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Darts-WM 2022: Gabriel Clemens bei SPORT1 über Fallon Sherrock, Clayton & Schmutzler

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Darts-WM 2022: Gabriel Clemens bei SPORT1 über Fallon Sherrock, Clayton & Schmutzler

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Clemens: „...dann bin ich schon glücklich“

Kurz vor Beginn der Darts-WM spricht Gabriel Clemens über die anstehende Aufgabe, seine deutschen Mitkonkurrenten und er verrät, gegen wen er nicht spielen möchte.
Was für ein Auftritt von Fallon Sherrock beim Grand Slam. Gabriel Clemens fehlt noch ein Leg für die nächste Runde, da packt die Queen of the Palace das 170er-Finish zum Sieg aus.
Jana Wosnitza
Jana Wosnitza
Stefan Junold
Stefan Junold
von Jana Wosnitza, Stefan Junold

Es war das Highlight aus deutscher Sicht bei der Darts-WM 2021!

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Gabriel Clemens setzte sich in einem Krimi gegen den damaligen Titelverteidiger Peter Wright durch und zog als erster Deutscher überhaupt ins Achtelfinale einer PDC-Weltmeisterschaft ein.

Dieses Jahr geht die nationale Nummer eins noch höher gesetzt ins Turnier. Doch der „German Giant“ muss sich noch ein wenig gedulden. Clemens trifft erst am 23. Dezember in seinem Zweitrundenmatch entweder auf Lewy Williams oder Toyokazu Shibata. (Darts-WM 2022 LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM und im LIVETICKER)

Im SPORT1-Interview erklärt der 38-Jährige, welche Ziele er sich für das Highlight im Alexandra Palace gesetzt hat, wie er über die Niederlage gegen Fallon Sherrock beim Grand Slam of Darts denkt und welchen Gegner er nicht bekommen möchte.

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SPORT1: Wie geht es Ihnen und wie läuft die Vorbereitung?

Gabriel Clemens: Mir geht es gut, allen Personen um mich herum auch. Die Vorbereitungen laufen, ich trainiere viel. Von daher alles voll im Plan.

Clemens über seine Vorbereitung

SPORT1: Inwiefern ist die Vorbereitung auf die WM anders als die auf andere Major-Turniere?

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Clemens: Eigentlich ist die Vorbereitung immer gleich. Vor der WM hat man noch ein wenig mehr Zeit. Ich habe bis zu meinem ersten Spiel sogar drei Wochen ohne Turnier. Ansonsten trainiere ich so viel wie sonst, da ändere ich nichts. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)

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SPORT1: Ihr erstes Spiel ist am 23. Dezember. Wann reisen Sie nach London?

Clemens: Der Plan ist, am 20. Dezember anzureisen. Wir müssen vorher einen Test machen und so lange in Quarantäne, bis das Ergebnis da ist.

SPORT1: Wird auch Ihre Freundin wieder mitreisen?

Clemens: Ja, wie in den letzten Jahren wird meine Freundin bei mir sein.

SPORT1: Wie werden Sie bis dahin die WM verfolgen? Schauen Sie sich die Spiele an, insbesondere das, aus dem sich Ihr Gegner ergibt?

Clemens: Ich werde mir natürlich einige Spiele anschauen. Sicherlich nicht alle, dafür werde ich mein Training nicht unterbrechen. Abends werde ich das ein oder andere Spiel verfolgen.

Auftakt der Darts-WM: „Bin der Favorit“

SPORT1: Wie schätzen Sie Ihre erste Aufgabe in der 2. Runde ein?

Clemens: Ich bin mit Sicherheit der Favorit. Ich bin der gesetzte Spieler. Lewy Williams hat sich nicht um sonst im ersten Jahr für die Weltmeisterschaft qualifiziert, was auf jeden Fall eine gute Leistung ist. Von daher muss man gewarnt sein. Zu Shibata kann ich ehrlich gesagt nicht viel sagen, da man über ihn nicht so viel findet. Ich habe ein bisschen recherchiert und nur rausgefunden, dass er ein sehr guter E-Dart-Spieler ist. Man wird sehen, wer gegen mich spielt und dann muss ich einfach meine Leistung bringen.

SPORT1: Wie sieht so eine Recherche denn aus? Über Google und Co. oder haben Sie andere Quellen?

Clemens: Genau, über die üblichen Suchmaschinen.

