Das Verhalten der Fans war nach dem Krimi-Sieg von Ricardo Pietreczko in der zweiten Runde der Darts-WM wieder einmal ein großes Thema. Die Zuschauer im Ally Pally machten in der entscheidenden Phase des 3:2-Erfolgs des Deutschen gegen Dave Chisnall lautstark auf sich aufmerksam.
Darts-WM 2026: "Jeder Spieler hasst das" - Pikachu reagiert auf Fan-Verhalten
Pikachu: „Jeder Spieler hasst das“
Sie stimmten nicht nur die üblichen Fangesänge an, sondern buhten und pfiffen in bestimmten Situationen. Dies ging so weit, dass „Pikachu“ in einem entscheidenden Moment im vierten Satz, den sein englischer Kontrahent anschließend holte, bei 40 Punkten Rest ein wenig verzweifelt war, da er sich nicht mehr konzentrieren konnte.
„Das ist richtig. Da war auch das Publikum ein Thema, weil sie bei meinen Würfen, gerade bei meinen Checkdarts, reingepfiffen haben“, bestätigte Pietreczko bei der Pressekonferenz auf SPORT1-Nachfrage. (Darts-WM vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1)
Pikachu appelliert an Darts-Fans
Der 31-Jährige betonte jedoch auch: „Aber am Ende war es ein 50:50-Ding, weil die deutschen Fans bei Chizzy reingepfiffen haben – auch wenn das nicht schön ist. Ich sage es immer wieder: ‚Unterlasst das einfach, das ist nicht schön.‘“
Tatsächlich kippte die Stimmung während des Matches mehrfach. In der Anfangsphase, in der Pietreczko mit 2:0 in Sätzen in Führung ging, verhielt sich das Publikum verhältnismäßig ruhig. Erst nach dem Anschluss von Chisnall, dessen zahlreiche 180er die Menge immer wieder anheizten, griffen die Zuschauer akustisch ein.
„Pfiffe sind noch einmal extremer als Buhrufe, weil die schrill im Ohr sind und die Konzentration stören“, erklärte die deutsche Nummer zwei im SPORT1-Interview.
Van Duijvenbode und De Decker nach Vorfällen raus
Pietreczko und Chisnall sind nicht die ersten, die bei dieser Weltmeisterschaft vom Publikum im Alexandra Palace beeinflusst wurden. Am Samstagnachmittag schied Dirk van Duijvenbode aus, nachdem Fans aufgrund der Einblendung niederländischer Fans auf den Leinwänden gebuht hatten.
„Das Publikum ist immer ein Thema. Das Buhen ist kein Problem, aber das Pfeifen stört die Konzentration. Ich denke, jeder Spieler hasst das“, betonte „Pikachu“ auf der PK. Er habe nicht das Gefühl, dass das Problem massiver geworden sei und erklärte, dass es unter den Spielern im Rahmen eines Matches kein Gesprächsgegenstand sei: „Wir sprechen darüber nicht hinter der Bühne.“
Wie man das Problem in den Griff bekommen kann? „Vielleicht mehr Security bei den Fans. Gegen einzelne Pfiffe kann man aber wenig machen“, sagte Pietreczko.