Laut der Auskunft von litauischen Journalisten vor Ort in Tampere sollen die Spieler ihre Fans zunächst in Schutz genommen haben.
Nach den rassistischen Vorfällen gegen Schröder hat ein Fan bei der EM Hallenverbot erhalten. Wie der Verband FIBA Europe mitteilte, sei der Zuschauer, der Schröder am Samstag beleidigt hatte, durch Bilder der Sicherheitskameras identifiziert worden. In der Folge wurde der Person der Zugang zu allen weiteren EM-Partien untersagt.
Nach den Szenen in der Halle wurde es zudem auch in den Sozialen Medien ekelhaft. Schröders Frau Ellen machte Morddrohungen öffentlich.
„Leider sind solche Anfeindungen, gerade wenn man in der Öffentlichkeit steht, allgegenwärtig“, schrieb sie bei Instagram.