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SPORT1: Im zweiten Match könnten Sie auf Jonny Clayton, einen der Favoriten treffen…

Clemens: Da wäre ich Außenseiter. Aber auch Jonny Clayton muss erstmal sein Zweitrundenmatch gewinnen. Das ist noch Zukunftsmusik, darüber kann man sich nach der 2. Runde Gedanken machen.

„...dann kann ich jedem gefährlich werden.“

SPORT1: Sie könnten den Sprung unter die besten 20 der Weltrangliste schaffen. Letztes Jahr waren Sie im Achtelfinale. Was ist diesmal Ihr Ziel?

Clemens: Das wird man sehen. Wichtig ist, dass ich gut vorbereitet bin. Dafür trainiere ich jeden Tag sehr viel. Wenn ich dann mein Spiel ans Board bekomme, dann kann ich jedem gefährlich werden. Das ist mein Ziel.

SPORT1: Sie arbeiten seit fast zwei Jahren mit einem Mentaltrainer zusammen. Was sind die Tipps, die er Ihnen mitgibt?

Clemens: Da geht es um vieles. Mittlerweile ist er auch ein guter Freund von mir. Es tut mir gut, mit ihm zu reden und zu arbeiten. Da gibt es ein paar Kniffe, wie man wieder runterfahren kann, seinen Puls gerade in Drucksituationen wieder herunterbekommt. Das hilft mir schon.

SPORT1: Ist es für Sie eine Drucksituation, als deutsche Nummer eins am Start zu sein?

Clemens: Nein, ich war auch letztes Jahr die Nummer eins. Insofern hat sich nicht viel geändert. (Darts: PDC Order of Merit - die aktuelle Weltrangliste)

Drohungen nach Niederlage gegen Sherrock

SPORT1: Sie könnten der beste deutsche Darts-Spieler aller Zeiten werden. Schon Top 20 wären eine sehr starke Leistung. Haben Sie einen Traum, was das angeht?

Clemens: Ich habe eigentlich keine Ziele, was Rankings angeht. Ich will einfach gut Darts spielen, davon leben können. Wenn ich meinen Kühlschrank voll bekomme und im Winter die Heizung funktioniert, bin ich schon sehr glücklich.

SPORT1: Zuletzt haben Sie gegen Fallon Sherrock eine bittere Niederlage kassiert. War das eine Niederlage wie jede andere oder hatte sie größere Auswirkungen auf Sie?

Clemens: Im Endeffekt war es eine Niederlage wie jede andere. Natürlich war es eine unglückliche Niederlage, da ich beim Grand Slam mit 13 gewonnenen Legs von 15, die man in der Vorrunde gewinnen kann, ausgeschieden bin. Aber man kann Fallon Sherrock nur gratulieren und den Hut vor ihr ziehen. Sie hat die Highfinishes im richtigen Moment gespielt und das Match verdient gewonnen.

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SPORT1: Sherrock hat sich in der Darts-Szene weiter etabliert. Was macht sie so stark?

Clemens: Sie ist sehr cool und spielt unter Druck richtig gut. Wenn sie dann einfach mal so ein Highfinish dabei hat, muss man den Hut davor ziehen.

SPORT1: Wayne Mardle hat für sie eine Wild Card für die Premier League gefordert. Wie stehen Sie zu dem Thema?

Clemens: Ich bin da ganz neutral. Ich bin da die Schweiz. (lacht)

SPORT1: Nach der Niederlage gegen Sherrock haben Sie von Drohungen gegen Sie und Ihre Familie berichtet. War das das erste Mal der Fall und wie gehen Sie damit um?

Clemens: Das ist schon öfter vorgekommen. Es sind wirklich ganz wenige. Die meisten Nachrichten sind positiv. Von daher darf man das nicht überbewerten. Es war mir danach, das mal öffentlich zu machen, dass nicht nur alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Aber das gibt es leider immer wieder in vielen Sportarten.

Schmutzler fordert Meikle

SPORT1: Blicken wir nun auf die anderen deutschen Starter bei der WM. Was trauen Sie Fabian Schmutzler gegen Ryan Meikle zu?

Clemens: Er hat schon auf der Development Tour gut gespielt und sich nicht umsonst qualifiziert. Man muss beachten: Er ist 16 Jahre alt, spielt zum ersten Mal im Ally Pally – man sollte ihm nicht zu viel Druck machen. Er soll es genießen und wenn es dann auch noch erfolgreich ist – umso besser. Aber er soll locker in das Spiel reingehen.

