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Darts-WM: Bitteres WM-Aus für Schindler - in nur 23 Minuten

Bitteres WM-Aus für Schindler

Martin Schindler scheitert bei der Darts-WM in der 3. Runde. Gegen Ryan Searle kann die deutsche Nummer eins keinen einzigen Satz gewinnen.
Ryan Searle bezwingt Martin Schindler mit 4:0 und steht im Achtelfinale der Darts-WM. Im SPORT1-Interview zeigt er sich selbst überrascht, wie glatt es ging.
Martin Schindler scheitert bei der Darts-WM in der 3. Runde. Gegen Ryan Searle kann die deutsche Nummer eins keinen einzigen Satz gewinnen.

Martin Schindler ist bei der Darts-WM (vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1) ausgeschieden! Die deutsche Nummer eins hat sein Drittrundenmatch gegen Ryan Searle innerhalb von 23 Minuten mit 0:4 in Sätzen verloren.

Schindler spielte nur einen Average von 89,89 Punkten gepaart mit einer Checkoutquote von 13,3 Prozent. „Es lag an der Doppelquote, das muss man klar sagen, da hat er unter seinen Möglichkeiten gespielt“, analysierte SPORT1-Experte Max Hopp und fügte hinzu: „Ich möchte mein Mitgefühl mit Martin aussprechen, denn als er von der Bühne ging, habe ich gesehen, wie weh ihm die Niederlage tut.“

Schindler: „Er war einfach gnadenlos“

Nach dem Ausscheiden sagte Schindler bei DAZN: „Es wird ein ganz anderes Spiel, wenn ich im ersten und zweiten Satz meine Doppelmöglichkeiten treffe. Aber das habe ich nicht. Er ist dann über mich hinübergelaufen. Ich habe aber jederzeit an mich geglaubt und dachte auch, als es 0:3 gegen mich stand, dass ich das Ding noch drehen kann. Er war einfach gnadenlos.“

Er fügte hinzu: „Es war trotzdem eine gute WM. Es war keine Sensations-WM, aber trotzdem eine gute. Auch das Spiel heute war nicht super schlecht, auch nicht gut. Aber es war nicht so, dass ich mit links geworfen habe – das wäre noch schlechter. Er hat mich für alles bestraft, für jeden kleinen Fehler, den ich gemacht habe.“

Darts-WM: Searle spielt groß auf

Searle kam im Durchschnitt auf 102,29 Zähler pro Aufnahme und erreichte eine Doppelquote von 48 Prozent. „Das war eine hervorragende Leistung von ihm“, lobte Hopp.

Schindler erlebte einen nervösen Beginn, denn trotz seiner Scoringpower hatte er erhebliche Probleme auf die Doppelfelder. So warf er alleine im ersten Satz achtmal am Doppel vorbei (1/9). Searle war zwar zunächst nur geringfügig besser (3/10), aber dies reichte aus, um mit 1:0 in Führung zu gehen.

„Das darf eigentlich nicht passieren“

Im zweiten Satz wurde das Scoring von der deutschen Nummer eins schlechter. Er konnte sich insgesamt nur vier Versuche auf die Doppel erspielen und traf einen davon. Searle war in dieser Phase der Partie kaltschnäuziger: Nach einem starken 151er-Highfinish checkte er mit dem ersten Setdart auf die Doppel-20 zur 2:0-Führung.

„Ich hatte zu Beginn das Gefühl, dass ich beim Scoring besser unterwegs bin. Aber wenn du die Dinger nicht zuziehst, gerade mit drei Darts in der Hand, was zwei bis dreimal passiert ist, das darf eigentlich gar nicht passieren. Dann wird es schwer“, haderte Schindler.

WM-Überraschung wartet jetzt auf „Heavy Metal“

Searle wurde daraufhin noch gnadenloser und spielte im dritten Satz eine Checkoutquote von 100 Prozent. Er hatte ein richtig gutes Gefühl auf der Bühne, weshalb es ihm unter anderem gelang, 100 Punkte Rest mit einer einfachen 20 und zweimal der Doppel-20 zu checken.

In diesem Satz spielte „Heavy Metal“ einen Average von 104,86 Punkten und war damit rund 20 Zähler besser als Schindler. Der vierte Satz war dann ähnlich deutlich, denn auch diesen verlor der Deutsche mit 0:3 in Legs. „Martin hat heute sicher nicht sein bestes Spiel gezeigt. Dann ist es manchmal auch nicht ganz so einfach, selbst sein bestes Spiel abzurufen. Aber ich bin glücklich mit dem Sieg“, erklärte der Engländer bei SPORT1.

Auf der Pressekonferenz führte er weiter aus: „Wenn man mir gestern vor dem Einschlafen gesagt hätte, wie ich mir das Match vorgestellt hätte, hätte ich gesagt ‚genau so‘. Ich war kaltschnäuzig auf die Doppel, das Match hat sich aber gar nicht so gut angefühlt.“

Von SPORT1 wurde Searle darauf angesprochen, dass Wunderkind Luke Littler am Samstagabend 25 Minuten für seinen Sieg gegen Mensur Suljovic gebraucht hätte und er gegen Schindler lediglich 23 Minuten. Er antwortete lachend: „Zeit ist kein Faktor für mich, aber so schnell hätte ich es nicht erwartet. Mensur ist halt auch nicht der schnellste.“

Darts-WM: Deutscher Abend im Ally Pally

Searle zog damit ohne Probleme ins Achtelfinale ein und trifft dort auf die WM-Überraschung James Hurrell.

Nach Ricardo Pietreczko ist Schindler der zweite Deutsche, der in der 3. Runde ausgeschieden ist. Am Sonntagabend absolvieren Gabriel Clemens (gegen Luke Humphries) und Arno Merk (gegen Michael van Gerwen) ihre Drittrundenpartien.