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Darts-WM 2025: Debütant schwärmt: "Es war ein unglaublich schönes Gefühl“

WM-Star: „unglaublich schönes Gefühl“

Kai Gotthardt blickt auf seine Auftritte bei der Darts-WM zurück. Im Gespräch mit SPORT1 bewertet „The Tunnel“ auch die Leistung von Ricardo Pietreczko.
Kai Gotthardt fliegt gegen Stephen Bunting aus dem Turnier. Der deutsche Dartprofi ging gegen den Weltranglisten 8ten in Führung, doch nach dem sich Bunting warm gespielt hat, gab es keine Chance mehr für Gotthardt das Match zu gewinnen. Somit fliegt der nächste Deutsche aus dem Turnier.
Kai Gotthardt blickt auf seine Auftritte bei der Darts-WM zurück. Im Gespräch mit SPORT1 bewertet „The Tunnel“ auch die Leistung von Ricardo Pietreczko.

Dieser Moment ist wohl allen Darts-Fans in Erinnerung geblieben: Der Barrel-Bruch des Deutschen WM-Debütanten Kai Gotthardt zählte mit Sicherheit zu den kuriosesten Szenen im Ally Pally. Unbeeindruckt von diesem irren Zwischenfall kämpfte er sich in die zweite Runde bei der Darts-WM, dann war gegen den Engländer Stephen Bunting Endstation - die umkämpfte Partie verlor „The Tunnel“ mit 1:3.

Im SPORT1-Interview blickt Gotthardt auf die WM zurück und ordnet dabei auch die Leistung von „Pikachu“ ein, der am Montagnachmittag Nathan Aspinall mit 0:4 in den Sätzen unterlag. Gotthardt begleitete die Partie am SPORT1-Mikrofon und kam zu seinem Debüt als Co-Kommentator.

Darts-WM: Pietreczko scheidet gegen Aspinall aus

SPORT1: Herr Gotthardt, mit Ricardo Pietreczko ist der letzte Deutsche ausgeschieden. Wie bewerten Sie seine Leistung?

Kai Gotthardt: Es ist schwer für ihn jetzt, daran wird er erst einmal zu knabbern haben. Er hat trotzdem eine gute Leistung abgerufen und ist weit gekommen. Darauf kann er aufbauen.

SPORT1: Auf der Bühne hatte es „Pikachu“ gegen Aspinall nicht leicht, schon bei seinem Walk-on wurde er von den Fans ausgebuht. Anschließend schien er den Fokus etwas verloren zu haben. Können Sie dieses Gefühl beschreiben?

Gotthardt: Auf der Bühne hatte er es nicht leicht. Ausgebuht. Mir ging es genauso, als ich gegen Stephen Bunting die Doppel-8 nicht getroffen habe. Es ist schwer, wieder ins Spiel zu finden, man muss fokussiert bleiben. Es ist schwierig. Er hatte leider das Spiel schon abgeschrieben, er hat gemerkt, dass gar nichts geht. Er hatte keinen Score, kein Gefühl. Er hat versucht, das Beste daraus zu machen, noch ein bisschen eine Show zu machen – oder wie man es nennen mag.

SPORT1: Ist Ihnen das auch schon einmal widerfahren?

Gotthardt: Das hatte ich zum Glück noch nicht. Aber wenn es mal so ist, dann kann man leider Gottes auch nichts daran ändern.

WM-Fazit: „Ein bisschen enttäuschend“

SPORT1: Wie fällt Ihr Fazit für das Abschneiden der Deutschen bei der WM aus?

Gotthardt: Die Gesamtbilanz ist dieses Jahr ein bisschen enttäuschend. Gaga und Martin sind als die beiden deutschen gesetzten Spieler nicht weit gekommen. Es lässt sich aber dennoch darauf aufbauen. Wir waren das erste Mal mit sechs Deutschen dabei. Das wird in der Zukunft hoffentlich noch mehr.

SPORT1: Wie wichtig ist es, dass man aus deutscher Sicht in Zukunft noch besser und erfolgreicher vertreten ist?

Gotthardt: Das wäre natürlich unheimlich wichtig. Es würde viel mehr Aufsehen erregen, wenn mehr Deutsche in London dabei wären. Viel mehr Menschen würden sich dafür interessieren. Da fängt es schon mal an.

Die erste WM? „Ein unglaublich schönes Gefühl“

SPORT1: Wie fällt ihr persönliches Fazit aus? Schließlich waren Sie zum ersten Mal im Ally Pally mit von der Partie.

Gotthardt: Es war ein unglaublich schönes Gefühl, hat sehr viel Spaß gemacht. Ich hätte gerne noch einen Sieg mehr mitgenommen, aber es lässt sich auf meiner Leistung aufbauen. Das ist die Hauptsache.

SPORT1: Die Performance sollte auf jeden Fall Mut machen. Wie stehen Ihre Chancen, in Zukunft mit den besten der Welt mithalten zu können?

Gotthardt: Ich hoffe es auf jeden Fall. Ich glaube an mich. Das Potenzial ist da, ich muss natürlich noch mir arbeiten. Jetzt gucke ich, dass ich mir im Januar erstmal die Tour-Card sichere, dann schauen wir weiter.

Owens Drama um die Tour-Card

SPORT1: Die Tour-Card konnte sich Robert Owen nach einem dramatischen Hin oder Her doch noch sichern, eine irre Geschichte. Wie haben Sie das miterlebt?

Gotthardt: Ich habe alles mitverfolgt. Es ist echt Wahnsinn, wie er sich da durchgebissen hat. Natürlich ist er nachgerückt, nur weil einer ausgeschlossen wurde. Das ist glücklich, damit fängt es schon an. Dann drei Spiele zu gewinnen und die Tour-Card zu halten, ist phänomenal. Das hat er sich verdient. Schade, dass es gegen Callan Rydz nicht gereicht hat. Trotzdem glaube ich, dass die WM mehr als gut für ihn gelaufen ist.

SPORT1: Die WM ist auch für Sie gut gelaufen, aber der Moment mit dem gebrochenen Barrel bleibt unvergessen. War das Ihr kuriosester Moment?

Gotthardt: Das Kurioseste war natürlich, als mein Dart gebrochen ist. Das muss man ehrlicherweise sagen, sonst fällt mir erstmal nichts ein. Aber es sind auch viele gesetzte Spieler raus und viele Überraschungen sind noch mit dabei.

Tour-Card? Gotthardt gibt sich kampfeslustig

SPORT1: Apropos Überraschungen. Wie stehen die Chancen, dass wir in den kommenden Jahren einen deutschen Weltmeister miterleben?

Gotthardt: Wir wollen es hoffen, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Die Hoffnung ist auf jeden Fall da.

SPORT1: Zum Weltmeistertitel ist es noch ein langer Weg. Wie lauten Ihre Ziele für das kommende Jahr?

Gotthardt: Mein Ziel ist es, auf jeden Fall die Tour-Card zu holen. Ich gehe positiv dran. Ich weiß, dass ich es kann. Auch vom Spielerischen her, das habe ich oft genug bewiesen. Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu. Ich werde mein Bestes geben und die Tour-Card hoffentlich holen.

SPORT1: Zu guter Letzt: Was hat es mit Ihrem Spitznamen „The Tunnel“ auf sich?

Gotthardt: Es ist auf Gotthardtunnel in der Schweiz zurückzuführen, aber auch, weil ich immer so im Tunnel bin – und man es mir einfach ansieht.

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