SPORT1: Haben Sie ihm schon Tipps gegeben?

Clemens: Nein, ich habe ihn persönlich noch nie kennengelernt. Nachdem er sich qualifiziert hatte, haben wir ein bisschen hin- und hergeschrieben. Aber Tipps braucht er glaube ich auch nicht.

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SPORT1: Letztes Jahr hatten Sie das deutsche Duell gegen Nico Kurz. Nun treffen Florian Hempel und Martin Schindler aufeinander. Wie geht dieses Match aus?

Clemens: Es ist natürlich bitter, dass es so ein Los gibt. Es ist schwierig, gegen einen Deutschen zu spielen. Ich habe es letztes Jahr auch erlebt, gegen einen Freund zu spielen. Ich werde es mir wahrscheinlich nicht einmal anschauen, da ich beide mag und einfach lieber danach das Ergebnis lese. Ich drücke beiden die Daumen und hoffe, dass sie ein gutes Spiel machen und die Zuschauer am Fernseher unterhalten. Der Bessere soll gewinnen.

Das hält Clemens vom deutschen Duell

SPORT1: Wie schafft man es, vom Kumpel- in den Konkurrentenmodus auf der Bühne umzuschalten?

Clemens: Das ist natürlich nicht einfach, da man viel miteinander reist und in Hotels zusammen ist. Aber im Endeffekt ist es unser Beruf. Wir sind Profi-Sportler. Jeder muss für seinen eigenen Geldbeutel kämpfen und von daher werden es beide mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen.

SPORT1: Florian Hempel hat uns von der deutschen Trainingsgruppe mit Ihnen erzählt. Inwiefern können Sie von den jüngeren und unerfahreneren Spielern profitieren?

Clemens: Sie fordern mich richtig. Alle Deutschen, die momentan auf der Tour sind, spielen hervorragend Darts. Es ist immer gut, wenn man starke Trainingspartner hat. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Darts-WM)

SPORT1: Was würden Sie denn Ihrem jüngeren Ich vor dem ersten Spiel im Ally Pally mitgeben?

Clemens: Das ist eine gute Frage. Ich war beim ersten Mal schon ein, zwei Tage vorher in London und habe mir mit Robi (Robert Marijanovic, Anm. d. Red.) alles angeguckt. Das ist wichtig zu wissen, wo sich alles befindet und wo man hinlaufen ist.

SPORT1: Gibt es etwas, worauf freuen Sie sich am meisten in London freuen?

Clemens: Nein, ich freue mich nicht speziell auf England. Das Wetter ist auch nie so toll, gerade an Weihnachten. Zudem sehen wir von der Stadt meist nicht viel. Aber ich freue mich auf die Fans. Ally Pally mit Zuschauern ist einfach ein unbeschreibliches Erlebnis. Und auf die Fahrt den Berg rauf zum Ally Pally, da kommt immer ein Kribbeln auf, wenn man das altehrwürdige Gebäude sieht.

Clemens will Duell mit Ratajski vermeiden

SPORT1: Wer ist Ihr Favorit und Ihr Geheimtipp, wenn es um den WM-Titel geht?

Clemens: Da kann man immer dieselben Namen nennen. Favoriten sind Gerwyn Price, Michael van Gerwen und Peter Wright. Und mit Ryan Searle, der zuletzt ins Finale gekommen ist, gibt es einen, der für eine Überraschung sorgen kann. Dabei sind auch Krzysztof Ratajski und Jonny Clayton zu nennen. Es ist sehr offen dieses Jahr.

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SPORT1: Van Gerwen hat dieses Jahr keinen einzigen Major-Titel gewonnen. Macht ihn das dieses Jahr noch gefährlicher im Ally Pally?

Clemens: Das weiß ich nicht. Er verliert Spiele, die wirklich sehr gut sind, teilweise mit Averages von über 100 von ihm. Er spielt immer noch fantastisch und hatte das ein oder andere Momentum dieses Jahr nicht auf seiner Seite. Aber das kann im Ally Pally wieder anders sein.

SPORT1: Gibt es einen Gegner, dem Sie lieber aus dem Weg gehen würden?

Clemens: Nach letztem Jahr brauche ich Ratajski nicht unbedingt wieder. Aber ich glaube, der ist auch weit weg. (grinst)

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